9-Tore-Spiel: Rothenburg gewinnt wilde Partie gegen Hitzkirch

Rothenburg gewinnt zuhause ein unglaubliches Spiel (Archivbild: Mendi Photo).

Rothenburg gewinnt zuhause ein unglaubliches Spiel (Archivbild: Mendi Photo).

Spielbericht FC Rothenburg:

In einem elektrisierenden Fußballspiel zwischen dem FC Rothenburg und dem FC Hitzkirch erlebten die Zuschauer ein unglaubliches Wechselbad der Gefühle, bei dem der FC Rothenburg sich von einem 0:3-Rückstand zurückkämpfte und am Ende mit 5:4 in dramatischer Manier gewann.

Das Spiel begann mit einem frühen Vorsprung für den FC Hitzkirch, als sie in der 4. Minute nach einem mustergültigen Konter einen Penalty erhielten und mit diesem mit 0:1 in Führung gingen. Sie verdoppelten ihren Vorsprung schnell in der 10. Minute durch einen sehenswerten Weitschuss nach einer unglücklichen Abwehraktion der Rothenburger Defensive. Der FCR versuchte nach dem Anfangsschock Ruhe ins eigene Spiel zu finden, dies blieb jedoch beim Versuch. Denn schon in der 22. Spielminute klingelte es ein weiteres Mal im Kasten der Gastgeber. Ein zu kurz geratener Rückpass wurde von der Hitzkircher Sturmreihe gnadenlos mit dem dritten Gegentreffer bestraft.

Etwas aus dem Nichts schaffte der FC Rothenburg kurz vor der Halbzeitpause den Anschlusstreffer. Yves Zurkirchen verwandelte den eigens herausgeholten Penalty souverän und konnte den Rückstand auf 1:3 verkürzen. Die Fans des Heimteams hatten gleich kurz darauf erneut Grund zur Freude, als Erich Schnider in der 43. Minute ein weiteres Tor erzielte und den Rückstand auf 2:3 reduzieren konnte. Dass man aus Sicht des FCRs trotzdem nicht mit einem guten Gefühl in die Pause gehen konnte, lag an einem weiteren Eigenfehler kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit. Der FC Hitzkirch erzielte das aus ihrer Sicht wichtige 2:4 und führten so zur Halbzeitpause wieder etwas komfortabler.

Wem die erste Halbzeit zu viele Nerven raubte, der hätte in der zweiten Hälfte am besten zuhause bleiben sollen, denn der FC Rothenburg startete eine bemerkenswerte Aufholjagd mit einigen Hochs und Tiefs. In der 50. Minute erzielten sie ihr drittes Tor durch den aufgerückten Jan Portmann und verringerten den Rückstand auf 3:4. Das Spiel blieb intensiv und umkämpft mit jedoch wenigen zwingenden Abschlüssen. Erst in der Schlussphase gelang es in den gegnerischen 16er einzudringen. In der 88. Minute glich Yves Zurkirchen zum 4:4 aus und versetzte die Heimsupporter in Ekstase. Der aufregende Höhepunkt des Spiels ereignete sich in der 90. Minute, als der eingewechselte Richard Sollberger das fünftes und letztes Tor erzielte und den FCR erstmals im Spiel mit 5:4 in Führung brachte. Mit der allerletzten Aktion der Partie glich der FC Hitzkirch beinahe noch zum 5:5 aus. Der wuchtige Freitstoss aus grosser Distanz konnte aber von Robin Ming sowie der Torumrandung geklärt werden. Danach ertönte der Schlusspfiff.

Neutral betrachtet war es ein unglaubliches Spiel mit vielen Toren, dramatischen Wendungen und einigen spektakulären Aktionen, bei welchem sich der FC Rothenburg drei wichtige Punkte im Aufstiegsrennen sichern konnte. Nächsten Samstag geht es für den FCR auswärts beim FC Ebikon gegen einen direkten Konkurrenten um die Aufstiegsspiele (Anpfiff 18:00 Uhr). HOPP ROTHEBORG.

Spielbericht FC Hitzkirch: Dramatische Schlussminuten führen zu Niederlage

Der FCH musste nach 90 Minuten grossartigem Kampf als äusserst unglücklicher Verlierer vom Platz. Dass sich das Team nach dem Schlusspfiff verschaukelt vorkam, hatte aber seinen berechtigten Grund.

Natürlich war der Sieg der favorisierten Einheimischen auf Grund der grösseren Spielanteile am Ende verdient. Aber die Art und Weise, wie der FCH in den Schlussminuten um einen für einen grossartigen Kampf eben auch verdienten Punkt gebracht wurde, tat weh und war extrem ärgerlich. Der FCH erwischte einen Traumstart und ging bis zur 22. Minute mit 0:3 in Führung. Fabio Almeida, die grosse Figur der ersten Halbzeit, verwertete erst einen am ihm verschuldeten Foulelfmeter (4.) zur Führung. Nur wenige Minuten später zog er nach einer vom Schiedsrichter Hauser gut ausgelegten Vorteilsregel aus 20 Metern ab und traf herrlich die linke hohe Torecke (10.). Beim dritten Treffer umspielte Almeida Goalie Ming, aber statt aus spitzem Winkel selbst abzuschliessen, legte er den Ball dem mitgelaufenen Ümit Ürkmez pfannenfertig auf, so dass dieser keine Mühe hatte, sein Team gar mit 0:3 in Führung zu bringen. Doch danach nahm das Unheil seinen Lauf.

Mit Massimo Coletti und Patrik Bucher mussten beide Innenverteidiger wegen Verletzungen ausgewechselt werden, was ob des zu erwarteten Sturmlaufs der Rothenburger sicherlich nicht förderlich war. Als es dann auch noch David Ineichen arg erwischte (36.) und dieser vom Platz musste, war bis auf Nick Heer die ganze Abwehrreihe ausser Gefecht gesetzt. Nach einem sehr strengen Foulelfmeter, da war viel mehr Schwalbe als Körperkontakt im Spiel, und einem sehenswerten Kopfball von Schnider kamen die Vorörtler vor der Pause wieder heran. In der wegen Ineichens Verletzung langen Nachspielzeit vor dem Pausenpfiff erlief Silvan Jung einen ungenauen Querpass der Rothenburger Abwehr und erzielte aus über 20 Metern den 4. Gästetreffer ins offene Tor. Trotz der klaren Pausenführung hatte man auf Seiten der Gäste ob der vielen Ausfälle und Umstellungen trotzdem ein mulmiges Gefühl.

Erst recht, als nur wenige Minuten nach Wiederanpfiff Portmann mit einem sensationellen Hockeckschuss aus ganz spitzem Winkel für den erneuten Anschlusstreffer sorgte. Bei diesem Gegentreffer sah die FCH-Verteidigung allerdings ganz schlecht aus. Da muss einfach konsequenter der Torabschluss verhindert werden. Was danach kam, war ein Sturmlauf des Favoriten auf das von Levin Furrer gehütete Tor. Viele Zweikämpfe und viel Hektik prägten nun das Spiel. Aber bis wenige Minuten vor Schluss hielt das Abwehrbollwerk der Seetaler. Rothenburg drückte vehement auf den Ausgleich, klare Torchancen blieben aber trotzdem Mangelware. Und dann kam dann das grosse Pech auf Seiten der Lustenberger-Elf.

In den Schlussminuten entglitt dem vorher souveränen Schiedsrichter, wohl auch ob der dauernden und nervigen Reklamationen des Rothenburger Trainers, das Spiel endgültig und übersah bei beiden Treffern, die das Gästeteam ins Elend stürzten, eine klare Abseitsposition. Dass sich FCH-Trainer Beni Lustenberger nach dem Schlusspfiff verschaukelt fühlte, war mehr als verständlich. Und trotzdem hätte es beinahe trotzdem noch zu einem Punkt gereicht. In der Nachspielzeit hämmerte der wiedereingewechselte Coletti aus über 30 Metern einen direkten Freistoss knapp unter der Querlatte an den Innenpfosten, von wo der Ball dann allerdings quer durchs Gehäuse zurück ins Spielfeld statt hinter die Torlinie flog. Zumindest den einen Punkt hätte der FCH für seinen heroischen Kampf verdient.

Nach 4 Auswärtsspielen tritt der FCH am Samstag (Hegler, 18:00) gegen den FC Malters erstmals wieder auf heimischem Terrain an. Nun werden Punkte Pflicht, will man nicht auf einem Abstiegsplatz überwintern. Aber gegen diesen Gegner wäre dies ein Novum. In 4 Anläufen gegen die erste Mannschaft des FC Malters konnte der FCH noch nie einen Punkt ergattern.
Thomas Bucher

Telegramm FC Rothenburg – FC Hitzkirch 5:4 (2:4)
Chärnsmatt (Kunstrasen). – 150 Zuschauer. – SR: Matthias Hauser. Tore: 4. Almeida (Foulpenalty) 0:1. 10. Almeida 0:2. 22. Ürkmez 0:3. 41. Zurkirchen 1:3. 43. Schnider 2:3. 45+3. Jung 2:4. 50. Portmann 3:4. 88. Zurkirchen 4:4. 90. Sollberger 5:4. – Hitzkirch: Furrer; Heer, Coletti, Patrik Bucher, Ineichen; Ürkmez, Dos Santos, Rosenberg, Mananga; Jung, Almeida. (Jan Heggli, Hübscher, Moos, Liembd, Winiger, Tanzi).
Bemerkungen: 93. Pfostenschuss Coletti.