Das erste Frauenteam des FCK startet am Samstag gegen Solothurn in die NLB-Meisterschaft. Captain Céline Künzli spricht im Interview über die Kadersituation, Niveauunterschiede und Lieblingsgegnerinnen.
«Wir sind weiter als beim letzten Aufstieg.»
Céline Künzli, Captain FC Küssnacht
Anfang Juni sicherte sich der FC Küssnacht im zweitletzten Saisonspiel das Ticket für die Nationalliga B. Für die Frauen ist es ein Wiedersehen, spielten sie doch bereits von 2018 bis 2019 in der zweithöchsten Schweizer Liga.
Nach der Aufstiegsfeier musste sich das Team bewusst für die Teilnahme an der NLB-Meisterschaft und die damit verbundenen Konsequenzen entscheiden. Wie haben Sie den Entscheid erlebt?
Wir mussten uns einfach alle bewusst sein, dass unser Kader für die Nationalliga B viel zu klein ist. Ehrlich gesagt war unser Team auch bereits für die erste Liga zu knapp bemessen, mit teilweise zwei Ersatzspielerinnen. Wir brauchten über den Sommer also dringend Verstärkung. Das ganze Team ging deshalb auf Spielerinnensuche und wir bekräftigten damit den Entscheid zum Aufstieg. Glücklicherweise kamen dann Einige zu uns ins Probetraining, was in fünf Neuzugängen resultierte. Unser Kader ist aber nach wie vor klein. Dennoch ist die Nati-B für uns der richtige Ort. Ich glaube bei einem Verbleib in der ersten Liga wären die sportlichen Ziele ausgegangen. Um nochmals eine Saison wie die vergangene zu liefern, dafür hätte wohl die Spannung gefehlt.
Mit welchen Gefühlen blickt das Team in Richtung Meisterschaftsstart?
Wir nehmen die Saison mit positiven Gefühlen in Angriff, das Team freut sich. Und ich glaube das sind ganz andere Gefühle als beim Aufstieg 2018. Damals wussten wir nicht was uns erwartet und viele Spielerinnen, darunter auch ich, hatten Angst. Ich habe das Gefühl diese Angst gibt es nicht mehr, sie wurde durch Respekt und Vorfreude ersetzt.
Wie habt ihr euch im Sommer auf die Saison vorbereitet?
Der Ballkontakt und die Kondition standen im Vordergrund. Am Montag lag der Fokus auf technischen Übungen am Ball. Jeden Dienstag trainierten wir in Zusammenarbeit mit dem Trainingszentrum Time Out, zu Beginn der Vorbereitung Ausdauer und in den letzten Wochen Schnelligkeit. Und am Donnerstag absolvierten wir jeweils Schussübungen und Trainingsspiele.
Am Samstag geht diese Vorbereitungszeit zu Ende und die Meisterschaft startet. Worin liegen denn die grössten Unterschiede zwischen der ersten Liga und der Nati-B?
Fehler werden sicherlich noch schneller ausgenutzt. Ausserdem werden die Gegnerinnen taktisch besser aufgestellt sein. Deshalb muss sich unser Team noch konsequenter an die eigene Taktik halten. Diesbezüglich sind wir manchmal noch etwas vergesslich. Im Weiteren wird in der Nati-B auch in Punkto Geschwindigkeit, Ballverarbeitung, Spielübersicht und Kommunikation noch eine Steigerung spürbar sein.
Auf welche Gegner freuen Sie sich am meisten?
Sicherlich auf die Duelle mit den übrigen Aufsteigern aus der ersten Liga, also Sion, Winterthur und Oerlikon/Polizei ZH. Auch die Spiele gegen den FC Luzern als zweiter Vertreter der Innerschweiz erwarte ich mit Spannung. Wir möchten aber insgesamt den Gegnern beweisen, dass wir weiter sind als vor drei Jahren und damit auch offene Rechnungen begleichen.
Spielvorschau: NLB Frauen, FC Solothurn Frauen – FC Küssnacht, Samstag 21.08.2021, 18:00 Uhr, Heidenegg, Derendingen.
Transfers FCK-Frauen
Zuzüge
- Iva Caluori (FC Altstetten)
- Laura Rosica (FC Luzern U19)
- Tanja Hengartner (FC Luzern U19)
- Carmen Aeberhardt (FC Kirchberg)
- Bianca Kottmeyer (SC Cham)
Abgänge
- Sarah Betschart (Rücktritt)
- Angela Fischer (Rücktritt)
- Tabea Donauer (SV Höngg)
- Patricia Merz (temporärer Auslandaufenthalt)