Rothenburg mit Doppelschlag vor Ostern: Sieg auch gegen Kriens

Dank dem Doppelschlag innert wenigen Tagen, ziehen die Rothenburger vorerst am SC Kriens in der Tabelle vorbei (Archivbild: Mendi Photo).

Dank dem Doppelschlag innert wenigen Tagen, ziehen die Rothenburger vorerst am SC Kriens in der Tabelle vorbei (Archivbild: Mendi Photo).

Zwei Spiele innert drei Tagen: Nicht einmal die Topverdiener im Spitzenfussball haben ein solch dichtes Programm. Die Gegner, respektive die Erinnerungen an die Hinspiele, könnten dabei nicht unterschiedlicher sein für den FC Rothenburg.

Zuerst hat man es auswärts mit dem SK Root zu tun, gegen welches ein komfortables 6:0 in der Vorrunde heraussprang. Danach, lediglich 48h später, empfängt man den SC Kriens. Von diesem Spiel im Kleinfeld hat noch manch ein Rothenburger Akteur Alpträume, musste man sich bekanntlich chancenlos mit 6:2 geschlagen geben.

Der Reihe nach: Wegen schwachem Rückrundenstart war sowohl der SK Root wie auch der FCR resultatmässig unter Druck. Gepaart mit nicht gerade gefülltem Selbstvertrauen-Konto wurde den Zuschauern in der Anfangsphase wahrlich keine attraktive Show geboten. Der spielerische Ansatz der Rothenburger wurde meist durch Ungenauigkeiten gestoppt und die Rooter hatten in der Spielauslösung kein Interesse daran unnötige Risiken einzugehen. Das 1:0 in der 25. Spielminute nach einem Eckball für den Gastgeber war zugleich auch die erste richtige Chance der Partie. So richtig angekommen, waren die Gäste auch nach dem Rückstand nicht wirklich. Trotzdem zeigte sich mehr und mehr die spielerische und technische Überlegenheit der Rothenburger.

Mit der Aktion des Spiels, die alleine das Eintrittsgeld wert war, schlug auch der FCR mit seiner ersten echten Torchance zu. Der ansatzlose Fernschuss von Adi Fries hätte nicht genauer im Lattenkreuz einschlagen können. Weitschüsse von Adi Fries gegen Root, das passt einfach. Die Rothenburger nutzten die Gunst der Stunde und drückten weiter aufs Rooter Tor. Mit einem Kopfball von Yasha Schmid auf Vorarbeit von Davide Di Berardino nach Eckball drehte man noch vor der Pause die Partie. Dass die einzige Druckphase der Rothenburger gleich zwei Tore hervorbrachte, sollte sich in der Folge als spielentscheidend herausstellen.

Denn wer im zweiten Umgang mit einem Schaulaufen der Gäste rechnete, wurde eines Besseren belehrt. Der ganze Schwung, inklusive Selbstvertrauen bei eigenem Ballbesitz, schienen die Rothenburger in der Garderobe liegen gelassen zu haben. Plötzlich war es der SK Root der mehr und mehr die Spielkontrolle übernahm. Mit etlichen Fehlpässen begünstigte der FCR den Vorwärtsdrang der Gastgeber. Einzig der Rothenburger Schlussmann Alessandro Marelli hatte offensichtlich etwas gegen den drohenden Ausgleich einzuwenden. Mal und Mal verzweifelten die Rooter am glänzend reagierenden Torwart. Trotz des immer offensiver aufspielendem Heimteam, verpasste es der FCR den entscheidenden Konter zu setzen und der Partie den Deckel aufzusetzen. So brauchte es bis zum Abpfiff nochmals die ganze Spannweite von Alessandro sowie bei etlichen Cornern das nötige Glück. Mit einem blauen Auge davongekommen: So lautete das Fazit des FC Rothenburg. Gegen tapfer kämpfende Rooter konnte man sich beim Schlussmann bedanken und nicht wirklich Selbstvertrauen tanken für die nächste Aufgabe gegen Kriens. Nichtsdestotrotz wurde das Punktekonto um drei weitere Punkte aufgefüllt.

Wir schon erwähnt, blieb keine Zeit über die vergangene Leistung nachzudenken. Mit dem SC Kriens stand die wohl spielerisch stärkste Mannschaft der Liga gegenüber. Gerade wegen der Lehrstunde, die den Rothenburger im Kleinfeld vergangenen Herbst erteilt wurde, legte man heute besonderen Wert auf eine kompakte Defensive. Ohne Details zu erwähnen: Dieser Plan ging zu 100% auf. Ab Spielminute eins waren die Rothenburger bereit die Aufgabe anzunehmen. Kein bisschen Müdigkeit versprühten die Akteure. Mit leidenschaftlichen Zweikämpfen und vor allem dem gewaltigen Willen den Fehler des Teamkameraden auszubügeln, kaufte der FCR von Minuten zu Minuten dem jungen Krienser Team den Schneid ab. Schon bald gingen den Gästen die Ideen aus und sie fanden die einzige Lösung in Weitschüssen sowie langen Diagonalbällen. Durch jede gelungene Aktion der Rothenburger erhöhte sich ihr Selbstvertrauen und man begann auch mit dem Ball Chancen zu kreieren. Mal für Mal verzweifelten die Krienser am kompakten Defensiv-Kollektiv.

Nach dem Penaltygeschenk, welches dankend von Emre Dincer angenommen wurde, kippte das Stärkeverhältnis auf dem Platz endgültig. Von nun an sahen die Zuschauer den wohl besten Auftritt des FCR in der laufenden Saison. Gelungene Ballstafetten und konsequent geführte Zweikampf-Duelle bildeten die Basis hierfür. In der zweiten Halbzeit war es erneut Emre Dincer, der nach idealer Steilvorlage von Yasha Schmid, eiskalt vollstreckte. Gerade der Vorlagengeber zum 2:0 war nun kaum mehr zu bremsen. Per Kopf nach butterweicher Flanke von Davide Di Berardino nickte Yasha zum 3:0 ein. Nach einer Kombination über mehrere Stationen, dem Abschluss von Noe Durand war er erneut der schnellste am Ball und staubte zum 4:0 ab. Den Deckel auf die Partie zum Schlussresultat von 5:1 setzte Yasha dann mit einem gekonnten Dribbling durch den Krienser Strafraum. Das zwischenzeitliche 1:4 aus Krienser Sicht war nicht mehr als Resultatkosmetik.

Dank dem Doppelschlag innert wenigen Tagen, ziehen die Rothenburger vorerst am SC Kriens in der Tabelle vorbei. Auch die verloren geglaubten Aufstiegsplätze scheinen nun wieder im Bereich des Möglichen. Aber die 3. Liga Saison ist noch lange und es warten nicht minder schwierige Aufgaben auf den FCR. Nun haben die Rothenburger Zeit über die Ostertage die Batterien aufzuladen, um danach in der Meisterschaft sowie Cup nochmals voll anzugreifen.
HOPP Rotheborg!