SK Root bezwingt Aufsteiger Hildisrieden

Root kann drei weitere wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg feiern (Archivbild: REGIOfussball.ch).

Root kann drei weitere wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg feiern (Archivbild: REGIOfussball.ch).

Spielbericht SK Root:

Der SK Root holt in Hildisrieden seinen zweiten Dreier in Folge und setzt sich vorläufig von den hinteren Tabellenregionen ab.

Mit gestärkter Moral nach dem Hitzkirch-Sieg reiste Root am Samstagabend zu Aufsteiger Hildisrieden. Die Partie war zu Beginn aber geprägt von beidseitiger Zurückhaltung. Torgefahr entstand höchstens mal nach groben Fehlern. So offerierte Root dem Heimteam nach 12 Minuten eine Riesenchance, doch Goalie Meier lenkte den Ball in extremis an die Latte. Nach 35 Minuten die erste zusammenhängende Aktion mit Torgefahr, und schon schlugs ein: Tim Meierhans vollendete per Kopf nach einer Massflanke von Radi. Die Reaktion der Platzherren blieb komplett aus. Den Ausgleich schafften sie trotzdem, sogar ohne eigenes Zutun. Der Rückpass von Verteidiger Schnider (39.) landete zum Entsetzen der Gäste unerreichbar für Meier im entfernten Eck. Root hatte das Spiel leichtfertig aus der Hand gegeben. Neustart!

Die zweiten 45 Minuten wurden qualitativ nicht besser, und es schien klar, dass ein Tor nicht aus dem Spiel heraus, sondern nur nach einem Standard passieren konnte. So war es denn auch: Eine Ecke des eben eingewechselten Gosswiler fand am hinteren Fünfereck den Kopf von Schnider, der seinen Lapsus beim Ausgleich wieder gut machte und sehenswert einköpfte. Nun hatte Root das Geschehen mehrheitlich im Griff, war aber weiterhin nicht vor fahrlässigen Abwehraktionen gefeit. Doch dem HSV fehlte die offensive Qualität und mit fortschreitender Spieldauer auch die Kraft, um die ihm offerierten Möglichkeiten auszunützen. Da Root auf der anderen Seite mehrere Hochkaräter liegen liess, bliebs bis zum Schluss spannend. Genau gesagt, bis zur 95. Minute, als Tim Meierhans allein loszog und HSV-Goalie Kerngast abgebrüht bezwang. Für Root waren es drei weitere wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg. Am Dienstag (20.15 Uhr) kommt in einem vorgezogenen Spiel Leader Küssnacht auf die Unterallmend.

Spielbericht Hildisrieder SV: Viel Aufwand, kein Ertrag

Im zweiten Heimspiel kassierte der HSV die zweite Niederlage und wartet weiter auf den ersten Sieg nach dem Wiederaufstieg.

Auch wenn die Trainingswoche aus verschiedenen Gründen nicht optimal verlief, wollte der HSV unbedingt den ersten Sieg einfahren. Auf heimischen Boden gastierte der SK Root, die sich zuletzt mit dem Sieg über Hitzkirch das notwendige Selbstvertrauen holten. Personell veränderte Trainer Bosshard gegenüber dem Auswärtsspiel in Ebikon die Startelf nur auf ein paar wenigen Positionen. Die rund 150 Zuschauer und Zuschauerinnen sahen in den ersten Minuten eine sehr zähe Partie. Hildisrieden machte geschickt und diszipliniert alle Räume zu, während Root ideenlos den Ball in den eigenen Reihen hin- und her schob. Offensive Aktionen entstanden eher zufällig oder dann nach individuellen Fehlern. In der 12. Minute entwischte Roelvis Contreras seinen Gegnerspielern und stand plötzlich allein vor SKR Torhüter Meier. Mit einem grandiosen Reflex lenkte er den Abschlussversuch an die Latte. Der anschliessende Eckball endete mit einem Konter für Root, den sie allerdings nicht sauber zu Ende spielten.

Tim Meierhans kam in der 35. Minute völlig freistehend zum Kopfball. Er konnte sich sogar in aller Ruhe die Ecke aussuchen. HSV Torhüter Kerngast blieb das Nachsehen. Rafael Krieger schloss zwei Mal aus der Distanz ab, aber der Schussversuch war zu wenig genau. Ebenso flog ein Freistoss von Erlin Thaqi deutlich übers Gehäuse. 4 Minuten später ereignete sich eine kuriose Szene. Root Spieler Schnider spielte unbedrängt und ebenso scheinbar relativ unbekümmert einen Pass zu seinem hochstehenden Torhüter, der ihn nicht stoppen konnte und somit nur noch verdutzt dem Ball hinterherschaute. 1:1. Bis zur Pause kam Root mit Standards zu guten Möglichkeiten.

Unerklärlicherweise agierte der HSV nach Wiederanpfiff sehr passiv, wodurch Root im Zentrum nach Belieben schalten- und walten konnte. Ein Eckball brachte in der 53. Minute die 2:1 Führung für Root. Für Schnider, der zuvor ins eigene Tor traf, war es somit eine Wiedergutmachung nach seinem Eigentor in der ersten Halbzeit. Phasenweise brach nun viel Hektik aus. Es wurde beidseitig von gewissen Spielern fast pausenlos diskutiert, lamentiert und provoziert, nebst zahlreichem überhartem Einsteigen. Der Unparteiische hatte leider keine erkennbare Linie, um die Gemüter der Akteure in dieser Phase entscheidend zu beruhigen. Das Spiel erreichte damit eine hochemotionale Note. Leidenschaftlich kämpfen die HSVler, als auch die Gäste aus Root, um jeden einzelnen Meter auf dem Platz. Mit der offensiveren Ausrichtung vom HSV, steuerte Root immer wieder äusserst gefährlich auf das Gehäuse von Kerngast zu. Zweifelhaft die Entscheidung des Schiedsrichters nicht auf Elfmeter zu entscheiden, als Contreras im Strafraum aus vollem Lauf heraus mit den Händen gestossen wurde.

In der 91. Minute landete nach einem Eckball das Spielgerät vor den Füssen eines HSV Spielers, doch mit einem astreinen Luftloch verpasste er es den Ball ins Tor zu spedieren. Der zweite Versuch von Marcel Schmid blieb in der vielbeinigen Abwehr von Root hängen. Stattdessen setzte Meierhans nach einem mustergültigen Konter mit einem 3:1 für die Gäste den Schlusspunkt. Fehlende Bemühungen kann man der Mannschaft von Trainer Bosshard gewiss nicht absprechen. Sie ackerten erneut bis zur Erschöpfung. Jedoch fehlte in der hektischen Phase nicht bloss die Ruhe, sondern auch die Cleverness und Abgebrühtheit. Root hat den Sieg keinesfalls gestohlen. Es bleibt die Erkenntnis, dass der HSV wirklich in jeder Begegnung ein ebenwürdiger Gegner ist und mit ein bisschen mehr Wettkampfglück deutlich mehr Punkte auf dem Konto haben könnte.

Telegramm Hildisrieder SV – SK Root 1:3 (1:1)
Bogenhüsli. 140 Zuschauer.
Hildisrieden: Kerngast; Ineichen, Bachmann, Burri, Hüsler; Estermann, Edmond Ibra, Thaqi; Krieger, Barmettler, Contreras (Schmid, Wiederkehr, Mikel Ibra, Simon Ruckli, Raffael Ruckli).
Root: Meier; Fahrni, Milojicic, Schnider, Barbosa; Ben Meierhans, Fernandez, Krummenacher, Tim Meierhans; Zukic, Radi (Gosswiler, Bühler, Pföstl, Funk, Zec, Bucheli).
Tore: 35. Tim Meierhans 0:1, 39. Schnider (Eigentor) 1:1, 53. Schnider 1:2, 95. Tim Meierhans 1:3.
Bemerkungen: 12. Lattenschuss HSV.