Es lief die 95. Minute und der ausgezeichnet pfeifende Schiedsrichter Renggli beendete die hochstehende 2. Liga-Partie, da wurden die Spieler des FC Littau mit einer Standing-Ovation in die Kabine entlassen.
Unter den Augen des FC Littau FIFA Schiedsrichters Lukas Fähndrich, der eben von einem Länderspiel in Almaty (Kasachstan) zurückgekehrt war, starteten die Gäste mit einem Feuerwerk in die Partie. Die technisch und schnellen Spieler des LSC zeigten auf, dass sie gewillt waren, auf dem tiefen Untergrund von der ersten Minute das Spiel in die Hand zu nehmen. Doch der Defensivverbund der Littauer Elf stand an diesem Abend sehr souverän und abgeklärt.
Bereits in der 6. Minute reichte ein Bauerntrick von Luca Baumann, der den omnipräsenten Ivo Schorno lancierte, und mit einem Zauberpass in die Schnittstelle der Gäste konnte Wessley de Jesus das Leder gekonnt in die linke Torecke zum Littauer 1:0-Führungstreffer einschieben.
Nun waren es immer wieder die Littauer, welche mit einem Selbstbewusstsein und einer anderen Körpersprache spielten. Mit der Kadenz einer Nähmaschine konnten die Littauer immer wieder einige Nadelstiche setzen, doch in der 42. Minute scheiterte Luca Baumann alleine vor dem Torhüter der Gäste. In der Folge konnten die Littauer nur immer wieder mit ganz bösen Fouls gestoppt werden, und auf dem tiefen Untergrund wollte man unbedingt orthopädische Folgeschäden verhindern, der Schiedsrichter musste vier gelbe Karten an die Adresse des LSC verteilen.
Zur Pause wechselte der Trainer des Luzerner SC drei neue Spieler ein, doch die Littauer Truppe von den Trainern Andreoli/Competiello setzten bereits in der 48. eine erste Duftmarke, als sich erneut Yvo Schorno genial durchsetzte, doch das Streitobjekt fand trotz vielen Beinen keinen Abnehmer. Nun drehten die Littauer wieder an der Temposchraube als ob es kein Morgen mehr gibt. So war es der der junge siebzehnjährige Jungspund Metin Adiller, der zu einem wahren Sturmlauf aufbrach, doch die Hereingabe konnte im letzten Augenblick wie in einem Flipperkasten noch geklärt werden. In der zweiten Halbzeit war es ein Leistungskiosk zweier spielstarker Mannschaften, doch das bessere Ende hatten erneut die Littauer.
Mentalität ist der grosse Bruder des Stellungsfehlers. Unter diesem Aspekt konnten die Zuschauer in der 81. Minute das 2:0 für den FC Littau bejubeln. Ein Bilderbuch-Konteraktion gelangte vom Mittelfeldstrategen Dominik Britschgi mit einem „Fünf Sterne Pass“ zu Wessley de Jesus, doch der Torhüter der Gäste legte hier sein Veto ein, der mitgelaufene Jan Hostettler konnte den Ball beerben und aus zehn Metern ins verwaiste Tor einschieben.
So war die Messe gelesen, und die Littauer konnten in ihrem sechsten Spiel in Folge die Ungeschlagenheit bewahren. „Es war einfach genial, wie die Mannschaft gespielt hat, und zudem konnte die Null gehalten werden“, meinte am Ende des Spiels der gut gelaunte Trainer des FC Littau Dave Andreoli. Am nächsten Samstag, 17. Oktober 2020 um 19.00 Uhr ist der FC Littau beim FC Sursee zu Gast, die Spieler freuen sich auf viele Fans.
Telegramm FC Littau – Luzerner SC 2:0 (1:0)
Ruopigen. – 180 Zuschauer. – SR Renggli. – Tore: 6. Wessley de Jesus 1:0. 81. Hostettler 2:0. – Littau: Grüter; Adiller, Cook (79. Petrongolo), Bauman (68. Severin Schorno), Gilli, Yvo Schorno (87. Marciel Chaves), Britschgi, Boussaha, Colatrella (66. Hostettler), De Jesus (82. Machado), Bächler. – Luzerner SC: Schweizer, Todic (46. Abison), Arnold (46. Gjokai, 52. Murati), Ludin, Sakica, Drmic, Prette, Abu Ghannam, Qupi (64. Blaudszan), Blättler (46. Markaj), Osmanovic.

























