Spielbericht FC Gunzwil:
Die Kramis-/Kappeler-Elf holt auswärts einen eminent wichtigen Sieg beim FC Dagmersellen. Die Michelsämter waren auf der Chrüzmatt nicht zwingend das bessere Team, überzeugten aber durch grossen Einsatz bei hochsommerlichen Temperaturen in einer bisweilen hitzigen Partie. Nun folgt am Dienstag das 1. Heimspiel gegen Zug 94 II.
Michelsämter dank starken Startminuten früh in Führung
Bei hochsommerlichen Temperaturen, feinem Rasen und einer stattlichen Anzahl an Zuschauenden pfiff Schiedsrichter Baladin das für beide Teams wegweisende Spiel pünktlich an. Die Michelsämter probierten gleich von Beginn an dem Spiel den Stempel aufzudrücken und früh ein Zeichen zu setzen. Nach zwei ersten Halbchancen, je eine auf beiden Seiten, lancierte Fischer Gunzwil-Stürmer Borges Lopes ideal, dieser bewahrte vor Accola kühlen Kopf und brachte die Gäste bereits nach sechs Minuten mit 0:1 in Führung. Die Gäste blieben auch danach am Drücker und hatten in der 16. Minute durch Matias Nurmi die nächste nennenswerte Aktion, doch diesmal war Accola auf dem Posten. Ab der 20. Minute wurden dann die Wiggentaler zunehmend gefährlicher und aktiver im Spiel nach vorne.
Die erste nennenswerte Chance wurde in der 23. Minute von Süess vereitelt. Die Partie wurde nun zunehmend hektischer und war äusserst umkämpft. Man merkte beiden Teams an, dass einiges auf dem Spiel stand und auch das Schiedsrichtertrio hatte zum Teil Mühe kühlen Kopf und die Übersicht zu wahren. Nach knapp einer halben Stunde musste Borges Lopes zum Leidwesen der mitgereisten Gästefans, vermutlich erneut aufgrund einer Zerrung, das Feld verlassen und wurde durch Ramon Stocker ersetzt. Die Partie wurde noch umkämpfter und bis zur Pause hatte Dagmersellen leichte Vorteile, konnte aber nicht reüssieren im Strafraum der Gäste. Die Partie erforderte bis zur Halbzeit nicht weniger als vier gelbe Karten, noch ohne Folgen für Gunzwil, eine Trinkpause, unzählige Unterbrüche wegen kurzen Behandlungspausen von Spielern und eine spannende Ausgangslage für die 2. Halbzeit.
Gunzwil gewinnt dank Süess und hat das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite
Die Wiggertaler kamen eindeutig entschlossener aus der Kabine zurück und hatten in der 47. Spielminute eine absolute Topchance. Nach einem Freistoss scheiterte der Dagmerseller Angreifer mittels Kopfball am sensationell reagierenden Süess und der Nachschuss landete aus Dagmerseller Sicht «nur» am Pfosten. Das war eine kapitale Chance für das Heimteam und dieser werden Sie vermutlich auch noch ein bisschen nachtrauern. Die Wiggertaler blieben das aktivere Team und schienen mit der Hitze in dieser Phase weniger Probleme als die Gäste zu haben. Zu absoluten Topchancen kam das Heimteam zwar in der Folgephase auch nicht mehr, blieb aber bis zur Trinkpause Mitte der 2. Halbzeit die bessere Mannschaft. Die Trinkpause schien den Michelsämter gut zu tun, denn in der 71. Minute konnte man in der Person von Till Fleischli den 1. Abschluss auf das Tor der Dagmerseller notieren. Den Namen Torschuss hätte das «Schüsschen» von Fleischli jedoch in diesem Moment nicht verdient. Nur zwei Minuten später war Süess auf der Gegenseite gefordert und war erneut ein souveräner Rückhalt für die Gäste. Die Schlussviertelstunde brach an und die hitzige Partie stand auf Messers Schneide. Gunzwil konnten nun vermehrt für Entlastung sorgen und tauchte auch ab und zu wieder in der offensiven Zone auf.
In der 77. Minute vergab der eingewechselte Fähndrich das Mögliche 0:2. Die Gäste probierten nun mit ihren Wechseln die Defensive zu stärken, aber wenn es Möglichkeit für Konter gab, wollte man diese natürlich probieren zu nutzen. Allerdings fehlte in der Schlussphase oftmals die Präzision und man merkte beiden Teams zunehmend auch die äusserst sommerlichen Temperaturen an. Die Schlussphase hatte es nochmals in sich. In der 88. Minute vergab Schumacher eine ausgezeichnete Möglichkeit für das 0:2. Nur zwei Minuten später verhinderte der Pfosten den Dagmerseller Ausgleich in letzter Minute, da wäre auch der an diesem Abend sensationelle Süess nicht rangekommen. In der Nachspielzeit kam es zu keinen weiteren Strafraum-Szenen, aber die Stimmung auf der Chrüzmatt war mittlerweile über dem Siedepunkt. Kurze Zeit später pfiff Baladin ab und die Michelsämter konnten einen unglaublich wichtigen Sieg bejubeln. Die Partie war nichts für schwache Nerven. Insgesamt 10-mal (!) zückte Baladin den gelben Karton an diesem Abend, unter anderem auch mit Folgen auf Gunzwiler Seite. Thimo Fleischli und Raffael Furrer sind nach der 2. Verwarnung für das Spiel gegen Zug 94 II gesperrt.
Erstes Heimspiel am Dienstag gegen Zug 94 II
Es war wieder einmal eines dieser Spiele, welche nichts sind für Patienten mit Bluthochdruck oder chronischen Herzproblemen. Die Michelsämter beanspruchten das Glück des Tüchtigen und sind dank diesem Auswärtssieg weiterhin in einer Ausgangslage, in welcher sie alles in den eigenen Füssen haben. Das Spiel hat sicherlich viel Substanz und Kraft gekostet, aber Masseurin Schlapfer wird die strapazierten Beine bis am Dienstag wieder in Topform bringen. Nun folgt nach den zwei schwierigen Auswärtsspielen das 1. Heimspiel in dieser Auftstiegsrunde. Zu Gast ist die 2. Mannschaft von Zug 94. Die Zuger starteten mit einem Heimsieg gegen Dagmersellen und mussten sich dann im 2. Spiel auswärts dem FC Küssnacht mit 1:4 geschlagen geben. Der Gruppensieger der Gruppe 1 ist aber weiterhin voll im Geschäft und wird in Gunzwil auf Revanche aus sein. Die Michelsämter sind aber sicherlich auch bereit und wollen auf der heimischen Linden ihre Heimstärke unter Beweis stellen und auch fussballerisch wieder einen Schritt nach vorne machen. Unterstützen Sie die Kramis-/Kappeler-Elf beim Heimspiel gegen Zug 94 am Dienstag, 13. Juni 2023, 20 Uhr auf dem Sportplatz Linden. Hopp Gonzbu!
Spielbericht FC Dagmersellen: Dagmerseller für grossen Aufwand wieder nicht belohnt
Auch im zweiten Aufstiegsspiel verpasst es das Team von Roger Stammbach gegen den IFV-Cupsieger aus Gunzwil die ersten Punkte einzufahren. In der hitzigen Partie brachten die Wiggertaler den Ball einfach nicht über die ominöse Linie.
Vor zahlreichem Publikum auf der Chrüzmatt startete die Partie gar nicht im Sinne der Einheimischen. Denn bereits schon in der 6. Minute ging der Gast aus Gunzwil in Führung. Nach einer strittigen Szene schaltete Gunzwil schnell um und überraschte die FCD-Defensive mit einem weiten Ball. Rafael Borges Lopes nahm das Spielgerät perfekt an und schob die Kugel eiskalt an Torhüter Gianluca Accola vorbei ins Tor. Der Schock um den frühen Rückstand lähmte die Dagmerseller kurzzeitig und es dauerte bis in die 20. Minute, bis sie sich dem Gästetor wieder näherten. Pascal Schwizer wurde hart an der Strafraumgrenze gefällt und Sünder Silas Gassmann war mit gelb mehr als gut bedient. Wenig später kombinierten sich Manuel Huber und Mathieu Ineichen in der Mitte durch und legten für Schwizer auf, dieser knallte den Ball freistehend aus etwa 12 Meter aufs Tor, doch Rafael Süess konnte mit einer Fussabwehr klären. Auch in der Folge blieben die Dagmeseller mehrheitlich am Drücker. In der 34. Minute musste FCD-Verteidiger Janik Sommer als letzter Mann alles riskieren und mit einer Grätsche in extremis klären. Bis zur Pause wurde dann auf dem Platz mehr diskutiert als Fussball gespielt, dies resultierte in einigen gelben Karten für das Heimteam.
Auch nach der Pause waren die Wiggertaler stets bemüht, doch auch beim Kopfball von Noah Tschopp in der 48. Minute rettete Süess sehenswert. Beim darauffolgenden Abpraller war Huber im Pech, denn sein Schuss kullerte noch an den Pfosten. Je länger das Spiel dauerte, umso mehr wurde es zu einem „Geknorze“ und die Zweikämpfe wurden intensiver, härter und unsauberer. In der 72. Minute scheiterte Ineichen nach einer halbhohen Hereingabe wiederum am glänzend aufgelegten Süess. Wie schon in Zug schwanden die Kräfte der Dagmerseller gegen Ende der Partie, doch dem Tor waren sie diesmal näher. Praktisch mit dem Ende der regulären Spielzeit kam der letzte grosse Aufreger. Nach einem Corner sprang der eingewechselte Markus Frey am höchsten und köpfte den Ball in Richtung Tor. Schlussendlich war es wieder der Pfosten, der dem Dagmerseller Punktgewinn im Weg stand.
Wie schon am Dienstag haben die Wiggertaler erneut extrem viel investiert und nichts geerntet. Gunzwil war an diesem Nachmittag nicht das bessere Team, sondern schlicht das um das eine Tor effizientere. Obwohl der Aufstieg für die Dagmerseller nun in weite Ferne gerückt ist, gilt es trotzdem am nächsten Dienstag (20Uhr, Eichli) gegen Stans alles zu geben und zu punkten.
Telegramm FC Dagmersellen – FC Gunzwil 0:1 (0:1)
Chrüzmatt. – 520 Zuschauende. – SR Baladin. – Tor: 6. Borges Lopes 0:1. – Dagmersellen: Gianluca Accola; Tschopp, Blum, Ineichen, Huber, Nexhipi, Sommer, Schwizer, Roth, Bernet, Taudien. (Fischer, Flavio Accola, Rölli). – Gunzwil: Süess, Gassmann, Kronenberg, Fischer, Borges Lopez, Furrer, Matias Nurmi, Ramundo, Martini, Till Fleischli, Thimo Fleischli. (Stocker, Fähndrich, Jurt, Oehen). Bemerkungen: 47. Pfostenschuss 48. Pfostenschuss Huber, 89. Pfostenschuss Frey. Gunzwil ohne Janis Stocker (nicht im Aufgebot), Marco Rogger, Iwan Rogger, Sergio Ramundo, Luca Fleischli (rekonvaleszent), Isler (abwesend).