Hildisrieder SV mit Penaltylotterie gegen Nebikon

Angespannte Situation vor dem Penaltyschiessen zwischen Hildisrieden und Nebikon (Bild: Hildisrieder SV).

Angespannte Situation vor dem Penaltyschiessen zwischen Hildisrieden und Nebikon (Bild: Hildisrieder SV).

In der ersten Runde des IFV Cups gegen den SC Nebikon setzte sich der HSV erst im Penaltyschiessen durch. Das Spiel hätte allerdings schon viel früher für sich entschieden können.

Nein, das Cuprundenspiel war gewiss kein Augenschmaus für Fussballfans, aber immerhin entschädigte die Spannung für den seichten Kick auf dem Bogenhüsli. Vielleicht lag die teilweise enttäuschende spielerische Qualität schlussendlich an den hohen Temperaturen, am Trainingsrückstand oder auch daran, dass die neuen Spielideen einfach etwas Zeit für eine erfolgreiche Umsetzung benötigen. Beide Teams starteten höchst gemächlich in die Partie. Ein gegenseitiges Abtasten. Vorerst erspielten sich keine der Beiden gefährliche Strafraumaktionen. Oftmals blieben die Angriffsbemühungen irgendwo im Mittelfeld hängen, wo sich eine Vielzahl der Aktionen abspielten. Ein zähes Ringen um jeden Meter. Die erste Abschlussmöglichkeiten durften die Zuschauer auf Seiten des Heimteams begutachten. Adrian Ineichen umkurvte einige Gegenspieler bis in den Sechszehner, aber ihm fehlte anschliessend die Kraft für einen präzisen Abschluss.

In der 22. Minute jubelte der Viertligist aus Nebikon. Stefan Schnider zog aus rund 30 Metern ab. Er traf den Ball perfekt. Torhüter Martin Stocker blieb machtlos. Der HSV wirkte für eine kurze Zeit konsterniert. Sie erholten sich nur langsam vom überraschenden Rückstand. Nebikon versuchte nachzusetzen, scheiterte jedoch mit weiteren Versuchen am Aufmerksamen Martin Stocker. HSV-Stürmer Wicki vergab im Nebikoner Strafraum, ebenso wie Ineichen und Ruckli. Um Haaresbreite verfehlte Fabian Burri in der 40. Minute per Kopf das gegnerische Tor nach einer scharfen Hereingabe von Simon Ruckli. Aufgrund von Verletzungen war das Trainerduo Bosshard/Koch bereits vor der Halbzeit gezwungen ein paar Wechsel vorzunehmen. So mussten sie u.a. unfreiwillig die gesamte Innenverteidigung auswechseln. Bis zur Halbzeit blieb es beim 1:0 für die Gäste aus Nebikon.

Die zweite Halbzeit begann deutlich intensiver. Zweikämpfe führten beide Teams nun resoluter. Es kam deswegen zu Unterbrechungen. Mehrheitlich blieb alles in einem fairen Rahmen, auch wenn in gewissen Phasen die Emotionen überschwappten. Jetzt war es ein typischer Cupfight. Hildisrieden gewann öfters die wichtigen Duelle im Zentrum, konnte mit schnellen Angriffsauslösungen punktuell Akzente setzen. Der eingewechselte Marcel Wiederkehr verhalf im Mittelfeld zu mehr Stabilisation. Die Mannschaft ackerte, kämpfte und lief unermüdlich. In der 60. Minute konnte lediglich ein Foul Fabian Burri im Straftraum stoppen. Der Schiedsrichter pfiff folgerichtig Penalty. Souverän verwertete der Gefoulte selbst zum 1:1. In der Schlussphase wog das Spiel hin- und her. Nebikon blieb durch Konter gefährlich, während der HSV das Spieldiktat übernahm und sich eine Vielzahl von hochkarätigen Chancen erarbeitete.

Fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit staubte Joel Krieger zum 2:1 ab. Sekunden später hätten Nils Röösli und nochmals Joel Krieger für die Vorentscheidung sorgen können respektive müssen! So bewahrheitete sich dann mal wieder eine typische Fussballerweisheit; wer die Tore nicht schiesst, bekommt sie halt. In der 92. Minute verwertete Nebikon einen Freistoss, der per Kopf unhaltbar für Torhüter Stocker ins Netz fiel! Martin Hodel durfte sich als Torschützen bejubeln lassen. Eine bittere Pille für die junge Mannschaft, denn nur 10 Sekunden später pfiff Schiedsrichter Jesus aus Baar ab. Verlängerung auf dem Bogenhüsli.

Die Geschichte der Verlängerung ist schnell erzählt, weil es keine nennenswerten Höhepunkte gab. Also musste schlussendlich das Penaltyschiessen über den Einzug in die nächste Runde entscheiden. Zwischenzeitlich sah Nebikon wie der sichere Sieger aus, nachdem Fabio Ruckli mit seinem Versuch scheiterte. HSV-Torhüter Martin Stocker hielt jedoch zwei Versuche der Gäste und avancierte so zum Matchwinner für Hildisrieden. Joel Krieger behielt bei seinem Versuch die Nerven, netzte souverän ein und brachte seine Farben in die 2. Runde.

Über Gesamte hinweg gesehen geht der Erfolg in Ordnung. Hildisrieden entpuppte sich über weite Strecken als die aktivere Mannschaft mit mehr Torchancen und hätte in der regulären Spielzeit eigentlich mit zwei oder drei Toren Differenz gewinnen müssen. Der Umweg über die Verlängerung und das Penaltyschiessen kostet zwar zusätzlich Kraft und Substanz, wobei dies im Nachhinein niemanden mehr interessiert. Hauptsache die nächste Runde erreicht. Ebenso konnte man so ein Erfolgserlebnis im ersten Pflichtspiel der Saison feiern. Am Samstag folgt die erste Meisterschaftspartie gegen den FC Südstern.

Telegramm Hildisrieder SV – SC Nebikon 7:6 n.P.
Raiffeisen-Arena Bogenhüsli; 100 Zuschauer.
HSV: Stocker; Jost, Hüsler, Villiger, Schmid, Burri, Burkhart, Ineichen, Ruckli, Krieger, Wicki (Müller, Estermann, Wiederkehr, Gumann, Ruckli, Röösli).
SC Nebikon: Hodel; Stutz, Andrade, Steffen, Hodel, Mijatovic, Schnider, Schwegler, Schürmann, Monzee, Tschopp (Kaufmann, Galliker, Jukic, Hodel, Kozarac).