Lukas Fähndrich erhält FIFA-Status

Schiedsrichter Lukas Fähndrich zeigt im Spiel FC Luzern - FC Aarau im Juli 2019 eine gelbe Karte (Archivbild: Meienberger Photo).

Schiedsrichter Lukas Fähndrich zeigt im Spiel FC Luzern - FC Aarau im Juli 2019 eine gelbe Karte (Archivbild: Meienberger Photo).

Seit seinem Super League Debüt 2014 hat der 35-jährige Lukas Fähndrich schon etliche Spiele in der Super League sowie dem Schweizer Cup geleitet. Nun geht es für Fähndrich einen Schritt weiter. Der Littauer wird dank dem FIFA-Status nun auch Spiele auf internationalem Parkett pfeifen. Zudem bekommt der 27-jährige Jonas Erni vom FC Hitzkirch den FIFA-Status als Assistent.

Schiedsrichter Lukas Fähndrich in Diskussion mit dem Luzerner Idriz Voca im Oktober 2018 (Archivbild: Meienberger Photo).

Vom Fussballer zum Schiedsrichter
Lukas Fähndrich war ein durchaus begabter junger Fussballer, der im Nachwuchsspitzenfussball von einem Leben als professioneller Fussballspieler träumte. Doch dann verletzte er sich am Rücken, er fiel lange Monate aus – und als er zurückkam, spürte er, dass es in einem ambitionierten Umfeld zusehends schwierig würde, den Schritt nach ganz oben zu machen. Dazu kam, dass er mitten in den Maturprüfungen stand und den Schwerpunkt auch auf die Ausbildung legen musste. Später wurde er darauf angesprochen, ob er nicht Interesse hätte, sich als Schiedsrichter ausbilden zu lassen. Sein Stammverein FC Littau war auf der Suche nach Spielleitern, mit 20 Jahren absolvierte Fähndrich den Grundkurs als Schiedsrichter, schnell wurde erkannt, dass er auch auf diesem Gebiet einiges an Talent mitbringt.

Seit 2016 Super-League-Schiedrichter
Der Weg durch die Ligen in der Region Innerschweiz verlief rasch und irgendwann musste sich Fähndrich, noch immer als Fussballer in der ersten Mannschaft des FC Littau in der 2. Liga aktiv, entscheiden, ob er sich auf die weitere Karriere als Schiedsrichter konzentrieren möchte. Fähndrich war, so erzählt er selber, «kein einfacher Spieler», seine Meinung gegenüber den Spielleitern war eher distanziert, doch nun war er auf der anderen Seite und merkte, dass er mehr und mehr Spass an der Aufgabe gewann. Und natürlich motivierten ihn auch die raschen Fortschritte und Beförderungen auf die nächsten Stufen. Im Frühjahr 2014 war er auf nationaler Ebene ganz oben angekommen. Beim 4:0 des FC Thun gegen den FC St. Gallen arbitrierte er am 27. April sein erstes Spiel in der Schweizer Super League. Es folgten weitere Testeinsätze in der obersten Spielklasse, aber bis zu seiner definitiven Qualifikation für die Super League im Sommer 2016 vergingen über zwei Jahre. Fähndrich erklärt, dass dies auch mit dem Wechsel in der Ressortleitung von Carlo Bertolini zu Cyril Zimmermann zu tun habe. «Es brauchte Zeit, sich gegenseitig kennenzulernen.»

Langsamer Aufbau an die Spitze
Der Aufbau Fähndrichs in der Schweizer Topliga geht weiterhin sachte voran, wie er es gegenüber dem Schweizer Fussballverband im Sommer 2016 beschrieb: «Ich habe in dieser Saison erst drei Partien gepfiffen und werde zu Beginn etwa noch nicht in Basel vor 30 000 Zuschauern eingesetzt. Das ermöglicht mir, mich Schritt für Schritt zu entwickeln.» Die Etablierung in der neuen Spielklasse mit konstant guten Leistungen ist nun das erste Ziel Fähndrichs. Viel weiter mag er nicht denken, «ich bin ja jetzt erst frisch in der Super League». Wenn ihn jedoch dereinst die Verantwortlichen als FIFA-Schiedsrichter anfragen würden, würde er gewiss nicht ablehnen. «Das ist aber vielmehr ein Fern-, denn ein Nahziel.» Auslandeinsätze leistet er nun schon als 4. Offizieller bei Schweizer FIFA-Refs, zuletzt etwa in Kasachstan. An der EURO 2016 hat er sehr genau auf die Arbeit seiner internationalen Schiedsrichterkollegen geschaut. «Man kann da sehr viel mitnehmen, aber man sollte niemanden kopieren. Natürlichkeit, Authentizität und Respekt gehören zum Wichtigsten in der Schiedsrichterei.»

Jetzt dreieinhalb Jahre später ist es soweit. Fähndrich erhält den FIFA-Status. Dem Schiedsrichter vom FC Littau geht damit das Fernziel in Erfüllung. Er darf sein können ab sofort in internationalen Spiele unter Beweis stellen.