Dem FC Hergiswil gelingt der Saisonstart nicht nach Wunsch. Gegen den Aufsteiger Perlen-Buchrain zeigten die Nidwaldner in der ersten Halbzeit gar eine desolate Leistung.
Fünf Punkte aus sechs Partien ist die magere Ausbeute des FC Hergiswil (2. Liga inter). Vor allem die Heimniederlagen gegen die Aufsteiger Brunnen (2:4) und am Samstag gegen Perlen-Buchrain (2:3) lassen auf schwierige Zeiten schliessen. Auch Präsident Kurt Blättler begreift diese Baisse nicht. «Wir bestritten die letzten vier oder fünf Saisons praktisch mit den gleichen Spielern und dem gleichen Trainer. Und jetzt soll plötzlich nichts mehr funktionieren? Schwierig zu verstehen, aber da müssen wir gemeinsam durch», machte er sich für die nächsten Partien Hoffnung.
Frühes Eigentor bringt Perlen auf Kurs
Die Partie begann denn auch denkbar unglücklich für die Nidwaldner. Schon in der 3. Minute köpfelte Abwehrspieler Luca Mombelli einen als Rückgabe gedachten Ball am herauslaufenden Goalie Luca Bernasconi vorbei ins eigene Tor. «Für mein Team war dieses Eigentor wegweisend, es gab uns die nötige Sicherheit», kommentiert Perlens Routinier Michael Steiner das Hergiswiler Geschenk. Die Folge: Der aggressive Aufsteiger powerte weiter, während die Burri-Schützlinge nicht ins Spiel fanden. Der Lohn war das 2:0 durch Michael Budmiger (20.).
Doch es kam für die lethargisch und ohne Konzept spielenden Hergiswiler noch schlimmer. Sekunden vor dem Pausenpfiff erhöhte Kay Schmid auf 3:0. Für die Nidwaldner waren diese ersten 45 Minuten ein Desaster. Mit einem Doppelwechsel (57.) versuchte Reto Burri dem Spiel eine Wende zu geben. Und tatsächlich: Die Fans sahen nur noch Einbahnfussball in Richtung Perler Tor. Silvan Sager, der in den ersten fünf Partien nie getroffen hatte, aber zu den fünf bisherigen Hergiswil-Toren jeweils die Assists beisteuerte, sorgte in der 66. Minute für den 3:1-Anschlusstreffer.
Hergiswil schrammt knapp am Ausgleich vorbei
Nach einem Pfostenschuss (88.) zirkelte Sager einen Freistossball (90.) knallhart ins Lattenkreuz zum 3:2-Anschlusstreffer – und brachte damit Perlen nochmals ins Zittern. Es lag der Ausgleich in der Luft, doch Pascal Zimmermann und Flavio Weber liessen ihre Chancen ungenutzt. Und so blieb es beim nicht unverdienten Sieg für die Gäste.
«Die frühe Führung zu verteidigen, wurde für uns in der zweiten Halbzeit zu einer Herkulesaufgabe. Doch diesen Sieg haben wir uns mit einer starken Teamleistung und dem nötigen Glück verdient», strahlte der 32-jährige Steiner. Auf der anderen Seite machte sich der Frust breit. «Wir haben den Match nicht wegen des Eigentors verloren», analysierte der von Altdorf zu den Nidwaldnern gestossene Goalie Luca Bernasconi nüchtern. «In dieser Situation hat die Kommunikation zwischen mir und Luca Mombelli nicht gestimmt. Doch solche Missverständnisse gehören eben auch zum Fussball.» Er sah aber auch, dass in der ersten Halbzeit «in unserem Spiel überhaupt nichts zusammenpasste».
Perlen durch Trainer Velic perfekt eingestellt
Dies lag jedoch auch am Gegner. «Wir wurden von unserem Trainer Saba Velic bestens auf die Hergiswiler eingestellt. Diese kamen in der ersten Halbzeit mit unserer aggressiven und offensiven Spielweise nicht zurecht», nennt Steiner die Gründe, die zum hart erkämpften 3:2-Sieg gegen das favorisierte Hergiswil führten. «Obwohl es uns gegenwärtig nicht läuft, steckt im Team viel Qualität», weiss der zweifache Torschütze Silvan Sager, der kämpferisch seinen Teamkollegen ein Vorbild war. «In den nächsten Spielen müssen wir uns wieder auf unsere Stärken konzentrieren. Dann kommt auch der Erfolg wieder zurück.»
Telegramm FC Hergiswil – FC Perlen-Buchrain 2:3 (0:3)
Grossmatt. – 180 Zuschauer. – SR Schmölzer. – Tore: 3. Mombelli (Eigentor) 0:1. 20. Michael Budmiger 0:2. 45. Schmid 0:3. 66. Sager 1:3. 90. Sager 2:3. – Hergiswil: Bernasconi; Mombelli, Achermann, Erni, Eberhard; Zimmermann, Kauer (57. Sager), Devin Arnold (57. Andrin Arnold), Weber; Marolf, Norman Blättler (65. Saner). – Perlen-Buchrain: Keller; Binggeli, Wagner, Steiner, Müller; Schmid (88. Martin), Kilian Wiederkehr, Villiger, Stefan Budmiger; Dario Wiederkehr (75. Egli), Michael Budmiger (58. Prette). – Bemerkung: 88. Pfostenschuss Sager.
