Root gewinnt das Rontaler Derby gegen Ebikon mit 1:0. Ebikon-Trainer Marc Odermatt: «Wer in der dritten Liga in einem Fanionteam spielt, sollte eine professionelle Einstellung mitbringen.»

«Die Tabelle lügt nie. Wo wir stehen, das ist die Realität», zeigte sich Ebikons Trainer Marc Odermatt (41) nach der vierten Niederlage im fünften Meisterschaftsspiel frustriert. Das jüngste Duell gegen Root ging knapp mit 0:1 verloren. «Mir fehlten bisher in jeder Partie sechs bis acht Stammspieler, dann wird es natürlich schwierig, in dieser Liga zu punkten», so Odermatt weiter. Die Ausfälle sind verletzungsbedingt, einige Akteure weilen aber auch in den Ferien, was den Cheftrainer stutzig macht, was verständlich ist: «Ich erwarte von jedem Spieler Herzblut für den Verein. Wer in der dritten Liga in einem Fanionteam spielt, sollte auch eine professionelle Einstellung mitbringen und Prioritäten setzen.» Der bisherige Trainingsbesuch inklusive Vorbereitungsphase liegt nicht einmal bei 50 Prozent. Odermatt: «Wie du trainierst, so spielst du dann auch. Wir sind nun stark gefordert und müssen so schnell wie möglich aus dieser Misere finden.»

Emmeneggers Zuversicht, happiges Startprogramm
Enttäuscht ist auch Ebikons Mittelfeldspieler René Emmenegger, ein Ur-Ebikoner: «Wir waren nicht immer so schlecht, wie es die Tabelle jetzt vermuten lässt. Wir finden da heraus, denn wir haben die Qualität dazu, in dieser Liga zu bestehen. Wir brauchen einfach ein schnelles Erfolgserlebnis», weiss der 30-Jährige. Ein Blick auf die Tabelle bestätigt Emmeneggers Aussage: Ebikon verlor jeweils knapp: 3:4 gegen Luzern; 1:2 gegen Schattdorf; 1:2 gegen Horw und 0:1 gegen Root. Den einzigen Punktgewinn feierte die Odermatt-Equipe gegen Emmenbrücke (1:1). «Wir hatten ein happiges Startprogramm. Doch nun müssen wir mit dem Siegen beginnen», fordert Odermatt. Vor allem in den Duellen gegen Südstern, Alpnach und Rothenburg zählt nur eines: «Diese Partien müssen wir siegreich gestalten. Wer in der dritten Liga verbleiben will, muss genau in diesen Direktbegegnungen bestehen. Da zählt nichts anderes.» Am Samstag (17.00, Sportpark) reisen die Rontaler aber zunächst ins Rottal. Dort wartet mit Buttisholz ein physisch starker Gegner.

Root hat sich bereits viel Luft verschafft
Mehr Freude hatte Roots Trainer Nevzet Zukic in Anbetracht der Tabelle. Sein Team (4. Rang) legte mit drei Siegen, einem Unentschieden und erst einer Niederlage einen positiven Start hin. «Ich bin zufrieden. Wir haben uns gegen hinten viel Luft verschafft, jetzt können wir in Ruhe weiterarbeiten», so der 32-jährige frühere Profi des FC Luzern (2001 bis 2004) und von Hoffenheim (2004 bis 2006). Auf die Frage nach der sportlichen Zielsetzung meinte Zukic, dessen Stammverein übrigens der SK Root ist: «Wir wollen so schnell wie möglich den Klassenerhalt schaffen. Alles Weitere ist Zugabe.» Und der 21-jährige Severin Steiner, der das Rontaler Derby mit seinem Treffer entschied, liess sich etwas mehr entlocken: «Es wäre natürlich super, wenn wir so lange wie möglich oben mitmischen könnten. Doch wir nehmen Schritt für Schritt. Es ist ein schönes Gefühl, wenn man ein Derby gewinnt und den Siegtreffer erzielt. Doch das Team steht im Vordergrund, ich bin nur Teil dieses Puzzles.»