Nach dem Aus im Cup mussten die Frauen des FC Küssnacht in Weggis gegen das Frauenteam aus Thun, welches mit Aufstiegsaspirationen im Gepäck anreiste, ran. Das Team von Remo Zwyssig macht den wohl etwas zu siegessicheren Bernerinnen an diesem Samstagabend jedoch einen strich durch die Rechnung und spielte so frech wie selbstbewusst auf. Nach starken 95 Minuten ging so der FCK mit 2:1 als Sieger vom Platz.
Es war dem Team des FC Küssnacht vor dem Spiel anzumerken, dass es mit gemischten Gefühlen auf die Thermoplan Arena zurückkehrte. Das brutale 0:12 im Cup gegen Servette vom letzten Sonntag geisterte immer noch in den Köpfen herum und mit dem chronischen Aufstiegskandidaten Thun stand bereits die nächste hohe Hürde bereit. Würde das Team zu einer Reaktion fähig sein? Eine weitere Klatsche wäre Gift für die Moral im herausfordernden Kampf um den Ligaerhalt gewesen.
FCK wie entfesselt
Nach dem Anpfiff wurde rasch klar, dass es dem Trainerteam offenbar gelungen war, beim Team die richtige Einstellung zu wecken. Die Küssnachterinnen starteten sehr fokussiert und entschlossen in den Match und liessen die Thunerinnen überhaupt nicht ins Spiel kommen. Im Gegenteil: Schon bald notierte das Heimteam erste gefährliche Aktionen. Gleichzeitig blieben sie hinten aufsässig und konzentriert. Nach einem sauber gespielten Konter durften die Küssnachterinnen in der 31. Minute das verdiente 1:0 durch Stürmerin Andrea Schuler bejubeln. Mit erstaunlicher Abgebrühtheit zogen die Rigi Girls danach ihr Ding bis zur Pause durch. Dabei kamen sie dem 2:0 eindeutig näher, als die Thunerinnen dem Ausgleich. Neben weiteren Chancen wurde ein Tor von Silja Ulrich wegen eines strittigen Offsides aberkannt und ein durchaus penaltywürdiges Handspiel im Thuner 16-er blieb ungeahndet. So ging es mit der 1:0 Führung in die Kabine.
Thun rennt an, Küssnacht ohne Blösse
In Erwartung eines heftigen Thuner Angriffsfeuerwerks wurde die zweite Halbzeit in Angriff genommen. Aber das Heimteam hatte auch für dieses Szenario die richtigen Antworten parat. Sie liessen den Gegnerinnen keinen Raum zur Entfaltung und wurden zunehmend sicherer im eigenen Kombinationsspiel. Immer wieder lösten sie sich nach Ballgewinn abgeklärt und sauber hinten raus und setzten gefährliche Konter. Einen davon versenkte die nachrückende Aussenverteidigerin Livia Zimmermann in der 53. Minute mit einem spektakulären Strich ins Lattenkreuz zum 2:0. Sie war vorher bereits mehrfach mit tollen Defensivaktionen eine wichtige stütze für das FCK-Spiel gewesen. Umso mehr war der Weggiserin das Tor auf ihrem Heimplatz zu gönnen. Nach und nach konnten mit Gina Schilliger, Tabea Kamer und Bianca Kottmeyer neue Kräfte gebracht werden und so gelang es, die Intensität hoch zu halten. Mit einer solidarischen, abgeklärten und kämpferischen Leistung brachten die Küssnachterinnen ohne grosses Zittern den Sieg gegen verzweifelt anrennende Thunerinnen über die Zeit. Nicht einmal das eher zufällige Weitschusstor zum 2:1 Anschlusstreffer in der 79. Minute, erzielt durch die routinierte Céline Batschelet, brachte die FCK-Frauen aus dem Konzept. Nach gut 95 Minuten durfte das Heimteam drei eher unerwartete Punkte feiern und mit neu gestärkter Moral unter die wohlverdiente Dusche verschwinden.
Telegramm FC Küssnacht – Frauenteam Thun Berner-Oberland 2:1(1:0)
Thermoplan Arena, Weggis – 150 Zuschauer– Tore: 31. Schuler 1:0, 53. Livia Zimmerman 2:0, 79. Batschelet 2:1,– FC Küssnacht: Camenzind; Livia Zimmermann, Pirker, Steiner, Hongler; Ameti, Lourenco, Fröiland, Caluori, Ulrich; Schuler. (Livia Zimmermann,Meyer, Kamer, Schilliger, Kottmeyer) – Frauenteam Thun Berner-Oberland: Kupferschmied, Guinand, Brazzale, Burkhart, Ziswiler; Schneider, Suter, Gerber, Batschelet; Kipf, Minning (Gummer, Kohler, Imhof, Schenk, Thomann, Frey, Bigler).