Hildisrieder SV dreht Spiel gegen LSC

Der Hildisrieder SV gewinnt ein Spiel mit vielen Nettigkeiten seitens der Gäste (Bild: Hildisrieder SV).

Der Hildisrieder SV gewinnt ein Spiel mit vielen Nettigkeiten seitens der Gäste (Bild: Hildisrieder SV).

Nach einer katastropalen ersten Halbzeit, vermochte sich der HSV im zweiten Durchgang markant zu steigern. Der 4:1 Heimsieg gegen den LSC unterstrich die Stärke auf heimischen Boden.

Während der Woche im Training versuchte der HSV intensiv die Fehler aus der Begegnung gegen Eschenbach aufzuarbeiten. Die Enttäuschung über das Remis am vergangenen Freitagabend hallte noch lange nach, weil es, trotz drückender Überlegenheit und zig Torchancen, nicht für einen Sieg reichte. Der HSV, einer der Gruppenfavoriten, stand also gewissermassen im dritten Meisterschaftsspiel gegen den Luzerner SC unter Druck, wollte man nicht im breiten Mittelfeld der Tabelle landen. Mit viel Elan und Selbstvertrauen startete der Tabellendritte bei sommerlichen äusseren Bedingungen ins Spiel. Geschickt liess man Ball und Gegner laufen, agierte souverän im zentralen Mittelfeld, gewann die Mehrheit der Zweikämpfe und setzte schon nach wenigen Minuten ein paar Nadelstiche im offensiven Bereich.

Als Adrian Ineichen in der 10. Minute allein vor LSC Torhüter Rexhepi auftauchte, sprang die HSV-Bank bereits hoch, doch der Jubelschrei blieb ihnen im Halse stecken, denn der Abschluss war mit einem Lupfer etwas gar übermütig. Eine zweite Grosschance verpasste der HSV ebenfalls. Unverständlicherweise riss danach bei der jungen Truppe komplett der Faden. Fehlpässe, schwaches Zweikampfverhalten und ein zu grosses Loch im Mittelfeld brachten den LSC erst richtig ins Spiel. Die Stadtluzerner tauchten nun häufig äusserst gefährlich vor dem Kasten von Torhüter Martin Stocker auf. Mit einigen vorzüglichen Paraden hielt er für seine Mannschaft vorerst die Null. Offensiv wirkte Hildisrieden inzwischen weitgehend harmlos. Den Bällen in die Tiefe fehlte die Genauigkeit.

Der eingewechselte Mateo Peric verwertete 4 Minuten vor dem Pausentee eine schöne Vorlage zum 0:1 aus Sicht des Heimteams. Der HSV taumelte. Um ein Haar hätte der LSC beinahe Sekunden vor Abpfiff das zweite Mal getroffen. Eine Kontermöglichkeit verstolperte ein LSC Stürmer. Was für eine katastrophale Darbietung vom HSV während 30 Minuten. Trainer Bosshard war die Zornesröte über die schwache Leistung im ersten Durchgang bis auf die oberste Tribüne anzusehen. Seine Standpauke fiel nicht nur laut, sondern ebenso recht deutlich in der Analyse aus.

Worte zeigten Wirkung
Die Spieler nahmen sich die Worte zu Herzen. Ein verwandelter HSV spielte wieder so, wie man es sich zuletzt von der jungen Mannschaft gewohnt war. Dynamisch, mutig, forsch und mit viel Zug nach vorne. Roelvis Contreras überlief einige LSC Spieler mit seiner Schnelligkeit und drückte schliesslich den Ball am Torhüter vorbei zum 1:1. In der 66. Minute erhielt der HSV einen Penalty zugesprochen. Kilian Burkart übernahm die Verantwortung. Mit einem satten Schuss markierte er die 2:1 Führung. Innerhalb 5 Minuten dreht der HSV das Spiel. Es kam noch besser. Zwei Minuten nach Wiederanpfiff sorgte Roelvis Contreras mit seinem zweiten Treffer für die Vorentscheidung. Zwar gab sich der LSC nie auf doch richtig gefährlich wurde es nicht mehr. Vor Ende der Begegnung schickte der Unparteiische einen LSC Hitzkopf nach einer verbalen Entgleisung vorzeitig unter die Dusche.

Das 4:1, vom ebenfalls eingewechselten 17jährigen Nils Röösli, war lediglich Resultatkosmetik. Die drei Punkte sind absolut verdient, vor allem wegen einer richtig starken zweiten Halbzeit. Wiederum bewies die Mannschaft viel Charakter und einen unbändigen Willen. Man liess sich auch von drei bis vier Hitzköpfen im LSC Team nicht aus der Ruhe bringen, die sich zig verbale Entgleisungen gegenüber die zahlreichen jungen HSVler leisteten. Hätte man im gleichen Masse die Nettigkeiten erwidert, wäre die Situation wohlmöglich eskaliert. Solche Aktionen sind völlig deplatziert und bedauerlich, wenn man gegenüber ruhigen sowie anständigen 17-19jährigen dermassen viele Beleidigungen unter der Gürtellinie vom Stapel lässt, nebst einer konkreten Gewaltandrohung.

Telegramm Hildisrieder SV – Luzerner SC 4:1 (0:1)
Raiffeisen-Arena Bogenhüsli; 100 Zuschauer.
Tore: 41. Mateo Perci 0:1, 61. Roelvis Contreras 1:1, 66. Kilian Burkart 2:1, 68. Roelvis Contreras 3:1, 93. Nils Röösli 4:1.
Bemerkungen: gelbe Karte gegen Emanuell Sakica (LSC), rote Karte gegen Betuja Tika (LSC).
HSV: Stocker; Villiger, Estermann, Schmid, Burri, Burkhart, A. Ineichen, S. Ineichen, F. Ruckli, Krieger, Wicki (Müller, Gumann, S. Ruckli, Röösli, Contreras, Bucher).
Luzerner SC: Rexhepi; Blaudzun, Arnold, Niederberger, Chabbeh, Tika, Sakica, Földes, Schaller, Aeschlimann, Scherer (Spahic, Raymond, Shala, DImosi, Peric, Berisha, Curraj).