Vor einer Woche hatte die neue Luzerner Sicherheitsdirektorin Ylfete Fanaj ihren neuen «Runden Tisch Fussball» vorgestellt. Jetzt wendet sich die FCL-Fanvereinigung (USL) bereits ab.
Hier die Mitteilung der USL:
Seit dem letzten Frühsommer werden nach “gravierenden Ereignissen” bei Fussballspielen Kollektivstrafen gegen Fangruppen ausgesprochen. Was in diese Kategorie fällt und welche Folgen ein “gravierendes Ereignis” nach sich zieht, entscheiden die involvierten Politiker nach Lust und Laune. Denn festgelegt wurde dies nirgends. Die über Nacht von einem handverlesenen Grüppchen von Hardlinern eingeführten Kollektivstrafen führen zu einer für alle unberechenbareren Lage und zu höheren Sicherheitskosten. Zudem werden dadurch extreme Positionen gestärkt, faktenbasierte Argumentationen verunmöglicht und ein Dialog geschwächt.
Die USL konnte diesen Kollektivstrafen von Anfang an nichts Positives abgewinnen. In der Überzeugung, dass die neu gewählte Luzerner Regierungsrätin eine faire Chance verdient hat, haben wir uns dennoch weiterhin am Dialog beteiligt. Seit dem vergangenen Sommer haben wir allerdings verschiedentlich klargemacht, dass wir mit Befürworterinnen und Befürwortern von Kollektivstrafen keinen Dialog führen werden.
Nun ist die Maske gefallen: Am letzten Montag gab die Justiz- und Sicherheitsdirektorin des Kantons Luzern bekannt, dass sie und ihre Kollegen im Regierungsrat die Kollektivstrafen unterstützen und mittragen, welche von der KKJPD unter dem Titel „Kaskadenmodell“ seit dem vergangenen Sommer als Patentlösung propagiert werden.
Angesichts dieser Positionierung der Luzerner Regierung zieht sich die USL per sofort vom runden Tisch zurück.