Zug 94 erkämpft und erzittert Sieg gegen Sursee

Zug 94 feiert nach dem Spiel einen Last-Minute-Sieg gegen einen starken Gegner (Bild: Zug 94).

Zug 94 feiert nach dem Spiel einen Last-Minute-Sieg gegen einen starken Gegner (Bild: Zug 94).

Spielbericht Zug 94:

Gemäss Tabelle hätte das Spiel eine klare Sache für Zug werden sollen. Doch schon rasch merkte man, dass der FC Sursee wohl bisher unter Wert klassiert ist. Die Surseer traten zwar gegen Zug äusserst defensiv auf – Fünfer-Reihe in der Verteidigung, Vierer-Reihe im Mittelfeld, dazu ein Stürmer – sie zeigten aber, dass sie durchaus auch kreatives und offensives Potenzial haben. Wohl aus ihrer Sicht einfach zu spät.

Die Geschichte der ersten Halbzeit ist bald erzählt: Zug begann schwungvoll und kontrolliert, Sursee verteidigte mit Leidenschaft. Es gab kaum Torchancen, viele harte Zweikämpfe und gefühlt hatte Zug 80% Ballbesitz. Die letzten fünf Minuten der ersten Hälfte hatten es dann aber in sich: Zuerst hat Zug eine gute Chance in der 41. Minute, als Würmli in die Tiefe lanciert wurde. Der Surseer Goalie war aber einen Schritt schneller und konnte befreien. Zwei Minuten später spielte dann auch Sursee für einmal schnell nach vorne und kam zu einer Chance, der Ball ging aber neben das Tor. Danach folgte wieder ein Zweikampf im Mittelfeld. Texeira wurde hart gefoult und liess sich zu einer Tätlichkeit provozieren. Beide Spieler erhielten Gelb. Für Texeira hiess das ab in die Kabine, denn er hatte vorher bereits Gelb gesehen.

Bei den Zugern schien dieser Platzverweis einen Ruck ausgelöst zu haben. Denn sie starten viel entschlossener in die zweite Halbzeit. Zwischen der 50. und 60. Minute kamen sie so zu vier guten Torchancen. Fast immer waren Würmli und Causi involviert, wenn es vor dem Surseer Goal gefährlich wurde. Dann in der 66. Minute wurden die Zuger Bemühungen endlich belohnt: Würmli passte schön in den Strafraum, Anel Hodzic nahm den Ball mit, umspielte den Torhüter und schob zum vielumjubelten Führungstreffer ein. Endlich 1:0.

Nun stellte man sich zwei Fragen: Würde Zug nachlegen oder machte Sursee mehr für das Spiel? Die Antwort von Sursee kam und der Druck auf Zug nahm zu. In der 74. Minute wurde es richtig gefährlich im Zuger Sechzehner nach einem Schuss der Surseer. Doch die Zuger kamen zu Konterchancen. Die grösste hatte Würmli als er alleine auf das Tor der Gäste ziehen konnte. Leider schoss er klar darüber. Praktisch im Gegenzug folgte die kalte Dusche, ganz nach der Fussballweisheit: Wer sie vorne nicht macht, bekommt sie hinten. Sursee konnte in der 78. Minute einen Freistoss aus knapp 30 Metern treten. Dieser landete wunderschön in der rechten Ecke. Soriano hatte keine Chance gegen den Sonntagsschuss. Es stand 1:1.

Was nun folgte waren die aus Zuschauersicht fünfzehn besten Minuten des Spiels. Es ging hin und her, mit nun wieder leichten Vorteilen und diversen Chancen für Zug. Doch immer fehlte der letzte Zwick und die Abschlüsse waren zu wenig konsequent. Bis zu 92. Minute: Elvedin Causi schnappte sich den Ball im Mittelfeld, zog unwiderstehlich davon und erzielte das erlösende 2:1. Doch wer dachte, das war es, irrte sich. Die Surseer kamen noch einmal zu einer Chance, die Soriano auf der Linie abwehren konnte. Danach war Schluss.

Zug siegte letztlich verdient, musste sich die drei Punkte gegen einen starken Gegner aber erleiden. So wie das Spiel lief, hätte es auch nur ein Punkt sein können.

Spielbericht FC Sursee:

Nach einem missglückten Start in die Saison stand für den FC Sursee der wohl Spielstärkste Gegner auf dem Programm. Zug 94, der letzten Saison aus der 1. Liga abgestiegen ist, gilt sicherlich für viele als Favorit in dieser Gruppe. Dies ist auch dem FC Sursee bewusst, weshalb sie sich anders als gewöhnlich vornahmen, sich in erster Linie auf das Verteidigen zu konzentrieren und mit Konter zu Chancen zu kommen.

So spielte sich das Spiel in der ersten Halbzeit auch mehrheitlich ab. Die Verteidiger von Zug hatten viel Zeit mit dem Ball, jedoch nur wenige Anspielstationen nach vorne, da der FC Sursee im Kollektiv die Räume schloss. Wenn die Zuger Mal in der gefährlichen Zone am Ball waren, wurden sie aggressiv von mehreren Surseer gestört. So konnten die Zuger das Spiel in der ersten Halbzeit zwar kontrollieren, jedoch praktisch keine Chancen herausspielen. Mit ein paar wenigen Konterversuchen konnten die Stürmer des FC Sursee auch nicht konkrete Chancen herausspielen, doch man konnte sehen, dass sie gefährlich werden können.

Durch das aggressive Zweikampfverhalten beider Mannschaften gab es einige Fouls und auch eine Auseinandersetzung. Bei einem Zweikampf gerieten zwei Spieler aneinander und es entstand rasch eine Rudelbildung. Der Schiedsrichter liess die Situation beruhigen und zeigte einem Zuger und einem Surseer eine gelbe Karte. Da der Spieler von Zug bereits eine gelbe Karte, wegen eines Fouls gesehen hatte, stellte ihn der Schiedsrichter mit gelb-rot vom Feld. So gingen die beiden Mannschaften in die Pause und fokussierten sich auf die zweite Hälfte.

Zug 94 kam besser aus der Pause, doch das Mittelfeld um Lukas Graf liess den Zugern wenig Räume und die Verteidigung räumte hinten auf. Dies ging gut bis in die 66. Minute als die Zuger mit einer Flanke auf den zweiten Pfosten vor dem Tor standen. Diese Chance nutzten sie Eiskalt aus stellten auf 1:0. Der FC Sursee war nun in Zugzwang, wollte jedoch nicht zu viel riskieren. Sie konzentrierten sich noch auf das Verteidigen, doch konnten öfters offensive Akzente setzten. Durch starke Dribblings von Herolind Cikaqi wurden die Surseer gefährlich. Doch das anstrengende Verteidigen gegen ein starkes Zug 94 nagte an den Kräften des FC Sursee. Dies erkante Daniel Feuchter und wechselte frische Kräfte ein. Mit neuem Schwung und einem Mann mehr auf dem Feld, waren die Kräfteverhältnisse nun ausgeglichener als zuvor.

In der 80. Minute konnte Sursee einen Freistoss in einer gefährlichen Position gewinnen. Aus ca. 25 Metern trat Herolind Cikaqi an. In der letzten Saison konnte er einige sehr wichtigen Freistosstore erzielen. Dies wollte natürlich wiederholen. Mit seinem starken linken Fuss zirkelte er den Ball über die Mauer in das Rechte Eck. Der Torwart blieb chancenlos und so jubelte die gesamte surseer Mannschaft. Der FC Sursee sah seine Chance auf einen Sieg und drückte auf das zweite Tor. So kamen sie noch zu zwei Chancen, welche sie jedoch nicht verwerten konnten. Die Konsequenz dieser offensiven Ausrichtung war jedoch, dass die Spieler hinten fehlten. Als die Spieler des FC Sursee aufrückten verlieren sie den Ball und so konnten sich die Zuger durch ein rasches Umschalten vor das Tor von Fabrice Bieler spielen. Der Zuger Stürmer konnte seine Chance in der 92. Minute verwandeln und so auf 2:1 stellen. Kurz danach war das Spiel zu Ende.

Der FC Sursee war zu einem erneuten Mal äusserst unglücklich und verliert somit auch dieses Spiel. Nächste Woche spielt der FC Sursee erneut auswärts am Samstag gegen Brunnen.

Telegramm Zug 94 – FC Sursee 2:1
Tore: 66. Anel Hodzic 1:0, 81. Herolind Cikaqi 1:1, 92. Elvedin Causi 2:1.
FC Sursee: Fabrice Bieler, Jan Röösli (55. Marcel Shala), Manuel Riedweg, Rinor Elshani (59. Mehmet Kinis), Jan Schumacher (67. Emanuel Pinto), Florentin Prenrecaj, Valbon Saliji (71. Aaron Galliker), Lukas Graf, Besar Sejdini, Herolind Cikaqi, Robin Hrgota.
Zug 94: Nicht gemeldet.