Am Ende war es ein Krimi. Ein 0:0 in Nottwil reicht den Senioren 30+ aber letztlich für den Gruppensieg und den damit verbundenen Aufstieg in die Promotion-Klasse.
Trotz Wechsel in die «Landgruppe» schien ganz zu Beginn der Saison ein solcher Erfolg weit weg. Beim Absteiger in Zell kam das Team kaum aus der eigenen Hälfte heraus, bis zwei Tore aus dem Nichts das Spiel in die gewünschten Bahnen lenkte. Es resultierte ein 1:2-Auswärtssieg und diesen Schwung nahm man in die nächsten Spiele mit. In Reiden (0:2) und gegen Knutwil/Triengen kam der HSV zu überzeugende Siegen. Danach gastierte man beim ebenfalls makellos gestarteten Tabellenführer SC Nebikon. Dort gelang den Senioren das Kunststück, dem Heimteam mit einem 1:1 den Platz an der Spitze abzuluchsen. Grund dafür war, dass die Nebikoner in einem emotionalen Spiel deutlich mehr Karten sammelten. Ein Umstand, der ganz zum Ende noch entscheidend werden sollte. Die HSV-Senioren liessen sich zunächst nicht mehr von der Erfolgsspur abbringen. Grosswangen schlug man zuhause 3:1, Escholzmatt auswärts 0:4 und dank einem 6:1-Kantersieg über Nottwil durfte die Mann-schaft den Wintermeistertitel feiern.
Zwischenzeitlich konnte man sogar im Cup von einem Überwintern träumen. Zwar brauchte es in der ersten Runde gegen Blau-Weiss Zug noch das Penaltyschiessen zum Weiterkom-men. Doch dann räume man Baar mit 5:1 aus dem Weg und verdiente sich so ein Heimspiel gegen den FC Schattdorf aus der Meisterklasse. Nur fünf Minuten fehlten dort für ein Penal-tyschiessen und einem möglichen Viertelfinaleinzug, als die Urner letztlich doch zum 0:1-Siegtreffer kamen.
Nicht selten werden die Karten bei den Senioren im Frühling neu gemischt, wenn ein neuer Jahrgang spielberechtigt ist. So kam es in dieser Gruppe. Gegen das vormalige Schlusslicht Reiden kamen die HSV-Senioren zuhause nicht über ein 3:3 hinaus. Gegen Zell/Willisau musste man sich ebenfalls mit einem Unentschieden (1:1) begnügen. So kam es auf dem Bogenhüsli erneut zum Spitzenkampf gegen Nebikon, die ebenfalls Punktverluste hatten hin-nehmen müssen. Diesmal waren die Gäste im Glück, als sie gegen aufgrund von Verletzun-gen und Abwesenheiten auf dem Zahnfleisch gehenden HSVlern kurz vor Schluss zum 1:1 ausgleichen konnten. In den folgenden Partien erfüllte man in Knutwil (0:2) und Grosswangen (2:3) sowie gegen Escholzmatt (3:1) die Pflicht, sodass man als Tabellenführer vor dem letz-ten Spieltag alles in den eigenen Händen hatte.
Dementsprechend zahlreich fanden sich HSV-Anhänger in Nottwil ein. Ein Unentschieden würde reichen, wenn man sich gleichzeitig nicht mehr als einen Strafpunkt (gelbe Karte) ein-handelte. Die Partie verlief deutlich ausgeglichener als in der Hinrunde und gute Torchancen blieben Mangelware. Gegen Ende hin zeigte selbst die sonst so abgeklärte Defensive eine gewisse Nervosität, zum Glück konnte man sich auf den kurzfristig verpflichteten Uber-Hexer im Tor verlassen! Als der Schiedsrichter fünf Minuten vor Schluss doch noch die gelbe Karte zückte, wurden die Zuschauer endgültig auf die Folter gespannt. Aber das Spiel ging tatsächlich ohne Tore oder weitere Karten zu Ende. Ein Strafpunkt entschied letztlich zuguns-ten der HSV-Senioren!
Nach 14 Ligaspielen ohne Niederlage darf man von einem verdienten Aufstieg sprechen. Die 2018 neu gegründete und seither punktuell verstärkte Mannschaft erntet damit die Früchte der Arbeit der letzten Jahre. Ein grosses Dankeschön gebührt dem ganzen Trainerstaff, der das Team auf und neben dem Platz zu Höchstleistungen antreibt. Dementsprechend wurde der Erfolg am Freitag in Nottwil sowie am Tag darauf beim Teamausflug bis spät in die Nacht gefeiert. Und jetzt darf man sich auf viele Herausforderungen in der Promotion-Klasse freuen!