Nach der eher durchzogenen letzten Saison legte die 1. Mannschaft die beste Vorrunde der Vereinsgeschichte hin. Marco Mangold als Spielertrainer und Dominic Schilling als sein Assistent übernahmen im Sommer das Ruder und man merkte rasch, dass es gut funktionieren würde zwischen den erfahrenen Neulingen im Staff und dem Team.
Einmal mehr erleichtert wurde der Start durch den Umstand, dass sich die Mutationen im Kader bei Horw wieder in engen Grenzen hielten. Neben einzelnen Junioren kamen nur Marco Kistler und Dario Ravarotto von anderen Vereinen neu aufs Seefeld und integrierten sich sofort. Diese Konstanz im Kader ist für einen Agglomerationsverein wohl einzigartig und zeigt, dass der FC Horw einfach Spass macht.
Spass machten dann auch die ersten Trainingsspiele. Die guten Resultategegen oberklassige Gegner hörten sich erfolgversprechend an. Richtig begonnen hat die Saison mit einem Cup-Erfolg in Weggis. Der Viertligist schaffte dabei etwas, was anschliessend sechs Wochen lang keinem Gegner mehr gelingen sollte: gegen Horw ein Tor zu erzielen. Nach einem 4:0-Auswärtssieg in Adligenswil sorgten die Horwer beim ersten Heimspiel mit der frühesten Drittliga-Anspielzeit seit vielen Jahren für Aufsehen: Doch die Haie zeigten sich am Sonntag-Morgen um 10 Uhr in bester Spiellaune und deklassierten den SC Buochs II gleich mit 8:0. Im gleichen Stil ging es weiter: Die Mitfavoriten Kriens (1:0), Ebikon (3:0) und Malters (6:0) wurden ebenfalls ohne Punkte „zu Null“ nach Hause geschickt.
Erst in der 6. Runde bei 2. Liga-Absteiger Gunzwil musste der Horwer Goalie erstmals hinter sich greifen. In einer ausgezeichneten Drittliga-Partie zeigten die Horwer aber erneut ihren Charakter und holten gegen das Spitzenteam einen Zweitorerückstand spektakulär zu einem 2:2-Remis auf. Dieses Unentschieden war der erste und letzte Punktverlust der Vorrunde. Mit dem 5:0 im Cup gegen den SC Reiden kamen die Gelbroten rasch wieder auf die Erfolgsstrasse. Es folgten weitere ungefährdete Siege in der Meisterschaft gegen Root (5:0), Olympique (10:2), Hitzkirch (6:2), Hergiswil II (2:1) und Kickers II (3:1). Das unglückliche Cup-Out gegen Zweitligist Altdorf, dem man über weite Strecken mindestens ebenbürtig war, vermochte die rekordverdächtige Bilanz nicht zu trüben. Die 1. Mannschaft geht ohne Niederlage, mit 31 Punkten und einem Torverhältnis von 50:8 (!) in die Winterpause. Und auch in der Fairplay- Rangliste sind die Horwer übrigens unter den Besten.
Dass die Horwer Haie im vorderen Tabellenbereich mitspielen würde, wurde erhofft und ist nicht allzu überraschend, doch die resultatmässige Überlegenheit übertrifft sicher alle Erwartungen. Hervorzuheben ist die aussergewöhnliche Breite im Kader. Absenzen, Verletzungen und Rochaden ändern nichts an den Horwer Stärken, sondern befeuert den Konkurrenzkampf auf gesunde Art. Die Abwehr ist deutlich stabiler geworden, das Aufbauspiel überaus gepflegt, die Standards brandgefährlich und die Liste der Torschützen fast so lang wie die Kaderliste. Solche Leistungen sind nur möglich, wenn der Teamgeist stimmt. Das zeigte sich auch am feuchtfröhlichen Abschlussabend in der Matrix-Bar.
Gleichzeitig mahnen Erfolge immer zur Zurückhaltung. Nachlassen ist nicht erlaubt. Denn Wintermeister war Horw in den letzten Jahren auch schon, die ganz grosse Krönung im Frühling blieb dann bekanntlich jeweils aus. Im Umfeld der Mannschaft spürt man jedoch, dass es in dieser Saison anders kommen könnte. Spieler und Staff wissen, dass das Bisherige kein Zufall war. Nicht nur die Qualität, auch der Glaube und die Überzeugung sind da, dass im Frühling ein Horwer Märchen geschrieben werden kann. Was auch immer kommt, wir freuen uns. Herzlichen Dank allen Fans, Helfern und Funktionären, die uns im Seefeld und auswärts, vor und hinter den Kulissen, so toll unterstützt haben. Wir wünschen eine erholsame Weihnachtszeit und alles Gute im neuen Jahr.
Der Halbjahresrückblick erschien im aktuellen Clubmaganzin PENALTY.
