Eschenbach: Überzahlspiel gegen Sursee nicht ausgenutzt

Der Eschenbacher Mateo Dodos (am Ball) versucht Sursees Valvon Saliji zu entkommen (Bild: Daniel Gerber).

Der Eschenbacher Mateo Dodos (am Ball) versucht Sursees Valvon Saliji zu entkommen (Bild: Daniel Gerber).

Spielbericht FC Eschenbach:

Im Kellerduell zwischen Sursee und Eschenbach setze sich das Heimteam mit 2:1 erfolgreich durch. Gelbschwarz konnte nach einer Notbremse nicht vollumfänglich von der Überzahlsituation profitieren. Herolind Cikaqi traf doppelt, Noah Bachmann sorgte für den zwischenzeitlichen Ausgleich.

In der laufenden Fussballsaison 2022/23 stehen die letzten Begegnungen an. Für Eschenbach ist die Ausgangslage klar, dennoch kann man noch mitreden. Mit Siegen in den letzten Partien könnten die Seetaler zum Spielverderber werden. Es warten nämlich die beiden heissen Kellerduelle gegen Sursee und Buochs. Beide Teams sind akut vom Abstieg bedroht und zwingend auf drei Zähler angewiesen. Die Mannschaft vom Sempachersee hat dieses Ziel erreicht und sich gegen Gelbschwarz durchgesetzt.

Eschenbach lauerte auf Chancen
Die samstägliche Begegnung begann für die Seetaler nicht wunschgemäss. Nach wenigen gespielten Minuten gelang den Hausherren bereits die Führung. Herolind Cikaqi profitierte von einer chaotischen Situation im Strafraum. Eschenbach brachte den Ball trotz Bemühungen nicht aus der Gefahrenzone. Auch in der Folge waren die Gastgeber das spielbestimmende Team mit viel Tempo nach vorne. Während Sursee auf den nächsten Treffer hoffte, lauerte Gelbschwarz geduldig. Immer wieder setzten die Gäste gekonnt Nadelstiche und zeigten ihre Stärke. Etwas entgegen dem Spielverlauf erzielte Noah Bachmann den Ausgleich. Nach einer gezielten Hereingabe vollendete der Stürmer mittels Kopfball. Das Kellerduell wurde in der Folge immer ausgeglichener und büsste vor der Pause etwas an Intensität ein.

Sursee mit Entscheidung in Unterzahl
Die Gastgeber schaltete allmählich von schnellem Angriff auf kompakten Ballbesitz um. Dies wiederum öffnete den Gelbschwarzen bei Ballgewinn Räume für direkte Konter. Bei einem solchen Gegenstoss entwischte Eschenbachs Aussenläufer Mateo Dodos. Valbon Saliji konnte ihn nur mit einer Notbremse stoppen und sah dafür die Ampelkarte. Obwohl in Unterzahl agierend, war Sursee für den nächsten Treffer verantwortlich. Nach einem Zweikampf im Seetaler Strafraum zeigte der Unparteiische auf den Punkt. Herolind Cikaqi nahm die Herausforderung an und verwandelte den fälligen Elfmeter eiskalt. Nach dem ersten Schock übernahm Eschenbach fortan das Spieldiktat. Vehement drückten die Seetaler auf den erneuten Ausgleich. Doch Sursee brachte den Vorsprung mit letzten Mitteln noch über die Zeit.

Die Seetaler hatten den verdienten Ausgleichstreffer mehrmals auf dem Fuss. Denn Morris Portmann, Luca Rinaldo oder Noach Bachmann scheiterten nur knapp. Einen Punkt hätten die anrennenden Gäste für ihr Engagement auf jeden Fall verdient. Doch schlussendlich freute sich Sursee über den wichtigen Vollerfolg im Abstiegskampf. Nun kommt es am letzten Spieltag zum Entscheidungsspiel gegen Ibach. Und Eschenbach will sich mit Würde zu Hause gegen Buochs aus der 2. Liga interregional verabschieden.

Spielbericht FC Sursee:

Im zweitletzten Meisterschaftsspiel empfing der FC Sursee den FC Eschenbach. Damit der FC Sursee im letzten Spiel noch um den Klassenerhalt spielen kann, benötigten sie gegen Eschenbach einen Sieg. Der FC Eschenbach, dessen Abstieg bereits sicher gewesen ist, wollte dem FC Sursee den Sieg jedoch nicht einfach schenken.

Der FC Sursee startete mit viel Tempo in der Offensive. Die zahlreichen Zuschauer erhofften sich früh und viele Tore des FC Sursee, denn an diesem letzten Heimspiel der Saison gab es eine spezielle Aktion des Vereins. Für jedes Tor für Sursee bekamen die Zuschauer ein gratis Bier. Die Spieler liessen nicht lange auf sich warten. In der 7. Minute war es bereits so weit. Nach einem Eckball kam es nach mehreren Stationen zu einer erneuten Flanke. Diese landete nach einem Prellball bei Herolind Cikaqi. Der Toptorjäger des FC Sursee verwandelte die frühe Chance eiskalt. Auf dieser frühen Führung wollte der FC Sursee aufbauen und möglichst bald nachlegen. Doch sie stiessen auf starken Widerstand von Eschenbach. Die Zweikämpfe wurden von den Seetalern hart, aber fair angenommen. Offensiv wurden sie hauptsächlich über hohe Bälle gefährlich.

So war vor allem bei Standards hohe Aufmerksamkeit geboten. Als der Ball nach einem seitlichen Freistoss nur zum nächsten Eschenbacher Spieler geklärt werden konnte, setzte dieser gleich zur nächsten Flanke an. Der grossgewachsene Eschenbach Stürmer schaltete schneller als die Surseer Verteidigung. Mit einem gekonnten Kopfball überwindete er den Torhüter. Der FC Eschenbach glich nicht unverdient aber doch ein wenig überraschend zum 1:1 aus. Bis zu der Pause war es dann wieder der FC Sursee, der Druck ausübte. Mehrere Male kombinierten sie sich in den Strafraum des Gegners. Auch nach Flanken wurde es oft Mals gefährlich. Doch Eschenbach bekam entweder noch in letzter Sekunde ein Bein zwischen den Ball und dem Tor oder der starke Torhüter rettete mit Glanzparaden. So mussten sich Sursee mit einem Unentschieden zur Pause abfinden. Zufrieden waren sie jedoch ganz und gar nicht, denn allen war klar, dass sie ohne einen Sieg praktisch keine Chance auf den Ligaerhalt haben.

Diese Unzufriedenheit merkte man in der zweiten Halbzeit. Sie wurden um einiges aggressiver in den Zweikämpfen. Man spürte, dass Sursee den Sieg unbedingt wollte. Doch wie es im Fussball läuft, kann eine Aktion vieles verändern. Nicht lange nach dem Seitenwechsel griff der Schiedsrichter in die Tasche und zückte die Rote Karte gegen einen Verteidiger des FC Sursee. Dieser eilte dem Eschenbacher Stürmer als letzter Mann nach. Dabei erkannte der Schiedsrichter ein nicht regelkonformes Ziehen am Trikot. Eine doppelte Bestrafung gab es für den FC Sursee jedoch nicht, denn der Freistoss aus kurzer Distanz konnte Eschenbach nicht verwerten. So wurde die Aufgabe für Sursee um einiges schwieriger. Mit einem Mann weniger mussten sie mindestens noch ein Tor erzielen. Dass sie nur noch zehn Spieler auf dem Spielfeld waren, bemerkte man jedoch kaum. Durch erhöhte Laufarbeit waren sie weiterhin die Spielbestimmende Mannschaft.

Mit Emanuel Pinto konnte Sursee einen offensiv sehr starken Spieler einwechseln. Dies bewies er nicht lange nach seiner Einwechslung. Nach einer Kombination über die rechte Seite setzte der zum eins gegen eins an. Emanuel Pinto konnte sich wie so oft durchsetzen und stand im Strafraum. Der Verteidiger, der nun hinter ihm stand, riss ihn zurück, wodurch Pinto zu Fall kam. Der Schiedsrichter ahndete dieses Mal auf der anderen Seite dieses Ziehen auch als strafbar. So bekam der FC Sursee einen Penalty. Herolind Cikaqi übernahm die Verantwortung und verwandelte den Strafstoss ohne Chance für den Torhüter. In den letzten gut zwanzig Minuten durfte der FC Sursee keinesfalls ein Gegentor bekommen. Ein weiteres Tor auf ihrem Konto wäre sehr hilfreich gewesen, doch sie scheiterten weiterhin am starken Torhüter. Dazu kam, dass der Schiedsrichter ein Tor aberkannte, da es Abseits war. Mit kleineren Chancen auf beiden Seiten brachte der FC Sursee das Resultat über die Zeit.

Somit haben sie im letzten Spiel die Chance den Ligaerhalt zu sichern. Dafür benötigen sie einen Sieg gegen den FC Ibach, der zwei Punkte mehr hat als Sursee. Am nächsten Samstag kommt es also zum Finalspiel in Ibach. Um 18:00 Uhr kämpfen die beiden Mannschaften um den Sieg und somit den Klassenerhalt.

Telegramm FC Sursee – FC Eschenbach 2:1 (1:1)
Schlottermilch. – 340 Zuschauende. – SR Nagy. – Tore: 6. Cikaqi 1:0. 18. Bachmann 1:1. 60. Cikaqi (Foulpenalty) 2:1. – Sursee: Krasniqi; Prenrecaj, Schumacher (56. Pinto Teixeira), Ehrler, Zust; Galliker (70. Kinis), Cikaqi, Schmid (87. Lustenberger), Burkard, Saliji; Hrgota (94. Terzimustafic). – Eschenbach: Lehmann; Hug (87. Makumbi), Damjan Veljkovic, Félix Santos, Hüsler; Muhammad Brhan (75. Manuel), Estermann, Nikola Veljkovic (79. Fleischli), Dodos (66. Portmann); Rinaldo, Bachmann. – Bemerkungen: 49. Platzverweis Saliji (Notbremse). Eschenbach ohne Nushi, Barmet, Gurtner, Bulut, Stojanov, Petrovic, Träger, Procacci und Marodi.