Bann gebrochen! 3:2 Sieg für Hildisrieden

Der Hildisrieder SV feiert den Sieg gegen Hergiswil (Bild Hildisrieder SV).

Der Hildisrieder SV feiert den Sieg gegen Hergiswil (Bild Hildisrieder SV).

Im letzten Heimspiel der Saison erkämpft sich der HSV einen verdienten 3:2 Sieg gegen die zweite Mannschaft von Hergiswil.

Am Ende der Partie jubelte ein überglücklicher HSV über den Erfolg auf dem Bogenhüsli. Nein, es war gewiss keine hochstehende Drittligapartie, welche die zahlreichen Zuschauer und Zuschauerinnen miterlebten, aber dafür umso spannender und dramatischer doch alles der Reihe nach.

Trainer Bosshard musste vor der Begegnung gleich auf neun Spieler verzichten. Zudem traf Mittelfeldstratege Riccardo Strazzella erst einige Minuten vor Anpfiff direkt aus seinen zweiwöchigen Ferien ein. Trotz einer zuvor achtstündigen Autofahrt liess er sein Team nicht im Stich. Bei idealen äusseren Bedingungen war es unmittelbar nach Anpfiff ein gegenseitiges Abtasten der beiden Kontrahenten mit zahlreichen Fehlern im Aufbauspiel. Hergiswil, die nicht in Bestbesetzung antragen, hatte Mühe den Rhythmus zu finden, während sich der HSV redlich bemühte, jedoch ebenso wenig zustande brachte. Es dauerte 15 Minuten, bis sich die Bosshard Truppe endlich gefährlich dem gegnerischen Tor näherte. Ein Schuss aus der Distanz flog dann allerdings relativ deutlich über das Gehäuse. Besser machte es Joel Jost nur zwei Minuten später. Nach einem Pass in den Rücken der Abwehr zog der Aussenverteidiger an der Strafraumgrenze ab und prüfte Stadler im Tor der Nidwaldner. Der daraus resultierende Eckball brachte keinen zählbaren Ertrag. Mittlerweile erarbeitete sich der HSV deutlich mehr Ballbesitz. Von Hergiswil bis dato wenig zu sehen. Einzige Gefahrenquelle waren die hohen Bälle, die meistens souverän von den jungen Innenverteidiger Müller und Estermann abgefangen wurden.

In der 26. Minute erhielten die Gäste einen Eckball zugesprochen. Der Ball fand tatsächlich den Kopf von Fidele Fernandez Nsegue, der sich von seinem Gegenspieler geschickt löste und relativ freistehend einnetzte. Ein ärgerliches Gegentor, denn die Zuteilung war absolut mangelhaft. Im Anschluss erhöhte Hildisrieden das Tempo, zeigte mehrere gute Vorstösse über aussen. Mit einer Energieleistung setzte sich in der 32. Minuten Raymond Wicki gegen drei Gegenspieler durch und bediente dann mit einem Querpass im Sechzehner den herbeieilenden Roelvis Contreras. 1:1 nach 32 Minuten. Hergiswil und Hildisrieden lieferten sich nun einen offenen Schlagabtausch. Tore gab es bis zur 45. Minute indes keine mehr zu sehen.

In der Halbzeitansprach nahm Trainer Bosshard einige Korrekturen vor, brachte mit Krieger und Villiger zwei neue Flügelspieler für die ausgepowerten Gumann und Contreras. Trotz einer offensiven Haltung beider Teams, war das Spiel der beiden Teams im Vorwärtsgang oftmals zu fehlerbehaftet als dass es im Minutentakt Torchancen zu sehen gab. Vieles spielte sich Mittelfeld ab. Weder Hergiswil noch Hildisrieden verteilten freiwillig Geschenke. Es wurde leidenschaftlichen um jeden einzelnen Zentimeter gekämpft. Raymond Wicki brachte die «blauen» 8 Minuten nach Wiederanpfiff in Führung. Zwischenzeitlich wurden nun die Zweikämpfe mit aller Konsequenz geführt, was wiederum zu ein paar Unterbrechungen führte aber bis auf ein paar gegenseitige Nettigkeiten blieb die Partie dennoch fair. Es folgte wieder mal eine typische HSV-Viertelstunde! Man liess sich zu sehr vom Gegner einlullen, verlor zu viele Duelle und verstrickte sich in Einzelaktionen. Hergiswil nützte die Schwächephase aus, übte vermehrt Druck auf das Gehäuse von Torhüter Heller aus. Dion Schmid erwischte mit einem satten Schuss aus der Distanz eine Lücke durch die vielbeinige HSV-Abwehr. Heller sah den Schuss erst spät und könnte nicht mehr entsprechend reagieren. Ausgleich für die Gäste.

Obwohl einige Spieler mittlerweile kaum noch «Saft» im Tank hatten, ging nochmals ein gewaltiger Ruck durchs Team. Der Wille die Partie zu gewinnen, liess die allerletzten Kräfte mobilisieren. In der 85. Minute erhielt der HSV einen Freistoss zugesprochen. Riccardo Strazzella, seit der 55. Minute im Spiel, setzte sich, ungefähr 25 Meter vor dem Strafraum, in aller Ruhe den Ball. Sein Kunstschuss senkte sich tatsächlich unhaltbar hinter FCH Torhüter Stadler. 3:2. Riesiger Jubel beim HSV! Ein paar Zeigerumdrehungen später pfiff Schiedsrichter Müller die Partie ab. Endlich gewann der HSV, nach einem weiteren beherzten Auftritt, drei Punkte. Auch wenn weiterhin auf spielerische Ebene einige Defizite bestehen, an denen man dringendst arbeiten muss und wird, geht der Sieg gegen Hergiswil vollkommen in Ordnung und schmälert keinesfalls die Freude über den ersten Dreier der Saison.

Telegramm Hildisrieder SV – FC Hergiswil 3:1
Bogenhüsli, 150 Zuschauer
HSV: Heller, Ineichen, Müller, Estermann, Jost, Wiederkehr, Burkart, Contreras, Gumann, Wicki, Ineichen (Schmid, Krieger, Villiger, Strazzella).
Hergiswil: Stadler, A. Haileab, Erni, Kaiser, Zgraggen, Furrer, Schmid, Durrer, Kasper, Nsegue, Blätter (Kaufmann, Vaszary, Spaqi, Bucher, R. Haileab, Langenegger).
Bemerkungen: Gelbe Karte gegen Ineichen und Contreras (alle HSV). HSV ohne Villiger, Röösli, Burri, F. Ruckli, S. Ruckli, Betschart, Capasso, Thaqi, Krieger.