Nachdem auf den Zuschauerrängen ein Streit eskalierte, der zum Spielabbruch führte, wurden beide Teams von der Wettspielkommission des Innerschweizer Fussballverbandes gebüsst und das Spiel mit 0 Punkten für beide Teams gewertet (REGIOfussball.ch berichtete).
Das 3.-Liga-Spiel zwischen Emmenbrücke und Aufsteiger Südstern musste am 3. September 2016 in der 85. Spielminute abgebrochen werden (REGIOfussball.ch berichtete). So warf etwa ein Fan des FC Südstern eine Flasche in Richtung Trainer des FC Emmenbrücke. In der 85. Minute folgten dann weitere tumultartige Szenen. Zuerst krachte es verbal zwischen den zwei Coaching-Zonen und den Ersatzbänken, Südstern-Mitglieder drangen in die Zone der Gegner ein. Dann gingen auch noch Zuschauer aufeinander los. So soll etwa ein Spieler des FC Südstern einem Vater eines Spielers des FC Emmenbrücke zumindest eine blutige Nase geschlagen haben. Zwei Mal musste die Polizei ausrücken.
In der Folge eröffnete die Wettspielkommission des Innerschweizerischen Fussballverbandes (WK IFW) ein Untersuchungsverfahren. Am 5. Oktober teilte die WK IFV mit, dass der FC Emmenbrücke und der Luzerner FC Südstern Bussen von je 800 Franken kassieren. Ausserdem wurde die betroffene Meisterschaftspartie mit 0:0 Toren und 0 Punkten für beide Teams gewertet. Zudem wurden beiden Teams in der laufenden Meisterschaft drei Punkte abgezogen.
«Die Gerechtigkeit hat gewonnen»
Das wollte der FC Emmenbrücke nicht auf sich sitzen lassen und rekurierte gegen den Entscheid. Nun hat das Rekursgericht die früheren Entscheidungen völlig umgekrempelt: So wird etwa die abgebrochene Partie mit 3:0 Toren und 3 Punkten zu Gunsten des FC Emmenbrücke gewertet. Von den Verfahrenskosten von total 600 Franken gehen 300 Fr. zu Lasten des FC Südstern, 100 Franken muss der FC Emmenbrücke bezahlen. Weitere 200 Franken werden zu Lasten des IFV abgeschrieben. Die Rekurskosten betragen 590 Franken. Davon muss der FC Emmenbrücke 190 Franken und der IFV 400 Franken bezahlen. Der Präsident des Rekursgerichtes sagte am Sonntag, dass das Urteil im Dispositiv den Vereinen zugestellt wurde, die Begründung dazu folge später.
Das nun in Kraft getretene Urteil löst beim FC Emmenbrücke Freude aus, schreibt «20 Minuten» auf seiner Website. «Gegen uns lag nichts vor und die Gerechtigkeit hat schlussendlich gewonnen», sagt Präsident Franco Gulli. Es sei um den Ruf des Clubs gegangen – nun sei der FC Emmenbrücke rehabilitiert worden. Auch aus sportlicher Sicht kann sich Gulli freuen: «Wir überwintern nun auf dem guten 3. Tabellenrang mit nur zwei Punkten Rückstand auf einen Aufstiegsrundenplatz.»
Der FC Südstern hat damals entschieden, keinen Rekurs gegen das Strafmass gegen seinen Verein einzulegen.