Hitzkirch zog einen rabenschwarzen Abend ein und musste saisonübergreifend zum 5. Mal in Serie eine Heimreise ohne Punkte antreten. Es war die höchste Niederlage seit der Saison 16/17 (1:7 in Entlebuch), die im strömenden Regen auf dem Buochser Kunstrasenplatz eingesteckt werden musste.
Es gab sie, die eine Szene, die den Spielverlauf in eine vielleicht etwas andere, ausgeglichenere Richtung hätte bewegen können. Aber Hitzkirchs Aussenverteidiger Joel Heggli brachte den Ball nach einer Flanke nicht wunschgemäss unter Kontrolle und scheiterte mit seinem Abschlussversuch am glänzend parierenden Buochser Goalie Zumstein (8.). Aber schon zuvor brannte es zweimal lichterloh im Strafraum der Seetaler, und nur mit Glück kam man um einen früheren Verlusttreffer herum. Trotzdem fiel die Entscheidung in diesem einseitigen Spiel schon im ersten Umgang. Beim ersten Gegentor (19.) sah die FCH-Defensive alles andere als gut aus. Keiner fühlte sich für einen verirrten Ball im Strafraum zuständig, so dass Marku das Leder aus 8 Metern völlig unbehindert einnicken konnte. Beim zweiten Tor (25.) blieb den Gästen nur die Rolle der staunenden Zuschauer. Nach einem Laserpass aus der eigenen Hälfte donnerte Nickel wie einst Marco van Basten im EM-Finale 1988 den Ball aus spitzem Winkel mit einem Hammer in die entferntere Torecke. Ein Tor, das das Eintrittsgeld allein trotz den widrigen Wetterverhältnissen wert war. Die Winiger-Elf versuchte zu reagieren und hatte auch zwei passable Möglichkeiten (27. Colin Moos, 37. SimonTrottmann), um vor der Pause noch eine Resultatkorrektur vorzunehmen. Aber es fehlte entweder an der Entschlossenheit oder auch am notwendigen Abschlussglück, um nochmals ins Spiel zurückzukommen.
Wer nach dem Tee eine Reaktion der Gäste erwartete, wurde enttäuscht. Die Nidwaldner legten sich nun ihre Widersacher zurecht und skorten in regelmässigen Abständen, so dass das Resultat nach einer Stunde dramatische Ausmasse annahm. Der FCH zerfiel in dieser Phase in seine Einzelteile und hatte überhaupt keinen Zugriff mehr auf das Spiel. Immerhin konnte in der letzten halben Stunde der Schaden begrenzt werden. Symptomatisch für dieses Spiel eine Szene eine Viertelstunde vor Schluss, als Colin Moos und Patrick Langenstein nach einem weiten Zuspiel allein aufs Buochser Tor hätten zulaufen können. Ihre Laufwege aber waren derart schlecht abgestimmt, dass sie sich gegenseitig störten und selbst diese Chance so zu Nichte machten.
Nun folgen für den FCH zwei Spiele der Wahrheit. Gegen die U23 des SC Kriens (Hegler, Sonntag 11:00) und im Cup am Dienstag auswärts (20:15 Allmend) gegen Olympique Lucerne müssen Punkte respektive die Qualifikation für die 4. Runde sichergestellt werden. Denn das Spiel in Buochs muss ein einmaliger Ausrutscher gewesen sein, ansonsten könnte die Tabellenlage schon früh sehr ungemütlich werden.
Telegramm SC Buochs II – FC Hitzkirch 6:0 (2:0)
Seefeld (Kunstrasen). – 100 Zuschauer. – SR Remo Parisi. – Tore: 19. Marku 1:0. 25. Nickel 2:0. 54. Adwan 3:0. 55. Adwan 4:0. 61. Wyss 5:0. 73. Berchtold 6:0 – Buochs: Zumstein; Nickel, Niederberger, Stefan Mathis, Simon Mathis; Wyss, Fischer, Marku, Truttmann, Adwan; Marco Cataldi. (Berchtold, Roberto Cataldi, Voci, Weh, Agner). – Hitzkirch: Badic; Joel Heggli, Meier, Herzog, Erni; Moos, Dos Santos, Sandro Rosenberg, Syfrig; Trottmann, Winiger. (Heer, Langenstein, Weibel, Bieri).