
Mit einer Niederlage im letzten Meisterschaftsspiel verabschiedet sich die SG Stans-Engelberg nach einer turbulenten Saison wieder aus der 1. Liga.
Nach einer ereignisreichen Saison, in der wenig für die SG Stans-Engelberg lief, war der Abstieg bereits drei Runden vor Schluss Tatsache. Die letzten drei Partien verkamen zu Testspielen, in denen die Nidwaldnerinnen noch einmal möglichst viel aus der 1. Liga mitnehmen und profitieren wollten. Im allerletzten Meisterschaftsspiel vor der wohlverdienten Sommerpause gegen die FC Luzern Frauen wagten die Stanserinnen jedoch ein kleines Experiment. Jede Spielerin war für ihr eigenes Schicksal verantwortlich und durfte sich für die ersten 25 Minuten per Los eine Position auf dem Feld oder auf der Bank sichern. Während sich im Sturm wenig veränderte, wurden die Abwehr- und Mittelfeldreihen mächtig durchgewirbelt.
Trotz der neuen und ungewohnten Positionen startete die SG Stans-Engelberg ansprechend in die Partie. Die Defensive liess wenig zu und in der Offensive versuchte sich besonders Gina Niederberger immer wieder mit schnellen Gegenstössen in Szene zu setzten. Noch fehlte jedoch die Präzision im Abschluss. Kurz vor es zur Trinkpause und damit auch wieder zur Umstellung auf die vom Trainergespann vorgesehene Startformation kam, liessen sich die Nidwaldnerinnen jedoch noch von einem Doppelschlag erwischen. Beim 1:0 setzte sich eine Luzernerin auf der rechten Angriffsseite durch und legte den Ball mustergültig in die Mitte. Die Stürmerin bekundete keinerlei Mühe und erzielte den ersten Treffer. Nur zwei Zeigerumdrehungen später liess sich die neu formierte Innenverteidigung, die zuvor durchaus zu überzeugen wusste, von einem hohen weiten Ball, den die Luzerner Stürmerin eiskalt an Leandra Litschi vorbeischob, ausser Gefecht setzten. Nach diesem Doppelschlag wechselte die SG Stans-Engelberg zur geplanten Startformation. So konnten die Gäste zwar in der Defensive wieder etwas an Stabilität gewinnen, in der Angriffsbewegung fehlte jedoch nach wie vor das saubere Passspiel und die Gefahr vor dem gegnerischen Tor. So fielen bis zum Pausentee keine Tore mehr.
Nach der Pause wollte die SG Stans-Engelberg die Luzernerinnen weiterhin anrennen lassen und über schnelle Gegenstösse zum Erfolg zu kommen. In der 52. Minute jubelte das Heimteam jedoch bereits über das 3:0. Nach einem Eckball kam es im Stanser Strafraum zu einem regelrechten Slapstick-Tor. Trotz dieses Drei-Tore-Rückstands wollten sich die Stanserinnen noch nicht geschlagen geben. Sie suchten weiterhin den Anschlusstreffer. Gina Niederberger wirbelte immer wieder vor dem gegnerischen Tor, liess jedoch im Abschluss die Kaltschnäuzigkeit vermissen. Nach einem weiteren weiten Ball der Luzernerinnen verlor die Stanser Innenverteidigerin das 1:1-Duell, so dass die Luzernerin allein vor der Torhüterin zum 4:0 einschieben konnte. Nur drei Minuten später belohnte sich Gina Niederberger doch noch für ihre engagierte Leistung, welche die gegnerischen Trainer so zu beeindrucken schien, dass der Abwerbungsversuch auch nicht lange auf sich warten liess. Nach einem Freistoss nahm Niederberger das Leder gekonnt mit und legte es unhaltbar an der Luzerner Schlussfrau zum 4:1 vorbei.
In der Folge plätscherte das letzte Meisterschaftsspiel der Saison 22/23 für diese beiden Mannschaften noch etwas dahin. Keines der beides Teams wollte oder konnte noch einmal einen Gang höher schalten. So war es ein weiterer stehender Ball, der den Schlusspunkt hinter diese Partie setzte. Die Luzernerinnen durften zwei Minuten vor Schluss noch einmal zu einem Freistoss aus aussichtsreicher Position anlaufen. Nach einem Abpraller bei der Stanser Torhüterin reagierte das Heimteam gedankenschnell und drückte die Kugel zum 5:1-Endstand über die Linie.
Obwohl die SG Stans-Engelberg dem Trainerduo Lenherrr/Businger in deren Abschiedsspiel noch einmal einen Sieg schenken wollten, fehlte der letzte Wille und die letzte Konsequenz. Mit einer 5:1-Niederlage verabschiedet sich das Team nun nach nur einer Saison wieder aus der 1. Liga. Von den Lehren, die aus diesem Abendteuer gezogen werden konnten, wird der SG Stans-Engelberg auch in der kommenden Saison in der 2. Liga profitieren, wenn es um den Wiederaufstieg geht.
Telegramm FC Luzern – SG Stans-Engelberg 5:1 (2:0)
Tore: 18. Bucher 1:0. 20. Höltschi 2:0. 52. Schneider 3:0. 62. Höltschi 4:0. 65. Niederberger 4:1. 88. Bucher 5:1. – SG Stans-Engelberg: Litschi; Fedier, Odermatt, Manser, Spieler; Waser, Miriam Mathis, Rohrer, Amstad; Katrin Mathis, Niederberger (Lisibach, Lussi, Stähli, Gmünder, Kiner).