Zug 94 (1. Liga) holt gegen seinen Angstgegner Muri einen Punkt. Was auf den ersten Blick für einen Erfolg spricht, bezeichnet Zugs Trainer Mark Adams als Enttäuschung.

Mit Zug 94 und Muri trafen am späten Samstagnachmittag zwei Teams aufeinander, die den bisherigen acht Meisterschaftsspielen je neun Punkte einzufahren vermochten. Wer aufgrund dieser Konstellation ein hart umkämpftes Kräftemessen erwartete, wurde nicht enttäuscht. Die Zuger, die in der Vergangenheit in den Spielen gegen Muri meist leer ausgingen, versuchten das Geschehen von Beginn an in den Griff zu bekommen.

Zug-94-Trainer Mark Adams sagte nach dem Abpfiff: «Wir haben mehr fürs Spiel gemacht als die Freiämter, wir wollten um jeden Preis gewinnen.» Dass am Ende trotzdem nur ein torloses 0:0-Unentschieden herausschaute, ist den vielen Abspielfehlern und dem Versagen vor dem gegnerischen Tor geschuldet. Beide Teams verloren den Ball viel zu schnell, wenn sie einen Angriff starteten. Das führte unweigerlich zu einem andauernden Hin und Her. Eine Zuschauerin meinte: «Phasenweise fühlte ich mich an einem Tennismatch, denn ich musste meinen Kopf immer hin und her bewegen.»

Marjanovic verpasst das Tor nur knapp
Einsatzmässig kann man den Spielern von Zug 94 keinen Vorwurf machen. Wohl aber bezüglich ihrer Passqualität und dem Verwerten von zum Teil klaren Torchancen. Fehlte der Mut zum Abschluss? Oder ist schlicht und einfach kein Zuger im Stande, sich gegen mit Mann und Maus verteidigende Gegner entscheidend durchzusetzen?

Mark Adams: «In Anbetracht unserer vielen Torchancen hätten wir drei Punkte verdient.»

Zugegeben, der in der 64. Minute eingewechselte Marko Marjanovic scheiterte zweimal nur ganz knapp am erfolgreichen Abschluss. Beide Male verpasste er scharf getretene flache Hereingaben nur um Haaresbreite. Carmine Pascariello, der Trainer der Murianer, gestand: «Da hatten wir tatsächlich Glück, dass der Ball am Zuger Stürmer vorbeischlitterte. Aber wir hatten auch die eine oder andere Abschlussmöglichkeit, die wir nicht zu verwerten vermochten. Beide Abwehrreihen verdienen ein Kompliment für ihre hervorragende Leistung.» Pascariello schob nach, dass er mit nur 12 gesunden Spielern nach Zug gekommen sei und deshalb mit dem einfachen Punktegewinn zufrieden sei.

Gar nicht zufrieden mit dem torlosen Unentschieden war Mark Adams. «In Anbetracht unserer vielen Torchancen hätten wir drei Punkte verdient, aber wir haben derzeit einfach kein Abschlussglück», sagte er leicht zerknirscht. Hoch anzurechnen ist dem Zuger Trainer, dass das verletzungsbedingte Fehlen der starken Offensivkräfte Davide Palatucci und Athe Gashi und der Mittelfeldstrategen Daniel Gygax und Jonas Bernet nicht als Entschuldigung für das derzeit etwas eingeschränkte Leistungsvermögen seiner Elf gelten lässt. Palatucci und die anderen Spieler auf der Verletztenliste seien zwar absolute Leistungsträger, aber ihm stünden immer noch gute Leute zur Verfügung, die sein Vertrauen genössen.

Hinweis: Das nächste Meisterschaftsspiel trägt Zug 94 am nächsten Samstag in der Herti-Allmend aus. Und zwar spielen die Zuger um 16 Uhr gegen Luzern II.

Telegramm Zug 94 – FC Muri AG 0:0
Herti-Allmend. – 260 Zuschauer. – SR Piccolo. – Zug 94: Marinis; Ntsika, Paulino, Riedweg; Mehidic, Weiss, Jankovic, Peter, Feuchter; Burkard (68. Reci); Sylejmani (64. Marjanovic). – Muri: Hofer; Stadelmann, Parente, Knezevic, Matoshi; Tafa (75. Schneider), Streuli, Thaqai (91. Passerini), Bellini; Janu, Milicaj.