Kriens ist eine Halbzeit lang souverän unterwegs und kommt danach doch noch in Bedrängnis: 3:2-(3:0-)Sieg gegen die Azzurri 90 in Lausanne.

In der 3. Cuprunde trifft Kriens zuhause auf den SC Brühl. Der SC Brühl spielt ebenfalls in der Promotion-League und liegt aktuell auf dem 7. Tabellenrang. In der 2. Runde hat Brühl den SC Binningen (2. Liga interregional) mit 2:1 aus dem Rennen geworfen. Die 3. Cuprunde wird am Mittwoch, 26. bzw. Donnerstag, 27. Oktober 2016 ausgetragen.

Nach der 2:1-Sensation gegen Thun nun der 3:2-Pflichtsieg gegen das 1.-­Liga-Team Azzurri 90: Der SC Kriens steht verdient in den Achtelfinals, auch wenn die zweite Halbzeit in Lausanne alles andere als geplant war. Zu siegessicher hatten sich die Krienser nach dem 3:0-Vorsprung zur Pause gefühlt, viel zu früh wurde der Motor zwei Gänge zurückgeschaltet. «Eigentlich wollten wir genauso wie vor der Pause weiterspielen», sagte SCK-Captain Daniel Fanger nach dem Schlusspfiff, «aber wir spielten danach zu passiv und der Gegner sehr aggressiv.»

Ganz starke 45 Minuten
Gut, der 2:3-Anschlusstreffer der einheimischen Azzurri, bei denen gerade mal zwei Spieler italienische Herkunft ausweisen konnten, kam wirklich erst in letzter Sekunde. Der Schiedsrichter pfiff die Partie nach diesem Tor sofort ab. Aber die Frage sei erlaubt: Wäre das Tor früher gekommen, hätten die Krienser dann wirklich nochmals höher schalten können?

Dabei hatte die Mannschaft von Trainer Marinko Jurendic eine Halbzeit lang alles richtig gemacht, ganz starke erste 45 Minuten abgeliefert. In der Verteidigung wurde solid gearbeitet, im Offensivspiel geduldig gewartet. Dann ging alles sehr schnell, innerhalb von zehn Minuten war die Partie entschieden. Fisnik Hasanaj (26.), Skumbim Sulejmani (35.) und Teamleader Fanger (37.) machten die Hoffnungen des Unterklassigen eiskalt zunichte.

Azzurri-Präsident Antonio D’Attoli, der nach der Trennung von Trainer Patrick Müller höchstpersönlich als Coach auf der Bank Platz genommen hatte, enervierte sich nach dem 0:3 derart, dass er ungewollt aufs Spielfeld sprang und in der 39. Minute vom Schiedsrichter von der Trainerbank verwiesen wurde.

In der Halbzeitpause schien der Vereinschef in der Umkleidekabine dann aber offenbar nochmals gepoltert zu haben, denn nach dem Seitenwechsel trat Azzurri Lausanne trotz deutlichem Rückstand unerwartet aggressiv auf. Das wurde bald einmal (54.) mit dem 1:3 durch Malek Chergoui belohnt.

Kriens tat jetzt gar nichts mehr fürs Spiel, musste stattdessen die eine oder andere heikle Szene im eigenen Strafraum überstehen. Trainer Jurendic sagte nach der überstandenen Cup-Partie: «Wir wurden zu nachlässig, liessen uns von der Hektik anstecken.»

Mehr als ein «blaues Auge» durch die Azzurri in der Nachspielzeit mussten die Krienser aber nicht mehr einstecken. Dann muss aber wieder kräftig aufs Gaspedal gedrückt werden, damit der SCK-Motor so richtig Schub für den nächsten Gegner SC Brühl bekommt.

Telegramm Lausanne Azzurri 90 – Kriens 2:3 (0:3)
Chavannes. – SR Skalonja. – 150 Zuschauer.
Tore: 26. Hasanaj 0:1. 35. Sulejmani 0:2. 37. Fanger 0:3. 54. Chergoui 1:3. 93. Afonso 2:3.
Azzurri 90 Lausanne: Passera; Ombala, Elefante, Iyeti, Gomis (53. Soumi); Chergui, Lekiqi, Gasic, Galokho (67. Afonso); Brahimi, Begzadic (67. Bavueza).
Kriens: Osigwe; Kablan, Hasanaj, Fäh, Fanger; Bürgisser, Bem (77. Wiget), Weber (62. Gonçalves), Allou; Siegrist, Sulejmani (89. Thali).
Bemerkung: 87. Platzverweis Brahimi (Gelb-Rot). SC Kriens ohne Fischer, Stojanov, Bajrami (alle verletzt). Drmic und Kehrer (abwesend)