
Beim Abstiegsfinale in Schlieren liefern die Küssnachter Fussballerinnen ihr vielleicht bestes Saisonspiel ab. In einer ebenso spektakulären wie torreichen Partie lassen die FCK-Frauen dem FC Schlieren keine Chance und sichern sich den Klassenerhalt im Fernduell.
Bei wolkenlosem Himmel und 35 Grad brütender Züricher Nachmittagshitze ging es für die FCK-Frauen auswärts in Schlieren um den Abstieg. Das Fernduell an diesem Spieltag mit vier Teams in vier Spielen versprach ein regelrechter Abstiegs-Thriller zu werden. Für das Team von Remo Zwyssig würde vermutlich nur ein deutlicher Sieg reichen um aus eigener Kraft die in der Nati-B zu bleiben. Die Küssnachter Fussballerinnen brauchten also Tore und begannen dementsprechend aggressiv und offensiv. Nach wenigen Minuten wurden sie dafür belohnt: Haleema Fröiland traf zum 1:0.
FCK legt nach
Der FCK hatte sich angemeldet und war drauf und dran nachzusetzen. Aber zunächst stempelte dann auch der FC Schlieren ein. Remo Zwyssigs Team verlor zusehends die Kontrolle über das Spiel und lief mehrheitlich hinterher. Das Heimteam kam so zu einigen Ansätzen, konnte aber keine wirklich gefährliche Aktion kreieren. Nach einiger Zeit fingen sich die Gäste etwas, fanden defensiv ihre Ordnung und warteten geduldig auf Konter. Nach der ersten Trinkpause kamen die FCK-Frauen wieder besser ins Spiel und zu einem Eckball. Dieser landete bei Livia Büchler, welche den Ball zum 2:0 in die Maschen drosch. Doch Schlieren wurde danach wieder stärker und erzielte nur wenige Minuten später den Anschlusstreffer. Die Partie wurde immer umkämpfter, die Zweikämpfe immer härter. Doch Küssnacht liess sich nicht unterkriegen, wartete auf die nächste Kontermöglichkeit und bekam sie: Claudie Lourenco holte sich den Ball im Mittelfeld, lief einmal über das Halbe Feld und hämmerte den Ball aus 20 Metern zum 3:1 ins lange Eck. Das Heimteam gab sich weiterhin nicht geschlagen, hielt dagegen und so blieb es beim 3:1 zur Pause.
Küssnacht erhöht, Luzern verpasst
Die zweite Halbzeit begann und die FCK-Frauen machten gleich weiter, wie sie die erste beendet hatten. In Minute 51 zog Joelle Meister aus 30 Metern ab und traf so mit dem nächsten Traumtor zum 4:1. Das Spiel schien danach entschieden, nahm aber an Intensität nicht ab. Weiterhin flogen in den Zweikämpfen die Fetzen und Schlieren setzte alles dran nochmal zurück ins Spiel . Das Team von Remo Zwyssig bekam aber trotzdem die Chance aufs nächste Tor. Andrea Schuler kam halblinks im Strafraum zum Abschluss, scheiterte aber an Heimkeeperin Ruggieri. Der FCK blieb weiterhin das bessere Team, musste aber bis in die 80. Minute auf die nächste Chance warten. Die eingewechselte Silja Ulrich spielte Andrea Schuler klasse frei, aber Küssnachts Topscorerin versprang der Ball unglücklich und so blieb sie weiterhin ohne Treffer. Stattdessen bestrafte das Heimteam die liegengelassenen Möglichkeiten und verkürzte auf 2:4. Das liessen die Küssnachterinnen nicht lange auf sich sitzen. Praktisch im Gegenzug antwortete Silja Ulrich mit dem 2:5. In der Schlussphase forderten die Hitze und das intensive Spiel der FCK-Frauen ihren Tribut. Die Gäste zogen sich zurück und verteidigten ihre 3-Tore-Führung bis zum Abpfiff.
Klassenerhalt geschafft
Nun stellte sich die Frage: Was war auf den anderen Plätzen passiert. Gebannt erwarten die Küssnachterinnen die Ergebnisse aus Sion und Winterthur. Dann brach der grosse Jubel aus: Winterthur hatte sich zu Hause dem FC Solothurn geschlagen geben müssen und war zusammen mit FC Luzern abgestiegen. Der FCK hatte nach einer langen Saison die Klasse gehalten. Aufgrund einer sehr starken Leistung – gerade in den letzten beiden Spielen, aber auch über die gesamte Saison hinweg – können die FCK-Frauen stolz auf ihre Teamleistung sein.
Telegramm FC Schlieren – FC Küssnacht 2:5 (1:3)
Zelgli, Schlieren – 50 Zuschauer – SR: Ridvan Ademi – Tore: 7. Fröiland 1:0 28. Büchler 33. Rohr 1:2 38. Lourenco 1:3 51.Meister 1:4 83.Erkol 2:4 84. Ulrich 2:5– FC Schlieren: Ruggieri; Rohr, Hodel, Dietrich, Vono; Raffino, Bonfardin; Mijovic; Do Couto, Erkol, Gubler( Eigenmann, Hau, Adali, Peyer, Pereira)– Küssnacht: Camenzind; Sommer, Steiner, Zimmermann, Hongler; Lourenco, Calouri; Fröiland, Büchler; Schuler, Meister (Hofstetter, Künzli, Ulrich, Stocker, Kottmeyer, Schilliger, Zimmermann).