12 Tore: Ibach gewinnt Spektakel-Derby gegen Goldau

Ibachs Camenzind erzielte mit dem 7:5 den Schlusspunkt in einer denkwürdigen Partie (Bild: topsportfotografie.ch).

Ibachs Camenzind erzielte mit dem 7:5 den Schlusspunkt in einer denkwürdigen Partie (Bild: topsportfotografie.ch).

Der Klassiker riss die Zuschauer vom Hocker. Ibach zeigte gegen die Goldauer tolle Moral und gewinnt ein absolut verücktes Spiel mit 7:5.

Das Spiel auf dem Gerbihof zwischen dem FC Ibach und dem SC Goldau in einem Matchbericht zusammen zu fassen ist eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Ganz sicher aber wird die Partie in die Geschichtsbücher beider Vereine eingehen und alle anwesenden Zuschauer werden sich auch Jahre später noch an das absolut verrückte Derby vom 18. September 2021 zurückerinnern. Doch alles der Reihe nach.

Erste Halbzeit mit Penalty-Festival
Nach einer kurzen Abtastphase gingen die Tierpärkler in der 13. Minute in Führung. Ein toller Angriff über links musste Koni Huser in der Mitte nur noch einschieben. Auch in der Folge war Koni Huser die spielbestimmende Figur auf dem Gerbihof. Immer wieder lancierte er mit seiner Wucht und mit viel Vorwärtsdrang Angriffe, welche die Hausherren nicht verteidigen konnten. In der 25. Minute bediente er so in der Mitte Asaro, welcher ohne Mühe das 0:2 erzielte. Trotz dieser Gegentore zeigten die Blau-Weissen grossartige Moral und glichen die Partie kurz darauf aus. Referee Cassiani zeigte nach klaren Foulspielen an Reichmuth (29.) und Camenzind (30.) auf den Punkt und Adilj Sejdiji versenkte beide fälligen Elfer souverän in die Maschen.

Einige Minuten später kippte die Partie wieder auf die Seite der Tierpärkler. Nach einem Foul an Koni Huser entschied der Referee wieder auf Penalty. Huser verwandelte den Strafstoss (37.) gleich selber zur erneuten Führung für die Gäste. Es kam für die Goldauer gar noch besser: In der 42. Minute tankte sich wieder Koni Huser auf der rechten Seite durch und bediente Bruder Zeno in der Mitte, der souverän das 2:4 markierte. Die ereignisreiche erste Halbzeit wurde – man glaubt es kaum – durch einen weiteren Penaltytreffer von Ibach abgeschlossen: Wieder bezwang Schlitzohr Sejdiji den machtlosen Schlussmann Ukaj in der gleichen Ecke.

Adilj Sejdiji: Fünf Tore und Mann des Spiels
Das Spektakel wurde nach dem Pausentee weitergeführt. Ibach drückte sofort auf den Ausgleich und belohnte sich in der 53. Minute mit dem 4:4. Sejdiji erzielte aus einem Getümmel im Strafraum heraus seinen vierten Treffer. Die Blau-Weissen waren nun das klar bessere Team und nutzen die grossen Defensiv-Schwächen der Goldauer gnadenlos aus. Schlegel profitierte so in der 62. Minute von einem Abstimmungsfehler in der gelb-roten Hintermannschaft und buchte aus grosser Distanz das 5:4 für Ibach. Auch nach dieser erstmaligen Führung für die Muotadörfler blieb den Zuschauern kaum Zeit zum Durchatmen. Nach einem Vergehen an Pastva entschied Cassiani wieder auf Strafstoss für das Heimteam. Zum vierten Mal hiess das Duell Sejdiji gegen Ukaj. Gleicher Anlauf, gleicher Schuss, gleiche Ecke – Sejdiji erwischte den Torhüter ein weiteres Mal, markierte seinen fünften Treffer und die Platzherren führten mit 6:4.

Denkwürdige Partie auf dem Gerbihof
Es war aber allen klar, dass ein solches Spiel nun nicht einfach mit einer normalen Schlussphase enden würde. Es waren wieder die Huser-Brothers, welches ihr Team in der 72. Minute noch einmal heranbrachten. Koni powerte sich erneut rechts durch und passte auf Zeno, welcher zum 6:5-Anschlusstreffer einnetzte. Die Gäste rochen nun noch einmal Lunte und Ibach setzte in dieser Phase natürlich ganz auf Konter. Diese Taktik ging für das Heimteam voll und ganz auf: Camenzind nutzte in der 84. Minute einen weiteren Bock der Goldauer-Hintermannschaft aus und setzte mit dem 7:5 einen Schlusspunkt unter ein absolut verrücktes Spiel, welche die begeisterten Zuschauer wahrlich vom Hocker riss. Die Partie wird bestimmt noch für viele Jahre Gesprächsstoff sorgen und in jedem Fall in die Geschichtsbücher beider Vereine eingehen.

Telegramm FC Ibach – SC Goldau 7:5 (3:4)
500 Zuschauer. – SR: Cassiani. – Tore: 13. Koni Huser 0:1. 25. Asaro 0:2. 29. Sejdiji 1:2. 30. Sejdiji 2:2. 37. Koni Huser 2:3. 42. Zeno Huser 2:4. 42. Sejdiji 3:4. 52. Sejdiji 4:4. 62. Schlegel 5:4. 66. Sejdiji 6:4. 72. Zeno Huser 6:5. 84. Camenzind 7:5. – FC Ibach: Koller; Schelbert, Lüönd, Annen, Gonçalves; Silvio Auf der Maur (90. Blendi Hoxha), Schlegel, Pastva, Reichmuth (81. Tobias Auf der Maur); Camenzind, Sejdiji (90. von Euw). – SC Goldau: Ukaj; Defrim Zeka, Büeler, Zumbühl (58. Popovic), Shlirim Zeka (76. Ademi); Schmid, Koni Huser, Schelbert, Marini (35. Walker); Zeno Huser, Asaro. – Bemerkungen: FC Ibach ohne Asani, Pfefferle, Erik Pastva und Dreni Hoxha. – Verwarnungen: 83. Koni Huser, 88. Walker (beide wegen Foulspiel).