Mit sechs Jahren unternahm Beat Saner als F-Junior beim FC Eschenbach die ersten fussballerischen Gehversuche. Als Jugendlicher debütierte er mit fünfzehn Jahren in der 1. Mannschaft und schaffte mit den Gelbschwarzen 2007 den erstmaligen Aufstieg in die 2. Liga. Er blickt in seiner Laufbahn auf viele bewegende Fussballmomente zurück. Seine Freude am Fussball ist auch als ältester, bald vierzigjähriger Aktivspieler im Eschenbacher «Drüü» ungebrochen.
Beat Saners Palmarès stempelt ihn längst zu einer FCE-Legende. In seiner 34-jährigen Fussballgeschichte türmen sich Erinnerungen an Erfolge und unvergessliche Erlebnisse. Welches ist die Triebfeder für den Familienvater, sich im Frühjahr erneut mit seinen Fussballkollegen auf die Rückrunde der dritten Mannschaft vorzubereiten um diese möglichst erfolgreich zu bestreiten? Dazu der Ballwiler: « Ich blieb all die vielen Jahre von schwerwiegenden Verletzungen verschont. Die Gesundheit erlaubt es mir, diesen attraktiven Mannschaftssport auszuüben. Mit Kollegen auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten, motiviert mich, zumal ich mit meiner Erfahrung mein fussballerisches Wissen den Mitspielern vermitteln kann.»
Pudelwohl als junger Fussballer
Auf dem elterlichen Bauernhof in Ballwil gab es für Knirps Beat viel Platz den Bewegungsdrang auszuleben. Unermüdlich übte er mit dem Ball, wetteiferte mit seinem Bruder und fühlte sich beim Spiel mit dem runden Leder pudelwohl. Anders verhielt es sich mit den Plänen seiner Eltern, welche ihn auf eine musikalische Schiene steuerten. Beim Müssiggang zur Musikschule beschlich ihn zuweilen Bauchweh, weshalb sich für ihn der Beitritt zu den F-Junioren des FC Eschenbach wie eine Erlösung anfühlte. Franz Zemp war sein erster Trainer und scharte begeisterte Jungs um sich.
Erfolge als Nachwuchsspieler
Der SFV feierte 1995 das 100-jährige Jubiläum und schrieb in der ganzen Schweiz Kinderfestivals aus. Trainer Sepp Peter aus Baldegg qualifizierte sich mit den Da-Junioren des FC Eschenbach für das Endturnier im Berner Wankdorf. Mittendrin statt nur dabei: Beat Saner. Die Gelbschwarzen preschten nach dem gewonnen Halbfinal gegen YB bis ins Endspiel vor und bezwangen den grossen FC Zürich mit 1:0. Damit errangen die Eschenbacher den inoffiziellen Titel eines Schweizermeisters bei den D-Junioren. Nach einer Saison bei den C-Inter-Junioren des FC Emmenbrücke kehrte «Be» wieder zu seinem Stammverein zurück. Es folgten Erfolgsmeldungen wie der IFV-Hallenmeistertitel und Spitzenklassierungen an international besetzten Turnieren. Bald flatterten Aufgebote für die 1. Mannschaft ins Haus. Dies führte mitunter zu Doppeleinsätzen. Mit der starken B-Juniorenmannschaft qualifizierte sich das Nachwuchsteam 1998-99 für den Cupfinal gegen Zug 94, indem es vorher gar Meisterteams ausbootete. Beat schaffte auch den Sprung in die IFV-Regionalauswahl und Probetrainings beim FC Luzern scheiterten nicht an den sportlichen Voraussetzungen, sondern weil Beat den Schwerpunkt auf die Lehre als Elekromonteur bei der CKW setzen wollte.
Clubgeschichte mit dem Aufstieg in die 2. Liga
Das heranwachsende Juwel sorgte bald auch in der ersten Mannschaft für Furore. Er debütierte in der Saison 97-98 mit fünfzehn Jahren beim damaligen Spielertrainer Heinz Rechsteiner und seinem Coach Bruno Hermann im Fanionteam. Mit seinem Tordrang beunruhigte er bereits als Jungspund die gegnerischen Abwehrreihen. Er entwickelte sich schnell zum Stammspieler und Goalgetter. Bei sämtlichen folgenden Trainern und Mannschaftskollegen erarbeitete er sich in den elf Spielzeiten ein Standing. Auf und neben dem Platz entwickelte er sich zu einer Persönlichkeit, seine Meinung und seine Tipps waren gefragt. 2003 und 2004 blieb der Fahrstuhl in den Aufstiegsspielen nach oben noch besetzt. Im Juni 2007 klappte es mit Trainer René Haas und Coach Peter Schildknecht endlich mit dem ersehnten Aufstieg in die 2. Liga. «Be» als Sturmtank hatte wesentlichen Anteil an diesem Highlight der Vereinsgeschichte. Peter Schildknecht war als Präsident und Coach ein langjähriger Wegbegleiter und erinnert sich: «Beat war immer aufrichtig, loyal, ein ruhiger, geselliger Typ und bodenständig. Die Kollegen waren ihm immer sehr wichtig. Er war sehr schnell, schussgewaltig, hatte einen aussergewöhnlichen Instinkt zum Tor und war ein steter Gefahrenherd.»
Luftveränderung beim FC Hochdorf
Im ersten Jahr in der neuen Umgebung schaffte Eschenbach den Ligaerhalt. Durch die Umstände, dass der Vertrag mit dem Aufstiegstrainer nicht mehr verlängert wurde, erleichterten Beat den Entscheid, nach elf Saisons in der ersten Mannschaft zum Nachbarn FC Hochdorf zu wechseln. Die Luftveränderung sorgte für neue Motivation und in den ersten beiden Saisons segelte er mit den Blauweissen haarscharf am Aufstieg in die 2. Liga inter vorbei. In der dritten Spielzeit verabschiedete sich der Vollblutstürmer eindrücklich vom FCH, indem er im letzten Spiel gegen Malters drei Tore beisteuerte. Der 4:1 Heimsieg und die drei Punkte sicherten den Ligaerhalt in der letzten Spielrunde.
Zurück zur «Sektion Baubu»
Nun wagte Beat den berühmten Schritt zurück und schloss sich dem Eschenbacher «Drüü» an. Mit einer wöchentlichen Trainingseinheit schraubte er den beträchtlichen Aufwand zurück, wollte jedoch weiterhin am Ball bleiben. Weil das kollegiale Team mehrheitlich aus Spielern des Nachbardorfes Ballwil bestand, wurde es intern auch «Sektion Baubu» genannt. Die Erfolge mit der Sturmrakete «Be» liessen auch hier nicht auf sich warten. Die Mannschaft holte sich 2012 im neu geschaffenen 5.Liga-Cup im Finalspiel gegen den SK Root den Titel. Vor vier Jahren stieg die Truppe um Spielertrainer Thomas Käch gar in die Viertliga auf und schaffte eine Saison später ohne Probleme den Ligaerhalt. Beat behielt sein Markenzeichen. Er rangierte nämlich in der Torschützenliste der 4. Liga ganz oben. Für Aufsehen sorgte im folgenden Herbst die Qualifikation zur Aufstiegsrunde.
Familiäres Umfeld
Im vergangenen Herbst sorgte das «Drüü» für einige Farbtupfer und blieb bis am Schluss im Kampf um die Aufstiegsrunde dabei. Es sollte nicht ganz reichen. Beat hakt dies mit seinen Schützlingen ab und schaut vorwärts: «Wir nehmen mit unserer verschworenen Truppe eh Spiel für Spiel und wollen bereit sein, damit wir uns möglichst früh aus der Gefahrenzone verabschieden.»
Obwohl der Fussball zu seiner Familie und seinem Beruf als «Gebietsleiter Aussendienst» (Kabel und Netzwerktechnik) längst ein wertvoller Ausgleich und Hobby darstellt, wird der Vollblutstürmer wieder sein Bestes geben und versuchen, entscheidende Treffer beizusteuern. Dies beabsichtigen auch seine beiden Söhne Janis und Lio, welche in den E- und F-Junioren des FCE ihrem «Papi» nacheifern. Da gibt es auch für Beats Frau Manuela und für die fünfjährige Ella ausgefüllte Wochenende. Bestimmt erschallt da vom Spielfeldrand schon mal ein «Hopp Eschenbach» vom jüngsten Spross.