Der FC Sins hinkt den Erwartungen in der 3.-Liga-Meisterschaft hinterher. Der 24-jährige Allrounder Reto Brügger kennt den Grund für den Kriechgang.
In den Saisonvorschauen wird der FC Sins alljährlich als möglicher Teilnehmer der Aufstiegsrunde gehandelt. Ein Blick auf die Tabelle der Drittliga-Gruppe 1 deutet – zumindest im Moment – darauf hin, dass sich die Prognostiker geirrt haben. Sins liegt nach drei Meisterschaftspartien mit nur drei Punkten auf dem 8. Tabellenrang. Der 24-jährige Reto Brügger, der vor vier Jahren vom FC Dietwil zu Sins gestossen ist, sagt ohne Umschweife: «Uns fehlen bislang das Durchsetzungsvermögen und die nötige Cleverness vor dem gegnerischen Tor.» Woran das liege, wisse er nicht. Sicher sei, dass die aus jungen Wilden und erfahrenen Spielern zusammengesetzte Mannschaft genügend Potenzial hätte, um bessere Leistungen erbringen zu können.
Der Trainer wird akzeptiert
Reto Brügger, der als Feldspieler auf allen Positionen eingesetzt werden kann, verrät: «Zurzeit spiele ich im Mittelfeld, aber am liebsten würde ich neben unserem Spielertrainer Miga Dedic als Stürmer agieren und Tore schiessen.» Obschon er derzeit nicht auf seiner Lieblingsposition zum Einsatz gelangt, verliert Reto Brügger über seinen Spielertrainer kein böses Wort. Er sagt: «Miga Dedic ist ein ehrgeiziger Spielertrainer. Seine mit vielen neuen Übungen gespickten Trainings zielen konsequent darauf ab, uns laufend zu verbessern.» Dedic, der als langjähriger Erstligaspieler viel Erfahrung mitbringe, sei auf dem Platz eine Respektperson, die sich durchzusetzen vermöge. Vor und nach den Trainings und den Erstkämpfen sei er ein netter Kumpel. «Nach einem verlorenen Spiel ist Miga Dedic allerdings recht nachdenklich. Er grübelt darüber nach, weshalb die Niederlage zu Stande gekommen ist. Anzumerken ist, dass er die Fehler nicht nur beim Team, sondern auch bei sich selbst sucht», betont Reto Brügger. Genauso wie Trainer Andy Kuchling, unter dem er als A-Junior der Spielvereinigung Dietwil/Sins vor einigen Jahren den Sprung in die 1. Mannschaft des FC Dietwil geschafft habe.
Reto Brügger, der im Besitz des C-Diploms des Schweizer Fussballverbandes ist, weiss aus eigener Erfahrung, dass ein Trainer nach einer Niederlage seiner Mannschaft nicht gleich zur Tagesordnung schreiten mag. «Als ich die D-Junioren des FC Sins trainierte und mit ihnen alle Vorrundenspiele verlor, war auch mir das Lachen vorübergehend vergangen. Nur vorübergehend, denn in der Rückrunde holten wir in jeder Partie das Punktemaximum.» Er könne sich gut vorstellen, später einmal als Trainer einer Aktivmannschaft tätig zu sein, schiebt Reto Brügger nach.
Es wartet ein schlagbarer Gegner
Vorerst wolle er aber als Spieler der 1. Mannschaft des FC Sins wieder auf die Erfolgsspur einbiegen. Am kommenden Samstag, wenn die zweite Mannschaft von Zug 94 um 18 Uhr auf dem heimischen Sportplatz Letten gastiere, würden er und seine Teamkollegen alles tun, um einen Dreier einfahren zu können.
Bereits auf die Erfolgsspur eingebogen ist Reto Brügger im Berufsleben. Der 24-jährige gelernte Elektroinstallateur wird demnächst in Winterthur eine berufsbegleitende einjährige Weiterbildung in Angriff nehmen. Er verrät: «Ich will mich zum Sicherheitsberater ausbilden lassen, um auf den Baustellen elektrische Installationen abnehmen zu dürfen.» Reto Brügger, der immer ein Lachen auf seinen Lippen hat, bekennt: «Ich bin ein Mensch, der seine Ziele hartnäckig verfolgt. Nur herumsitzen und schauen, was die Zukunft bringt, mag ich nicht.» Da der Tag für ihn nebst dem Beruf, dem Fussball und dem Ausgang mit seinen Kollegen zu wenig Stunden habe, sei er zurzeit Single.
Für saftigen Braten ins Hotel Mama
Das solle sich ändern, wenn er die berufliche Weiterbildung abgeschlossen habe und die Richtige über den Weg laufe, sagt Reto Brügger mit einem verschmitzten Lächeln. Und ganz spontan fügt er hinzu: «Ich kann es mir gut vorstellen, in zehn Jahren mit meiner Frau und zwei Kindern in der näheren Umgebung von Sins das Familienleben zu geniessen. Am liebsten in einem schönen Haus mit guter Sicht auf die Reuss und die Berge.» Bis es so weit sei, geniesse er die Wohngemeinschaft mit Fabian Heeb, dem Sohn des FC-Sins-Ehrenpräsidenten Alex Heeb. «Wir fachsimpeln natürlich gerne über Fussball und führen einen typischen Junggesellenhaushalt.»
Reto Brügger gibt unumwunden zu, dass das Kochen nicht unbedingt zu seiner Lieblingsdisziplin gehört. Da er einen Kartoffelstock mit Seeli, einen saftigen Braten und einen guten Rotwein über alles liebt, ist für den Sinser klar, dass er hin und wieder im Hotel Mama zu Gast ist.