Hildisrieden – Gunzwil: Vier Minuten entschieden das Derby

Die Gunzwiler waren in Hildisrieden das besssere Team (Bild: Hildisrieder SV).

Die Gunzwiler waren in Hildisrieden das besssere Team (Bild: Hildisrieder SV).

Spielbericht Hildisrieder SV:

Hildisrieden erzielte früh den Führungstreffer, bevor Gunzwil durch einen Elfmeter noch vor der Pause den Ausgleich realisierte. Innerhalb von vier Minuten in der zweiten Halbzeit drehte Gunzwil das Derby. Schlussendlich waren die Gäste in allen Belangen besser.

Die Wege der beiden Teams kreuzten sich seit mehr als 14 Jahren nicht mehr. Entsprechend gross der Zuschaueraufmarsch an diesem nasskalten Freitagabend. Schätzungsweise 300 Fussballinteressierte pilgerten zum Bogenhüsli und sorgten für eine würdige Kulisse. Eigentlich stehen im Kader von Trainer Bosshard drei Torhüter, doch aktuell sind alle drei verletzungsbedingt abwesend. Wicki, vor nicht allzu langer Zeit beim FC Brunnen in der 2. Liga Interregional im Kader, gab somit unerwartet sein Comeback. Auch sonst präsentierte sich die Personaldecke aufgrund vieler Absenzen relativ dünn. Pünktlich um 20 Uhr pfiff der Unparteiische die Begegnung an. Gunzwil schlug ein beachtliches Tempo ein, spielte gleich zu Beginn fast nur hohe Bälle aus der Abwehr heraus. Hildisrieden bekundete Mühe sich darauf einzustellen. Es dauerte nicht allzu lange bis Gunzwil ein erstes Mal gefährlich vor dem Kasten von Wicki auftauchte.

Die teils routinierten Gunzwiler liessen immer wieder ihre spielerische Klasse aufblitzen und waren ebenso in den Zweikämpfen omnipräsent. Dennoch erzielte der HSV das erste Tor der Begegnung. Eine scharfe Hereingabe verwertete der 17jährige Estermann zum 1:0. In der Folge kam es zu vergleichsweise wenigen zwingenden offensiven Aktionen. Etliche Abspielfehler und Einzelaktionen auf beiden Seiten sorgten für mehrheitlich eher zufällige Aktionen, wobei dies nicht den Unterhaltungswert des Derbys beeinträchtigte. In der 40. Minute flog ein Ball im Strafraum unglücklich an die Hand eines HSVlers. Gunzwil spielte jedoch weiter und erzielte dann aus dieser Aktion heraus ein Tor, aber der Schiedsrichter gab den Treffer nicht und entschied stattdessen auf Elfmeter. Wicki ahnte die richtige Ecke, blieb allerdings gegen den platzierten Schuss von Fischer machtlos. Gunzwil behielt bis zur Pause die Überhand. Mit einem 1:1 verabschiedeten sich beide Teams in die Pause.

Was danach passierte, lässt sich nur schwer erklären. Innerhalb von vier Minuten drehte Gunzwil die Begegnung und erzielte tatsächlich drei Tore! Ein harmloser Schuss, oder besser gesagt ein Schüsschen, liess Torhüter Wicki zwischen den Händen durchrutschen. Pech für Wicki, der ansonsten eine gute Partie ablieferte. Nurmi durfte sich als Torschützen feiern lassen. Jetzt herrschte absolutes Chaos beim HSV, die sich komplett verunsichern liessen. Aus stark abseitsverdächtiger Position schob der Gunzwiler Fleischli zum 3:1 ein. Ein paar Sekunden später kam der nächste Nackenschlag für den HSV. Nach einem regelkonformen Zweikampf, man hätte das entsprechende Tackling mit anschliessendem Ballgewinn nicht perfekter ausführen können, pfiff der Unparteiische zum Schrecken aller HSVler erneut auf Elfmeter. Eine unglaublich kleinliche und überharte Entscheidung, die sich beim besten Willen nicht nachvollziehen lässt. Fischer verwandelte zum 4:1. Die Begegnung war inzwischen entschieden.

Nurmi sorgte in der 66. Minute mit dem 5:1 für weitere Frustgefühle. Immerhin versuchte der HSV nicht aufzugeben, kam durch ein Eigentor zu einem weiteren Treffer und hätte, wenn der Schiedsrichter konsequent gewesen wäre, ebenso einen Elfmeter zugesprochen erhalten. Contreras wurde im Strafraum deutlich angegangen, blieb allerdings fairerweise auf den Beinen. Froh über den Abpfiff, stand der HSV leider ein weiteres Mal ohne Punkte dar. Die Leistung im zweiten Durchgang darf als ungenügend bezeichnet werden. Es fehlte die Durchschlagskraft und die notwendigen Ideen, um Gunzwil ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Hingegen boten die Gäste in der zweiten Halbzeit eine starke Darbietung. Man liess dem HSV im Endeffekt keine Chance. Der Sieg der Gäste geht definitiv in Ordnung. Sie waren in vielerlei Hinsicht das bessere Team. Für den HSV geht es nun darum möglichst schnell die richtigen Schlüsse zu ziehen, um sich gegen Südstern und Rothenburg mit einem positiven Erlebnis in die Winterpause zu verabschieden.

Spielbericht FC Gunzwil: Verdienter und klarer Derby-Erfolg beim HSV

Die Michelsämter siegten im Derby beim HSV dank einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit schlussendlich klar und verdient mit 2:5. Die Gastgeber verkauften ihre Haut vor allem in der 1. Halbzeit teuer. Gunzwil kann sich nun vollkommen auf die Englische Woche mit Cup-Fight und Spitzenkampf konzentrieren.

Gunzwil rennt lange einem Rückstand hinterher
Die Michelsämter legten einen aktiven Start in die Partie hin und zeigten früh, dass Sie an diesem Abend den Platz als Sieger verlassen wollten. Der Beginn gehörte den Gästen, das frühe Führungstor schoss allerdings die Heimmannschaft. Estermann nützte nach knapp einer Viertelstunde eine Unachtsamkeit in der Gäste-Defensive aus und schob zur vielumjubelten 1:0-Führung ein. Kurz nach dem Schock hatten die Michelsämter die besten Ausgleichschancen. Je länger sich die Partie jedoch entwickelte in der 1. Halbzeit, desto mehr fehlten die klaren Torchancen. Gunzwil probierte zwar einiges, blieb jedoch lange harmlos. In der 39. Minute wurde dann auf Handspenalty entschieden und Fischer konnte doch noch vor der Pause den wichtigen Ausgleich für die Kramis-/Kappeler-Elf erzielen.

Derby innerhalb von drei Minuten entschieden
Die zweite Halbzeit gehörte von Beginn weg definitiv dem Gast aus Gunzwil. Zwischen der 50. und 53. Minute entschieden die Michelsämter das Derby mit drei Treffern und der vorentscheidenden 1:4-Führung. Den Gästen gelang in dieser Phase alles, aber auch das Heimteam leistete Schützenhilfe dazu bei. Beim 1:2 sah Torhüter Wicki eher unglücklich aus und beim 1:3 wurde Thimo Fleischli in der Defensive zu wenig gestört. Das 1:4 war dann wiederum ein Foulpenalty, welcher Fischer mit einem satten Schuss in die rechte obere Torecke erzielte. Die Messe war damit gelesen. Gunzwil powerte auch danach weiter und suchte die wirklich definitive Entscheidung. Diese gelang dann in der 66. Minute in der Person von Matias Nurmi und dem 1:5. Das Heimteam gab jedoch zu keiner Zeit auf und kam knapp 15 Minuten vor dem Schluss durch ein Eigentor noch zu einem weiteren Ehrentreffer. Der Pfostenschuss von Samuel Nurmi kurz vor Schluss war die letzte nennenswerte Aktion in diesem munteren Derby, welches Gunzwil vor allem dank einer deutlichen Leistungssteigerung in der 2. Halbzeit verdient für sich entscheiden konnte.

Englische Woche gegen Littau und Küssnacht
Dank diesem wichtigen Sieg beim HSV und den Resultaten auf den anderen Plätzen bleib Gunzwil Teil der Spitzengruppe, welche aktuell fünf Teams umfasst. Zwischen Rang 1 (Küssnacht) und Rang 5 (Rothenburg) liegen aktuell «nur» fünf Punkte dazwischen. Die Kramis-Kappeler-Jungs liegen aktuell auf dem dritten Tabellenplatz und gehen mit drei Punkte Rückstand in den Spitzenkampf vom kommenden Samstag, 22. Oktober um 18.00 gegen Leader Küssnacht hinein. Mit einem Erfolg könnte die Mannschaft einen sehr wichtigen Erfolg verbuchen. Doch bevor die Meisterschaft wieder Thema Nummer 1 ist, geht es am Dienstag zuhause im Cup-Achtelfinale gegen den 2. Liga-Vertreter-Littau ans Werk. Die Michelsämter werden alles daransetzen, dem Cupsieger der vergangenen zwei Jahre sportlich gesehen ein Bein zu stellen und wollen ihrerseits den ersten Viertelfinal-Einzug seit 2016 bejubeln. Anpfiff am Dienstag, 18. Oktober 2022 ist um 20.00 Uhr auf der heimischen Linden. Hopp Gonzbu!

Oktoberfest-Wochenende
Am kommenden Wochenende 21./22. Oktober steht das Oktoberfest auf dem Programm. Alle weiteren Infos dazu findest du auf der Website fcgunzwil.ch. Schau doch auch vorbei und feiere mit dem FCG bei Bretzel, Bier und vielen weiteren Annehmlichkeiten.

Telegramm Hildisrieder SV – FC Gunzwil 2:5 (1:1)
Raiffeisen-Arena Bogenhüsli – 250 Zuschauer – SR Sandro Schaub
Tore: 14. Joel Estermann 1:0, 39. Fischer (Handspenalty) 1:1, 50. Matias Nurmi 1:2, 52. Thimo Fleischli 1:3, 53. Fischer (Foulpenalty) 1:4, 65. Matias Nurmi 1:5, 75. Eigentor Kronenberg 2:5
Verwarnungen: 63. Borges (Unsportlichkeit), 71. Joel Estermann (Reklamieren), 81. Rafael Krieger (Foul), 81. Ibra (Reklamieren).
Bemerkungen: Gunzwil ohne Ramon Felix, Luca Fleischli, Furrer, Martini, Oehen, Marco Rogger, Sergio Ramundo (alle verletzt), Till Fleischli und Elia Ramundo (beide abwesend). 86. Pfostenschuss Samuel Nurmi.
Hildisrieder SV: Wicki; Schmid, Villiger (46. Manuel Estermann), Bachmann, Ineichen; Joel Krieger (67. Simon Ruckli), Burri (59. Rafael Krieger), Wiederkehr (46. Contreras), Joel Estermann; Edmond Ibra; Raffael Ruckli
Gunzwil: Süess; Iwan Rogger, Fischer, Kronenberg, Jurt (74. Horn), Isler (80. Borges), Fähndrich (32. Stocker), Thimo Fleischli (74. Sandro Koch), Borges (74. Samuel Nurmi); Schumacher, Matias Nurmi.