
Nach drei aufeinanderfolgenden Siegen gegen die Top-4-Teams der letzten Saison, stand das Auswärtsspiel gegen das Schlusslicht der Gruppe 3, den SC Reiden an, die Mannschaft welche bisher nur einen Punkt aus neun Spielen holte. Auf dem Papier schien es eigentlich eine klare Angelegenheit zu sein, doch die Zuschauer wurden schnell eines Besseren belehrt. Die Gäste aus Wauwil benötigten etwas mehr als eine Stunde, um Torhüter Manuel Steinmann zum ersten Mal zu bezwingen. Danach fielen jedoch innerhalb von nur fünf Minuten gleich drei Treffer.
Etwas Erfreuliches bei der Mannschaft aus Wauwil: Janis Amrein, ein Eigengewächs, gibt sein Comeback und kehrt ins Team zurück. Der junge Torhüter hatte sich im Januar 2023 beim Testspiel gegen den HSV schwer am Knie verletzt. Heute bestreitet Amrein sein erstes Spiel nach knapp zehn Monaten.
Das Schlusslicht Reiden machte es besonders zu Beginn des Spiels dem momentanen Leader aus Wauwil schwer. Trotz eines Spielfelds von 105 x 68 Metern gab es kein Durchkommen. Es dauerte volle 30 Minuten, bis Miki Marjanović einen Pass aus der eigenen Hälfte auf Željko Karajčić spielte. Ž.Karajčić befand sich im Rücken der Abwehr und versuchte es alleine vor Schlussmann Steinmann direkt mit einem Heber, doch der Versuch ging knapp am Tor vorbei. Wenn es auf der anderen Seite bei der Wauwiler Nummer 1 gefährlich wurde, dann meistens im Rahmen eines Konterangriffs. Der SC Reiden versuchte es in der 37. Minute, aber der Schuss von Endrit Rexhepi aus 15 Metern stellte Torhüter Amrein vor keiner grossen Herausforderung.
Noch vor der Halbzeit bot sich den Gästen die beste Chance: ein langer Ball von Albert Rudaj auf den Flügel, den Ž.Karajčić annimmt und mit Tempo in den Strafraum geht. Sein Pass in die Mitte findet Edi Nikmengjaj, der den Ball aus 3 Metern über das Tor schiesst! Dies hätte das 1-0 sein müssen. Während die Wauwiler in der ersten Halbzeit keine weiteren Mittel finden, um in Führung zu gehen und bereits gedanklich in der Halbzeitpause sind, startet der SC Reiden noch einen letzten Angriff. Nach einer Vorlage von Linus Glanzmann muss Sebastian Dettwiler nur noch einschieben, das 1:0 in der 45+2. Minute.
SC Reiden nur noch zu zehnt
In der zweiten Halbzeit waren erst 12 Minuten gespielt, als der SC Reiden es auch sich schwerer machte. Bereits in der ersten Halbzeit verwarnt, kassierte Liam Küng in der 57. Minute die zweite gelbe Karte, dies nach dem Trikot zupfen an Ž.Karajčić. Wauwil nun etwas über 30 Minuten Zeit um den Rückstand zu egalisieren und eventuell in Führung zu gehen.
In der 64. Minute, Marjanović mit einem langen Ball, Reiden Captain Andrin Fumagalli klärt mit dem Kopf, allerdings direkt in die Füsse von Ž.Karajčić welcher sofort abzieht und aus 12 Meter Torhüter Steinmann in die kurze Ecke bezwingt, 1-1. Nach dem 1-1 häufen sich die Chancen bei der Moos-Truppe. Nur vier Minuten später, Roland Saliqunaj mit einem Seitenwechsel, Zejnulla Nexhipi legt sich denn Ball vor, alleine im Strafraum legt er in die Mitte auf, Fumagalli klärt in letzter Sekunde. Ähnliches ereignet sich bereits im nächsten Angriff. Wieder ist es Nexhipi, der im Strafraum zurücklegt. Rudaj zieht direkt ab und zwingt Schlussmann Steinmann zu einer Glanzparade. Zwischenzeitlich kommt auch die Heimmannschaft zu einer guten Chance, der eingewechselte Sven Neher mit einem Abschluss aus 18 Meter, Wauwiler Torhüter Amrein muss jeden Zentimeter seiner Grösse nutzen, um den flach geschossenen Ball zu halten.
Die Moos-Kickers geraten zunehmend unter Druck, da noch etwas mehr als zehn Minuten in der regulären Spielzeit verbleiben. In der 79. Minute, nach einem abgewehrten Angriff, holen die Wauwiler den Ball zurück. Ž. Karajčić reagiert am schnellsten und spielt einen haargenauen Flankenball auf Nikmengjaj, der mit dem Kopf wuchtig zum 2:1 aus Sicht der Gäste trifft. Danach dauert es lediglich 100 Sekunden, bis der Ball erneut im Tor zappelt. Torhüter Steinmann am Ball, Yanik Vonarburg setzt den Schlussmann unter Druck, der den Ball wegschiessen will und Vonarburg am Fuss trifft – ein kurioses Tor zum 3:1 für die Wauwiler. Das 4:1 aus Sicht der Gäste fällt in der 84. Minute und ist zugleich das schönste Tor an diesem Tag. Nexhipi, der immer wieder angespielt wird und viel Platz hat, schlenzt den Ball wunderschön aus 16 Metern über den Torhüter – ein sehenswerter Treffer. Der erste Treffer im Wauwiler Trikot für Nexhipi, herzliche Gratulation.
Herzlichen Glückwunsch auch an die gesamte Mannschaft, ein weiterer Auswärtssieg, obwohl das Spiel deutlich schwieriger verlief als erwartet.
Spitzenspiel gegen Grosswangen
Für das Team aus Reiden zieht sich die Schlinge immer mehr zusammen. Im nächsten Spiel trifft die Mannschaft auf den Gruppensieger des letzten Jahres, den FC Dagmersellen. Der Weg der Moos-Elf führt nach Grosswangen auf dem Gutmoos. Die Rottaler belegen aktuell den dritten Platz, was zugleich drei Punkte weniger sind als der Leader aus Wauwil. Das Sechs-Punkte-Spitzenspiel wird am nächsten Samstag um 18:00 Uhr ausgetragen.
Telegramm SC Reiden – FC Wauwil-Egolzwil 1-4 (1-0)
Sportanlage Kleinfeld- 120 Zuschauer –
SR. Somasundaram Yathesan- Tore: 45+2’ Dettwiler, 64’ Ž.Karajčić, 79. Nikmengjaj, 81. Vonarburg 84. Nikmengjaj
SC Reiden: Steinmann, Planzer, Morina, Fumagalli, Vogel, Balazi, Küng, Glanzmann, Rexhepi, Dettwiler, Nietlispach
FC Wauwil-Egolzwil: Amrein, Saliqunaj (85. Tafilaj), Achermann (76. Grüter), P.Karajčić, Tschopp (58’ Nexhipi), Marjanović, Rudaj, Dushi (76. Torrecilla), Ž.Karajčić, Nikmengjaj, Vonarburg (85. Fontannaz)
Verwarnungen: 8. 57’ Küng, 64. Dettwiler, 71. Dushi, 75. Saliqunaj, 87. Dedaj, 88. Planzer
Ausschlüsse: 57. Küng.