Nach glänzendem und dominantem Start, verspielt Schüpfheim die frühe Führung postwenden und findet sich nur zwei Zeigerumdrehungen später in Rückstand wieder. Ein Konter Dagmersellens nach gut einer Stunde sollte spielentscheidenden Charakter einnehmen, auch weil Schüpfheim nach dem neuerlichen Anschlusstreffer zu zimperlich mit den eigenen Chancen umging.

Turbulente Startphase
Trotz der negativen Serie starteten die Gäste aus Schüpfheim mit viel Selbstvertrauen und Spielwitz in die Partie und konnten das Heimteam damit etwas überraschen. Dagmersellen wurde zu Beginn arg in die eigene Platzhälfte gedrängt und musste sich vermehrt mit Defensivarbeit beschäftigen. Es lief erst die 8.Minute, als Jonas Setz einen stehenden Ball zum Strafraum trat und dort für viel Unruhe sorgte. Am kurzen Pfosten kam es zu einer äusserst unübersichtlichen Szene die zur vielumjubelten Führung durch Nathan Graf führte, der die Situation am schnellsten erkannte und den Ball irgendwie hinter die Linie brachte. Die Gästes waren aber ob des frühen Rückstandes keineswegs Geschockt, sondern reagierten ihrerseits mit einer tollen Einzelaktion von Pascal Schwizer. Dieser kam nach einem Fehler im Mittelfeld an den Ball und zog alleine los und liess Schüpfheims Defensive alt aussehen. Keiner vermochte den Lauf des Dagmersellen-Stürmers zu stoppen. So dass dieser kurz darauf alleine vor Torwart Schöpfer auftauchen und diesen düpierte und zum postwenden Ausgleich traf. Dies schien Schüpfheim so sehr zu schocken, dass bereits in der 10.Minute erneut Pascal Schwizer zur 2:1 Führung traf. In der Hintermannschaft stimmte für einmal die Zuteilung nicht und Schwizer konnte der Abwehr wieder enteilen und vor dem herauseilenden Torwart verwerten.

Dagmersellen war nun am Drücker und hätte durch Schwizer nach gut der Hälfte des ersten Abschnitts erhöhen können, doch dieses Mal konnte Schüpfheims Keeper im letzten Moment sehenswert abwehren. Aber auch Schüpfheim fand den Tritt etwas besser und konnte sich hie und da im Strafraum der Gastgeber zeigen, die Abschlüsse verfehlten aber ihr Ziel. Kurz vor dem Pausenpfiff des sehr souveränen Schiedsrichters Müller, hätte Ukaj für Dagmersellen das Score noch erhöhen können. Doch dieses Mal gelang es der Hintermannschaft den Offensivmann so abzudrängen, dass dieser einen äusserst ungünstigen Winkel für den Abschluss vorfand. Trotzdem versuchte er, Schüpfheims Schöpfer am kurzen Pfosten zu erwischen, dieser war aber hellwach und parierte zur Ecke, welche im Anschluss nichts Erwähnenswertes einbrachte.

Schüpfheim im Vorwärtsgang
Nach dem Seitenwechsel, war man auf Seiten Schüpfheims gewillt, sofort den Ausgleich zu suchen. So waren es die Gäste, welche das Zepter in die Hand nahmen und nach gut 55.Minuten durch Jonas Setz mittels Weitschuss zu einer hochkarätigen Ausgleichschance kam. Doch der schöne Schlenzer flog um Zentimeter am langen hohen Eck vorbei. Der Torwart wäre wohl geschlagen gewesen. So rannte man weiter einem knappen Rückstand hinterher, merkte aber, dass hier auf der Chrüzmatt noch etwas zu holen war. Die Angriffsbemühungen wurden aber nach gut einer Stunde durch einen Konter und dem 3:1 erneut durch den auffälligen Pascal Schwizer. Ärgerlich war dabei, dass diesem Konter ein völlig unnötiger Hackentrick vorausging, während das Team in der Vorwärtsbewegung war. So brauchte es lediglich einen Ball in die Tiefe um alleine vor Schöpfer aufzutauchen und erneut eiskalt einzuschieben. In der Folge wog sich wohl Dagmersellen zu sehr in Sicherheit, denn nach diesem Treffer ging beim Heimklub überhaupt nichts mehr. Es schien, als würden die Kräfte bei der Chrüzmatt-Elf langsam nachlassen, was man auf der anderen Seite bei Schüpfheim nicht sagen konnte. Denn nach 67.Minuten sollte es Jonas Setz sein, welcher mit dem 3:2 Anschlusstreffer wieder Hoffnung ins eigene Team brachte. Nach tollem Zuspiel auf den Flügel zog dieser dem Strafraum entlang zur Mitte und traf mit einem Satten Schuss in die entfernte untere Ecke haargenau. Schüpfheim blieb am Drücker und merkte nun, dass auf der staubtrockenen Unterlage noch viel möglich war, da man nun dem Gastgeber physisch überlegen zu sein schien.

Schüpfheim Nahe am Ausgleich
Die Schlussviertelstunde sollte dann zu einer wahren Gratwanderung für die Anhänger des Heimclubs werden. Denn die Gäste aus dem Entlebuch, hatten nun die Partie völlig im Griff und starteten eine Angriffswelle nach der anderen. Nach 77. Minuten blieb dann der Jubel bei den mitgereisten Zuschauer aus Schüpfheim im Halse stecken. Nach dem der eingewechselte Achmed Taourgha sich am Flügel durchsetzen konnte, flankte er zur Mitte, wo Aaron Haas aus aussichtsreicher Position am Tor vorbei schoss. Keine fünf Minuten später spielte Emmenegger den Ball zum völlig freistehenden Luca Fahrni, der welcher nach einem kurzen Lauf den Ball zum zweiten Pfosten spielte, dort kam aber Jonas Setz den Bruchteil einer Sekunde zu spät, so das er Ball vor der Fussspitze ins aus rollte. Nur kurz darauf war es dann der erneute der quirlige Fahrni, der aber ebenfalls zu wenig aus seiner Möglichkeit machte. Das Spiel kannte nun bis zum Schluss nur eine Richtung und man fragte sich, wie lange dies wohl für die Hausherren noch gut gehen konnte. Aber aller Angriffsbemühungen zum Trotz erlöste Schiedsrichter Müller das Heimteam nach fünf Nachspielminuten und besiegelte somit die letzten Hoffnungen Schüpfheims, nicht mit leeren Händen die Heimreise anzutreten.

Schlachtenglück nach wie vor nicht auf rot-weisser Seite
Erneut ging eine Partie verloren, welche aufgrund der Leistung nie und nimmer hätte verloren gehen können. Spielentscheidend war sicherlich der Doppelschlag von Dagmersellen gleich nach der Schüpfheimer Führung. Zudem lädt man den Gegner durch kopflose und unnötige einfache Ballverluste Spiel für Spiel zu hochkarätigen Chancen ein, welche diese des Öfteren zu nutzen wissen. Und letztlich kommt noch die eigene Ineffizienz vor dem Tor zu tragen, die in den letzten Ernstkämpfen durchwegs zu beobachten war. Es sind die besagten Punkte die es im Hinblick auf das Spiel gegen Altbüron-Grossdietwil zu verbessern gilt, damit das Momentum auf die Seite Schüpfheims fällt und die ersten Punkte bejubelt werden können.

Telegramm FC Dagmersellen – FC Schüpfheim 3:2 (2:1)
Chrüzmatt. – 125 Zuschauer. – SR Müller. – Tore: 9. Eigentor Dagmersellen 0:1. 9. Schwizer 1:1. 10. Schwizer 2:1. 61. Schwizer 3:1. 68. Setz 3:2. – Dagmersellen: Burri; Steinger, Ukaj (77. Lörch), Tschopp, Peter, Huber (78. Alves Costa), Schwizer, Ineichen, Reichert, Bernet (62. Fortiguerra), Taudien. – Schüpfheim: Schöpfer; Nathan Graf, Felder (46. Taourgha), Weibel, Haas, Alessandri (58. Fahrni), Emmenegger, Adam Graf, Stirni­mann, Setz, Dubler (46. Kaufmann).