Algro unterliegt dezimiertem Ruswil

Ruswil kam gegen Algro zu einem hart erkämpften Heimsieg (Archivbild: REGIOfussball.ch).

Ruswil kam gegen Algro zu einem hart erkämpften Heimsieg (Archivbild: REGIOfussball.ch).

Algro unterlag im Nachholspiel in Ruswil mit 0:2. Dies, obwohl man über fast die gesamte Spieldauer in Überzahl spielen konnte.

Man durfte gespannt sein, auf das Duell Ruswil gegen Algro. Zwei Mannschaften, welche für offensiven, attraktiven Fussball stehen. Und zwei Mannschaften, welche in vielen Saisonvorschauen immer wieder zum engsten Favoritenkreis auf die ersten beiden Tabellenplätze gezählt wurden. Eine erste Hiobsbotschaft gabs für die Gäste bereits vor dem Anpfiff. Flügelflitzer Marcel Koller zwickte es beim Warmlaufen. Für Ihn rutschte Concorde Nyaminani in die Startelf.

Das Heimteam legte gleich los, als gäbe es kein Morgen mehr… Ja um es gleich vorwegzunehmen, es war eine tolle, hart umkämpfte und sehr intensive 3.Liga Partie. Den Zuschauern wurde etwas geboten auf dem Schützenberg. 2. Spielminute: Ein erster Eckball für die Ruswiler. Lars Groenendjik stieg im Zentrum am höchsten und nickte die Kugel wuchtig unter den Querbalken. 1:0. Doch die Gäste liessen sich von diesem frühen Rückstand nicht beirren. So entwickelte sich in diesen Startminuten eine ausgeglichene Partie.

Mit einem Zuckerpass bediente Arbias Binaku dann seinen lauffreudigen Sturmpartner Liberat Gashi. Dieser zog auf und davon in Richtung Fabian Schärli, bis Matthias Bühlmann kurz vor der Strafraumgrenze die Notbremse zog. Klares Verdikt: Rote Karte gegen den Ruswiler Captain! Das Heimteam also bereits nach Sieben Minuten nur noch zu zehnt auf dem Platz. Algro übernahm ab diesem Zeitpunkt das Spieldiktat, was sich allerdings nur in der Prozentzahl des Ballbesitzes widerspiegelte. Den man blieb in seinen Angriffsbemühungen immer wieder in der weiterhin sehr gut organisierten Defensive der Ruswiler hängen.

Diese hatten ihrerseits mit Michael Käch einen omnipräsenten Ballverteiler im Zentrum, der es Verstand, sein Team zu führen und zu organisieren. So setzten die Einheimischen immer wieder gefährliche Nadelstiche in die Algro-Defensive. Ja aus Sicht der Gäste musste man nach der ersten Halbzeit konstatieren, dass man zwar mehr Ballbesitz hatte, jedoch die gefährlicheren Torszenen dem Heimteam überlassen musste.

Gashi mit dem Ausgleich….oder doch nicht…
Die Algroaner nahmen sich für den zweiten Teil dieser Austragung viel vor. Man wollte noch dominanter, noch aggressiver Auftreten. Und vor allem musste man im letzten Drittel zielstrebiger und kreativer werden. Und siehe da, bereits nach sechs Minuten legte Gashi den Ball an Hüter Schärli vorbei zum Ausgleich ins Netz. Doch da machten die Algroaner die Rechnung ohne den Unparteiischen. Dieser sah fälschlicherweise eine Abseitsposition und annullierte den Treffer.

Die Gäste waren aber nun am Drücker. Sie schnürten das Heimteam nun in deren Platzhälfte zurück, doch die Groenendjik-Elf blieb lange Zeit standhaft. Nach Vorne ging in dieser Phase des Spiels nicht mehr viel, aber egal, auf dem Totomat stand immer noch die +1. So allmählich lief den Hinterländern nun die Zeit davon. Doch dann kam sie. Die goldene Gelegenheit zum Ausgleich in Minute 77. Doch Gashi scheiterte allein vor einem überragend reagierenden Goali Schärli. Die Bossart-Elf läutete mit dieser Aktion aber nun definitiv die Schlussoffensive ein. Ein Stürmer rein – ein Verteidiger raus. Man stellte die Defensive auf eine Dreierkette um. Natürlich musste man hinten drin nun noch mehr Risiko nehmen. Was aber auch dem Heimteam in die Karten spielte, welche nun immer wieder brandgefährliche Konter setzen konnten. Vor allem Lars Groenendjik kam so zu mindestens drei Toptorchancen. Er konnte die Vorentscheidung allerdings noch nicht herbeiführen. So waren wieder die Algroaner an der Reihe, doch der nächste Abschluss zischte um Zentimeter am Pfosten vorbei. Die Partie stand nun schon tief in der Nachspielzeit, als ein weiterer Befreiungsschlag der Ruswiler zur optimalen Vorlage für Leandro Nunes Coelho wurde, der gegen die nun völlig entblösste Algro-Abwehr ohne Mühe zum 2:0 Schlusspunkt einschieben durfte.

So kamen die Ruswiler, welche inklusive Nachspielzeit genau während 90 Minuten in Unterzahl agierten, zu einem hart erkämpften und nicht etwa unverdienten Heimsieg. Die Algroaner müssen sich gefallen lassen, dass sie vor allem in der ersten Halbzeit zu wenig Druck machen konnten. Auch wenn Ihnen der reguläre Ausgleichstreffer aberkannt wurde, konnte man mit einem Mann mehr einfach zu wenig Torgefahr erzeugen. In der neutralen Zone konnten vor allem die Kampf -und laufstarken Sandro Huwiler und Rouven Corti viele Akzente setzen. Doch wenn’s ins letzte Drittel ging, fehlte oft die sogenannte «letzte Entschlossenheit». Was aber vor allem auch an einem aufopfernd kämpfenden Gegner lag. Doch wenn der FC Algro im nächsten Spiel, Auswärts auf dem Gutmoos in Grosswangen, an die Leistung der zweiten Halbzeit andocken, und noch eine Brise mehr Zielstrebigkeit im Sechzehner drauflegen kann, liegt einiges an Punkten drin.

Telegramm FC Ruswil – FC Algro 2:0 (1:0)
Schützenberg – 150 Zuschauer.
Tore: 02. Groenendijk 1:0; 96. Nunes Coelho 2:0.
Ruswil: Schärli; Schäfer, Bühlmann, Kokanovic, Simon; Käch, Vogel; Groenendjik, Meier, Nunes Coelho; Steinmann (Spaar, Schöpfer, Ming, Tomaj, Albisser, Grüter).
Algro: Bucher; Sven Geiser, Affentranger, Achermann, Hofer (82.Oetterli); Huwiler, Corti (88.Derendinger); Nyaminani (46.Alusi), Binaku, Peter (65.Louis Geiser); Gashi.
Bemerkungen: 07. Rote Karte Bühlmann (Notbremse); 51. Tor von Gashi wegen Abseits aberkannt; Algro ohne Koller, Salihaj, Keller (verletzt); Imbach, Tupella (kein Einsatz); Blum, Grüter (Junioren).