Der FC Stans zieht im Urschweizer Derby gegen den FC Altdorf mit 2:1 das glücklichere Ende. Flavio Zelger schiesst die Nidwaldner auf Rang drei.
Die rund 220 Zuschauer, die gestern auf der Altdorfer Schützenmatte dem Duell zwischen dem Tabellenneunten (FC Altdorf) und dem Tabellenfünften (FC Stans) beiwohnten, bekamen in den beiden Halbzeiten völlig unterschiedliche Fussballkost geboten. Während die Partie im ersten Durchgang mehr oder weniger ereignislos dahinplätscherte, nahm diese nach der Pause so richtig Fahrt auf und entwickelte sich zu einem wahren Hitchcock-Krimi.
Die einheimischen Fans mussten sich 32 Minuten lang gedulden, bis die Platzherren endlich zu ihrer ersten Torchance kamen. Abwehrrecke Toni Pavic köpfelte das Leder nach einem Eckball knapp übers Tor. Kurz vor der Pause hämmerte Ali Mourad einen Weitschuss übers gegnerische Gehäuse. Stans hatte in der ersten Halbzeit mehr Abschlüsse zu verzeichnen. Allerdings war keine Topchance darunter. Deshalb ging das torlose Ergebnis bei Halbzeit völlig in Ordnung.
Kalte Dusche für Altdorf nach der Pause
Kurz nach dem Wiederanpfiff warteten die Gäste mit einem Paukenschlag auf. Der aufmerksame Stürmer David Lehmann erzielte nach einem Freistoss ein klassisches Abstaubertor. Die Gastgeber brauchten lange, um sich von dieser kalten Dusche zu erholen, rissen dann aber nach und nach das Spieldiktat immer resoluter an sich. Ab der 60. Minute erarbeiteten sich die Urner gleich reihenweise erstklassige Torgelegenheiten, die allerdings zum Teil recht kläglich versiebt wurden. Die allerbesten vergaben Pavic und Calderon Mavembo, die beide um ein Haar per Kopf zum Erfolg gekommen wären. Vor lauter Offensivdrang vernachlässigten die Altdorfer jedoch die Defensivarbeit, was in der 71. und dann auch noch in der 77. Minute beinahe ins Auge gegangen wäre. Die Stanser Ramon Barmettler und Flavio Zelger scheiterten mit schnellen Kontern erst am mirakulös rettenden Altdorf-Keeper Kevin Epp. In der 82. Minute wurden die Angriffsbemühungen der heimischen Elf doch noch belohnt. Pirmin Baumann schoss nach toller Vorarbeit von Mourad den viel bejubelten 1:1-Ausgleichstreffer. Nur rund acht Minuten später wich die Freude der Ernüchterung. Der Stanser Flavio Zelger machte unmittelbar vor Ablauf der regulären Spielzeit mit einem weiteren Abstaubertor alle Hoffnungen der Heimtruppe zunichte, wenigstens einen Punkt ins Trockene zu bringen.
Altdorf-Trainer Pedro Somoza ärgerte sich verständlicherweise masslos über diese in extremis erlittene Niederlage. Dementsprechend lautete auch sein Kommentar kurz nach dem Schlusspfiff: «Dieses Spiel hätten wir nie und nimmer verlieren dürfen. Wir verzeichneten mehr Spielanteile und auch deutlich mehr Torchancen. Besonders ärgerlich ist die Tatsache, dass wir wie schon in den vorangegangenen Partien sogenannt dumme Tore kassiert haben. Diesbezüglich klebt uns momentan etwas das Pech an den Füssen. Das müssen wir unbedingt abstellen. Dann geht es bestimmt schnell wieder aufwärts. Abgesehen vom Schlussresultat bin ich mit dem Auftritt meiner auf einigen Positionen umgestellten Elf durchaus zufrieden.»
Stans-Trainer sieht das Spiel konträr
Völlig konträr fiel die Analyse von Stans-Trainer Toni Durrer aus. Sein Fazit: «Das ist ein verdienter Sieg für uns. Die erste Halbzeit verlief noch ausgeglichen. Aber danach konnten wir spielerisch die feinere Klinge führen. Der 1:1-Ausgleichstreffer war ziemlich frustrierend, zumal wir kurz zuvor die endgültige Entscheidung zweimal auf dem Fuss hatten, jedoch nicht zu reüssieren vermochten. Umso schöner war es natürlich, dass uns der Siegtreffer in der Schlussphase doch noch gelungen ist. Wir hatten auch das nötige Wettkampfglück.»
Telegramm FC Altdorf – FC Stans 1:2 (0:0)
Schützenmatte. – 220 Zuschauer. – SR Gojani. – Tore: 47. Lehmann 0:1. 82. Pirmin Baumann 1:1. 90. Zelger 1:2. – Altdorf: Epp; Faustinelli, Pavic, Zurfluh, Gnos, Divkovic (66. Pascal Baumann), Mavembo (80. Cil), Lustenberger, Mourad, Pirmin Baumann, Asaro. – Stans: Achermann; Bühler, Fabian Howald, Sandro Howald, Imholz, Kuster, Lehmann (90. Aschwanden), Lütte (53. Fetahaj), Odermatt, Barmettler (72. Zelger), Schaub.




























