Dem FC Alpnach gelingt mit einem 3:2 im Unterwaldner Derby über Hergiswil II ein Befreiungsschlag. Beide müssen aber noch zittern.

Die Tabellensituation in der Gruppe 2 zeigt sich auf den ersten Blick recht entspannt für die beiden Mannschaften Alpnach und Hergiswil II. Fünf Punkte trennen sie von Emmenbrücke II, das sich auf einem direkten Abstiegsplatz befindet. Wie es die spezielle Regelung in der 3. Liga allerdings will, steigt auch der schlechteste Zehntplatzierte aller drei Gruppen am Ende in die 4. Liga ab. Und auf ebendiesen (Malters II, 15 Punkte) hat man nur zwei Zähler Vorsprung. Umso wichtiger der Erfolg gegen die zweite Mannschaft von Hergiswil, wie Alpnach-Trainer Christian Hess betont: «Wir haben gewusst, dass es ein enorm wichtiges Spiel ist. Darum habe ich auch intern Druck auf die Mannschaft ausgeübt, was ich sonst nicht mache.» Auf der anderen Seite hätte Hergiswil mit einem Erfolg praktisch alles klar machen können. Nun muss man wieder zittern, denn aufgrund der 56 Strafpunkte ist man sogar hinter Alpnach zurückgefallen.

Junge entscheiden sich für Alpnach
Im Spiel der zwei benachbarten Rivalen sorgten vor allem die Jungen für den Unterschied. Die beiden 19-jährigen Frederick Achermann (16./81.) und Jascha Joller (45.) erzielten die Tore für das Heimteam. Oliver Nussbaum (58.) sowie Manuel Gabriel (89.) gelang jeweils nur noch das Anschlusstor. Kurios: Achermann und Joller stehen erst seit dem Winter im Kader der Obwaldner. Zuvor absolvierten die beiden ehemaligen Stanser Junioren mehrere Probetrainings beim samstäglichen Gegner Hergiswil, bevor sie sich aufgrund von fehlender Betreuung für Alpnach entschieden. «Die beiden sind eine echte Verstärkung und machen uns im Angriff sehr gefährlich. Sie sind trotz ihres jungen Alters innert kürzester Zeit sehr wichtig für die Mannschaft geworden», so Hess, der weiss, dass Alpnach für die beiden wohl nur eine Durchgangsstation ist. Allein Joller hat in der Rückrunde 8 von 17 Alpnacher Treffer erzielt.

Christian Hess: «Ich habe Druck auf die Mannschaft ausgeübt, was ich sonst nicht mache.»

Aber Hess will den Erfolg nicht nur auf die beiden Talente reduzieren: «Das Kollektiv war entscheidend für den verdienten Sieg. Wir legten eine höhere Einsatzbereitschaft und mehr Kampf als Hergiswil an den Tag, und das brachte uns diesen Sieg», so Hess, der auch nächste Saison Trainer der Alpnacher sein wird. Dementsprechend optimistisch schaut Hess in die Zukunft: «Wir müssen auf uns schauen und unsere Hausaufgaben machen. Es braucht sicherlich noch einen Sieg, aber ich bin sehr zuversichtlich, dass wir den Klassenerhalt schaffen.»

Hergiswil in Negativspirale
Während Alpnach mit positiven Gefühlen in den Endspurt steigt, ist die Lage für die zweite Mannschaft der Hergiswiler weit prekärer. Die Niederlage gegen den direkten Konkurrenten aus Alpnach war bereits die fünfte in Folge. Bereits nächstes Wochenende wartet mit dem Spiel gegen Emmenbrücke II ein weiterer Abstiegsknüller auf die Nidwaldner. Sollte auch dieser verloren gehen, sieht es düster aus. Ein Vorteil der Hergiswiler ist sicher, dass man den Abstiegskampf bereits aus der letzten Saison bestens kennt, als man erst kurz vor Schluss den Klassenerhalt sicherstellen konnte.

Um diesen aber erneut zu schaffen, braucht es eine klare Leistungssteigerung in den letzten drei Spielen, sonst droht nach zwei Jahren in der 3. Liga wieder der Abstieg.

Telegramm FC Alpnach – FC Hergiswil II 3:2 (2:0)
Städerried. – 80 Zuschauer. – SR Emmenegger. – Tore: 16. Achermann 1:0. 45. Joller 2:0. 58. Nussbaumer 2:1. 81. Achermann 3:1. 89. Gabriel 3:2. – Alpnach: Colmelet, Joel Wetterwald, Koch, Müller (72. Hurschler), Janick Wetterwald, Peter, Joller, Küng (84. Renggli), Beeler, Wallimann, Achermann (89. Bittel). – Hergiswil II: Keiser; Roberto Lecci (46. Gabriel), Allgäuer, Tan, Lohberger, Walker, Bächli (86. Renggli), Fischer (56. Germann), Jonas Blättler, Schneuwly, Nussbaumer.