Bei brütender Hitze blieben die Hildisrieder unter den eigenen Erwartungen und mussten sich mit einem 1:1 begnügen.
Nach dem Abstieg am Ende der letzten Saison startete der Hildisrieder SV am Samstag in die neue 4. Liga-Saison. Zuvor absolvierte das Team eine intensive Vorbereitung mit teilweise bis zu vier Einheiten pro Woche. Das Heimspiel auf dem Bogenhüsli gegen den FC Luzern, den Aufsteiger aus der 5. Liga, war für den HSV der erste Ernstkampf, musste doch das Cupspiel gegen die Eibuselection am vergangenen Wochenende verschoben werden. Einstellen mussten sich die Hildisrieder neben dem Gegner auch auf das Wetter, zeigte das Thermometer doch deutlich über 30 Grad an. Davon wollte man sich beim HSV aber nicht beirren lassen und die neue Saison mit einem Erfolgserlebnis starten.
Nach Spielbeginn zeigte sich schnell, dass sich der Gast aus Luzern keineswegs zu verstecken plante, sondern mitspielen wollte. Davon zeugte das gepflegte Aufbauspiel, das die Luzerner in den ersten Minuten konsequent durchzogen und sich mal für mal dem HSV-Pressing entziehen konnten. Dennoch hatten die Hildisrieder den Gegner defensiv schnell im Griff, der in der Folge auch immer vermehrt zu hohen Bällen als Angriffsmittel griff. Der HSV schien das Spiel also unter Kontrolle zu haben, offensiv zeigte er jedoch viel zu wenig Spielwitz und eine zu hohe Fehleranfälligkeit, mehr als ein paar Halbchancen schauten in der gesamten ersten Halbzeit nicht heraus, längere Ballstafetten genossen auf beiden Seiten Seltenheitswert. Trotzdem gingen die beiden Mannschaften nicht mit einem 0:0 in die Pause: Nach rund 20 Minuten hatte ein Luzerner am richtigen Ort gestanden, als der HSV-Torhüter den Ball nach einem Freistoss nicht ganz unter Kontrolle bringen konnte. Zur Pause lag der HSV also mit 0:1 in Rückstand. Ein Rückstand, der nicht unverdient war, die Leistung beim HSV war einfach zu schwach.
Nach der Pause kamen die Hildisrieder deutlich besser ins Spiel: Es fehlte jedoch immer noch die letzte Konsequenz, oftmals war der letzte Pass etwas ungenau. Trotzdem machte sich nun immer mehr bemerkbar, dass der FC Luzern das nun höher angeschlagene Tempo der Gastgeber nicht mehr ganz mitzugehen vermochte. So erspielten sich die Luzerner in der 2. Halbzeit kaum Chancen, drei Freistösse nach Kontern waren alles, was die Gäste noch zustande brachten. Der HSV hielt das Tempo weiterhin so hoch wie möglich, das Hildisrieder Trainerduo Markus Koch und Michel Wigger versuchte dann auch neue Impulse von der Bank zu bringen. Ein Wechsel erwies sich dabei als besonderer Glücksgriff: Nach einem Freistoss aus dem Halbfeld stand der eben erst eingewechselte Wicki allein am zweiten Pfosten und köpfte den Ball mit seinem ersten Ballkontakt zum Ausgleich unter die Latte. Das Tor gab den Hildisriedern Aufwind.
In der Folge erspielte sich der HSV mehrere hochkarätige Chancen auf den Führungstreffer, so konnte zweimal ein Hildisrieder allein aufs Tor losziehen, brachte den Ball aber nicht an Crawley im Luzerner Tor vorbei, der zweimal glänzend parierte. Diese zwei Topchancen waren noch nicht mal die besten des HSV: Rund 5 Minuten vor Schluss bekamen gleich drei Hildisrieder den Ball im gegnerischen 5-Meter-Raum vor die Füsse und keiner brachte ihn über die Linie. So stand es weiterhin 1:1. Das Spiel endete dann auf eine unrühmliche Weise: Der Schiedsrichter hatte dem HSV einen Freistoss zugesprochen, den die Hildisrieder ausführten. Der Schiedsrichter unterbrach die Partie daraufhin sofort, um einem Luzerner, der sich zu nahe beim Ball aufgehalten hatte, eine Gelbe Karte zu zeigen. Dann wurde der Freistoss aber nicht etwa wiederholt, sondern der Schiedsrichter pfiff die Partie gleich ab. Unverständnis machte sich auf beiden Seiten breit, doch am Schlussresultat war nicht mehr zu rütteln.
So verpasste es der HSV also, das erste Spiel erfolgreich zu gestalten. Obwohl man in Halbzeit 2 eine klare Steigerung gezeigt hatte, wog der Rückstand aus der vor allem offensiv schwachen ersten Halbzeit zu schwer. Zeit zum Hadern gibt es keine für den HSV, bereits nächsten Samstag gibt es beim Auswärtsspiel in Littau eine Chance auf Wiedergutmachung.