Hildisrieder SV bleibt auf Kurs

Der Hildisrieder SV musste sich die Punkte gegen Alpnach hart erarbeiten (Bild: Hildisrieder SV).

Der Hildisrieder SV musste sich die Punkte gegen Alpnach hart erarbeiten (Bild: Hildisrieder SV).

Mit dem dritten Sieg im dritten Spiel hält sich der HSV weiterhin alle Optionen für den Aufstieg in die 3. Liga offen. Das letzte Aufeinandertreffen zwischen dem HSV und Alpnach fand im Juni 2021 statt. Es war der vorerst letzte Auftritt von beiden Teams in der 3. Liga. Alpnach gewann mit 2:1. Den HSV wurmte die Niederlage heute noch.

Entsprechend sprach das Team vor der Begegnung von einer Revanche. Alpnach, dessen Kader sich relativ dünn präsentiert, reiste nur mit vier Ersatzspielern an, wovon ein Ersatztorhüter. Trainer Bosshard musste auf eine Reihe von Spielern verzichten. Insgesamt standen gleich neun Spieler nicht zur Verfügung, u.a. auch FCL Torhüterleihgabe Jim Bischof (16), der sich aktuell mit Knieproblemen herumschlägt. Der 18jährige Gian Betschart kam so zu seinem ersten Meisterschaftseinsatz in dieser Saison.

Wie bereits mehrere Male in der Vergangenheit legte der HSV einen schläfrigen Start hin. Irgendwie gehört die Startviertelstunde definitiv nicht zu den Stärken der Hildisrieder. Deshalb erstaunt es nicht, dass der HSV mehrheitlich Ball und Gegner hinterherlief. Alpnach versuchte offensiv anzulaufen, um damit das Heimteam entsprechend zu Fehlern zu zwingen. Die Abwehr mit den Innenverteidigern Villiger, 22jährig, und Hüsler, 17jährig, stand relativ sicher. Zudem wirkten die Vorstösse von Alpnach teilweise vogelwild und eher auf Zufall basiert. Vielleicht lag es am trüben Wetter, vielleicht am Gegner, aber die nur spärlich erschienen Zuschauer auf dem unteren Platz sahen keine Fussballkost.

Man spürte den Druck, den sich beide Teams auferlegten, um diese Partie zu gewinnen. Je länger das Spiel in der ersten Halbzeit dauerte, desto mehr gelang es dem HSV das Spiel an sich zu reissen. Die überragenden Mittelfeldspieler Thaqi und Ibra kombinierten sich ein ums andere Male durch die Reihen der Alpnacher. Stürmer Adrian Ineichen hätte eigentlich zwei bis drei Tore schiessen müssen, doch irgendwie wollte der Ball nicht über die Torlinie. Auch Contreras, Ibra und Burri kämpften mit einem eher schwach eingestellten Visier beim Abschluss. Auf der anderen Seite hätten Alpnach ebenso in Führung gehen können. Standards brachten höchste Alarmstufe vor dem Kasten von Betschart. Drei weitere hochkarätige Chancen folgten für Alpnach. Jonas Villiger rette auf der Torlinie. Nach einer eher lauen ersten Halbzeit blinzelte immerhin die Sonne zwischen den Wolken durch.

Ein gutes Omen für den zweiten Durchgang? Das Trainerduo Bosshard/Koch nahm gleich zwei taktische Wechsel vor. Krieger ersetze den eher unglücklich agierenden Burkart. Noah Villiger machte Platz für Marcel Schmid. Kurz darauf folgte der dritte Wechsel, weil Hüsler nicht mehr weiterspielen konnte. Für ihn kam Edomond Ibra ins Spiel. In der 47. Minute durfte sich Thaqi als Torschützen feiern lassen. Er traf zum 1:0. Joel Krieger, zuvor eingewechselt, hatte nach einem Sololauf alleinstehend das 2:0 auf dem Fuss doch FCA Torhüter Manuel Bittel ahnt die Ecke und reagierte sensationell. Von Alpnach war nicht mehr viel zu sehen. Sie zogen sich weit zurück und lauerten auf Konter. Hildisrieden drückte.

In der 61. Minute kam der grosse Auftritt von Raymond Wicki. Ein Freistoss von Erlin Thai wehrte zuerst Torhüter Bittel nach vorne ab. Über drei Kopfbälle kam der Ball zu Wicki. Der Sturmtank netzte mit einem akrobatischen Seitenfallrückzieher ein. Was für ein geiles Tor! Eigentlich schien die Sache gegessen zu sein aber während der HSV das 3:0 auf fahrlässige Art versiebte, erzielte Janik Wallimann aus einem kollektiven Tiefschlaf heraus den Anschlusstreffer. Der Ball klatschte zuerst an die Latte, wurde danach von Schmid ungenügend geklärt. Durch das offensive Pressing konnte Alpnach den Ball zurückerobern und kam, wie schon erwähnt, zum Anschluss. Verständlichweise fluchte Trainer Bosshard an der Seitenlinie über den Gegentreffer, der einerseits aus dem Nichts kam und andererseits völlig unnötig war. Tatsächlich rannte nun Alpnach nochmals an. In der allerletzten Minute folgte ein gefährlicher Standard, der jedoch im Nichts verpuffte.

Alpnach erwies sich als der erwartet unbequeme Gegner. Die drei Punkte mussten hart erarbeitet werden. Ob eine solche Leistung gegen Giswil reicht, die ebenfalls alle drei Partie für sich entschieden, darf bezweifelt werden. Es braucht also eine Leistungssteigerung, wenn der HSV seine Serie der Ungeschlagenheit seit Juni 2021 beibehalten will. Giswil ist am kommenden Samstag nochmals ein ganz anderes Kaliber.

Telegramm Hildisrieder SV – FC Alpnach 2:1 (0:0)
Bogenhüsli, 70 Zuschauer.
Tore: 45 A. Ineichen 0:1,70. Müller 1:1, 89. Wicki 1:2
HSV: Betschart; J. Villiger, Hüsler, S. Ineichen, Burri, N. Villiger, Thaqi, Contreras, Burkart, M. Ibra, A. Ineichen (Schmid, Wiederkehr, E. Ibra, Krieger, Ruckli, Wicki)
Alpnach; Bittel; Blättler, Wetterwald, Küng, Chaves Costa, K. Bittel, Bucher, Mala, Wallimann, Costa, Imfeld (Baumeler, Britschgi, Bühler).