Es dauerte lange, bis sich Trainer Moreno Merenda nach dem Spiel gefangen hatte und sich Zeit für ein kurzes Interview nahm. Ratlosigkeit und Ernüchterung standen ihm ins Gesicht geschrieben. Dass seine Mannschaft trotz gutem Spiel wieder einmal als Verlierer vom Feld musste, nahm in sichtlich mit. „Gerade bin ich emotional noch sehr aufgewühlt“, meint er mit traurigem Blick.
Doch von Vorn
Die Anfangsphase gehörte – untypischerweise – den Sinsern. Nach acht Minuten und einem Ball von Altin Salihi in die Sturmspitze war Sven Niederberger dem frühen 1:0 schon sehr nahe, war für das schnelle Zuspiel aber einen Schritt zu spät. Auch auf der anderen Seite nahmen die Torszenen nun zu. Nach etwas mehr als einer halben Stunde hatte Keeper Roman Villiger Mühe bei einem Verteidigungsmanöver, was den Chamern freies Schussfeld ermöglichte. Diese bugsierten das Rund glücklicherweise am Gehäuse vorbei. Kurz vor der Pause lancierte Sandro von Flüe mit einem magistralen Pass Marc von Flüe in der Sturmspitze. Letztere umlief abgeklärt den herauseilenden Chamer Schlussmann und netzte zum verdienten 1:0 ein.
„(…) Jetzt den Kopf hängen zu lassen ist kontraproduktiv.“
Etwas unerwartet fiel kurz nach Wiederbeginn der Ausgleichstreffer durch Kqira. Kurz darauf ermöglichten die Sinser dem Gästeteam auf grobfahrlässige Weise die eine oder andere hervorragende Chance. So beispielsweise nach 55 Minuten, als dem flinken Morceli auf der linken Seite mehr als genug Platz gewährt wurde. Mit seinem Abschluss verfehlte er das Gehäuse nur um wenige Zentimeter. Aus fast identischer Position fehlte Morceli einen Moment später noch weniger zum Führungstreffer. Villiger verhinderte mit einer Glanzparade gerade noch so das 1:2. Es folgten weitere Offensivszenen der Chamer, welche nun alles in die Waagschale legten, was sie hatten. In der 83. Minute wurde Corrodi nach einem wiederholten Foulspiel mit gelb-rot unter die Dusche geschickt. Die Möglichkeit für die Sinser, die letzten Augenblicke Überzahl zu spielen und den Siegestreffer zu erzielen. Doch als kurz darauf Müller im Zweikampf mit Jerry Würsch im Strafraum zu Fall kam, zeigte der Unparteiische zu Recht sofort auf den Elfmeterpunkt. Sturzenegger verwertete sicher zum 1:2.
Der Gedanke, dass die 3. Liga mit jedem verlorenen Spiel näher rückt, ist allgegenwärtig. Merenda meint dazu: „Ich bin mir der Situation bewusst. Ich denke gerade an beides: Es ist noch nicht fertig – jetzt den Kopf hängen zu lassen ist kontraproduktiv. Aber klar, der mögliche Abstieg ist auch schon im Hinterkopf. (…) Schlussendlich nehmen wir es so wie es kommt.“
Nächstes Spiel: FC Gunzwil – FC Sins, Samstag, 01. Juni, 18 Uhr, Fussballplatz Linden, Gunzwil.
Telegramm FC Sins – SC Cham II 1:2 (1:0)
Letten. – 100 Zuschauer. – SR Lazarov. – Tore: 40. Marc von Flüe 1:0. 52. Kqira 1:1. 87. Sturzenegger (Foulpenalty) 1:2. – Sins: Villiger; Fuchs (50. Reiners), Würsch, Oechslin, Mühlemann; Müller, Arnold (74. Bertelsen), Sandro von Flüe; Sven Niederberger; Salihi (46. Inglin), Marc von Flüe (83. Ramadaini). – Cham II: Meier; Mair Noack; Sturzenegger, Kqira (93. Burkart), Gruber; Andri Good (46. Prenka), Corrodi, Ursin Good; Imfeld (73. Müller), Morceli; Reto Scherer. – Bemerkung: 83. Platzverweis Corrodi (Gelb-Rot).





























