«Das Runde muss in das Eckige». Mit diesem Zitat von Sepp Herberger lässt sich das Heimspiel der SC Kriens U15 gegen den Grasshopper Club Zürich perfekt zusammenfassen. Schiesst man nämlich keine Tore, dann endet ein Fussballspiel selten mit einem Happy End. Diese Erfahrung machten die Krienser nun bereits zum zweiten Mal. Grosser Aufwand, ganz vieles richtig gemacht und am Schluss stand Grün-Weiss doch mit leeren Händen da. Die Gäste aus Zürich entführten deshalb mit einem schmeichelhaften 1:0 Sieg die drei Punkte aus dem Kleinfeld.
Während den ersten 45 Minuten zeigten die Krienser Jungs genau die Qualitäten, welche es für jeden Gegner unangenehm machen, gegen sie zu spielen. Alles wurde abgelaufen, man presste beharrlich, stand hoch und gab GC kaum Luft zum Atmen. Zudem versuchte man mit Ruhe und Sicherheit von hinten heraus die eigenen Angriffe zu lancieren. Einmal mehr war es imponierend, wie die Vorgaben der Trainer mit viel Herz und Wille umgesetzt wurden.
Das einzige Manko war die Effizienz vor dem Tor. Vor allem bei den vielen Eckbällen brannte es immer wieder lichterloh im Strafraum der Grasshoppers, aber irgendwie schafften es die Krienser nicht, den Ball im Kasten unterzubringen. Einmal rettet auch das Aluminium für die Zürcher. Auch aus dem Spiel heraus wurde die eine oder andere Gelegenheit liegengelassen. Das 0:0 zur Halbzeit war ein unbefriedigender Lohn für einen starken Auftritt. Viel besser geht nicht, die Zuschauer waren begeistert.
In der Viertelstunde gleich nach der Pause waren die Kleinfeld-Jungs nicht mehr konsequent genug und gewährten dadurch den Hoppers mehr Raum bei der Spielgestaltung. Die Gäste nutzten dies aus und demonstrierten mit flüssigen Ballstafetten ihre grossen technischen Fähigkeiten. Zu wirklich guten Abschlussmöglichkeiten kamen sie hingegen nicht.
In der 55. Minute fand dann die letztendlich spielentscheidende Szene statt. Nach einer unübersichtlichen Situation im Krienser Strafraum reagierte ein Zürcher am schnellsten und zeigte die Kaltblütigkeit, die die SCK U15 heute vermissen liess. Es sollte die einzige gefährliche Aktion der Gäste gewesen sein, die aber den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachte.
Ab Mitte der zweiten Halbzeit gelang es dem Heimteam, die Spielkontrolle wieder zu übernehmen und gegen Ende der Partie konnte sogar nochmals richtig Druck auf das gegnerische Tor erzeugt werden. «All in» war das Motto. Mit dem dritten Spielerwechsel nach 77 Minuten stellte der SC Kriens zudem auf vier Stürmer um. Es gab weitere gute Torchancen, sie blieben jedoch leider ungenutzt. Es sollte einfach heute nicht sein und so schafften es die Jungs leider auch nicht, wenigstens einen Punkt im Kleinfeld zu behalten.
Klar war die Enttäuschung gross nach diesem intensiven, aber fairen Spiel. Die Ansprüche steigen. Verständlich, aufgrund der bisherigen Partien in dieser Saison. Trotzdem bleibt das Team demütig im Wissen wer man ist und woher man kommt. Es spricht für die Jungs, dass sie selbst gegen Teams wie GC unbedingt gewinnen wollen. Genau diese Mentalität braucht es. Dann wird sich die SCK U15 auch wieder mit positiven Resultaten nach so starken Leistungen belohnen.
Nun stehen die Niveauspiele Nr. 3 und 4 auf dem Programm. Die Gegner sind noch nicht bekannt, da diese immer ganz kurzfristig zugeteilt werden. Für den SC Kriens dienen die beiden Vergleiche als gute Vorbereitung für das letzte Vorrundenspiel in der Meisterschaft am 20. November. Dann kommt es auf der Allmend zum Derby gegen den FC Luzern.
SC Kriens U15 – Grasshopper Club Zürich U15 0:1 (0:0)
Stadion Kleinfeld, Kriens – 30. Oktober 2021.
Tor: 55. GC 0:1.
Unser Team: Bieler; Rölli, Kurmann, Sreckovic, Fivian; Süess, Sadiku (77. Bossart), Müller (71. Bucher); Saliu (65. Bühler), Radovanovic (C), Stalder.
Bemerkungen: Kein Einsatz: Rösli / Verwarnungen: 76. GC.