Hitzkirch mit Systemabsturz in der Schlussviertelstunde

Bis zur 74. Minute hatte die Hitzkircher Defensive die Krienser im Griff (Archivbild: RB Snapshot).

Bis zur 74. Minute hatte die Hitzkircher Defensive die Krienser im Griff (Archivbild: RB Snapshot).

Eigentlich sah es lange so aus, dass der FCH zumindest einen Punkt vom Kleinfeld entführen könnte. Ein schwerer Abwehrfehler aber ermöglichte den Einheimischen den Führungstreffer und läutete eine fatale Schlussphase ein.

Am Ende war das Verdikt brutal und auch um zwei oder drei Tore zu hoch. Denn fast 75 Minuten lang verteidigte die von Patrik Bucher umsichtig organisierte Abwehr äusserst geschickt und musste den spielerisch und technisch überlegenen Kriensern nur wenig zulassen. In der ersten halben Stunde gab es nur wenig torgefährliches zu notieren. Ein Volleyschuss von Colin Moos (10.) aus 25 Metern geriet zu zentral und konnte Kriens-Hüter Rösli nur wenig zu beunruhigen. Ein zweiter Versuch, erneut von Moos aus ähnlicher Distanz (28.), strich einen halben Meter übers Tor. Offensiv war das alles, was die Gäste in Halbzeit 1 zu bieten hatten. Aber auch Kriens, zwar feldüberlegen und mit mehr Spielanteilen, konnte sich ausser einer Szene nach 35 Minuten nicht gefährlich in Szene setzen. Diese hatte es aber in sich. Nach einem Durchbruch auf der rechten Abwehrseite wurde der Ball perfekt für Teixeira aufgelegt, der das Kunststück fertigbrachte, Hitzkirch-Goalie Nermin Badic aus wenigen Metern anzuschiessen.

In der zweiten Halbzeit konnten sich die Gäste mehr und mehr auch in der Offensive, zwar zaghaft und ohne die grosse Durchschlagskraft, zeigen. Die grösste Chance hatte Jonas Rosenberg, dessen Schuss aus der Drehung noch abgefälscht wurde und knapp über das Tor flog (56.). Pech, und vielleicht eine Schlüsselszene des Spiels, dann eine Minute später für die Gäste. Ein weit und eigentlich ungenau gespielter Ball aus der eigenen Hälfte flog Richtung Krienser Tor, setzte auf dem Kunstrasen tückisch auf und der in der Pause eingewechselte Kriens-Goalie Brügger liess sich ausserhalb des Strafraums überraschen, so dass seine versuchte Kopfballabwehr nach hinten ins verwaiste Tor flog. Leider taxierte der sonst sehr gut pfeifende Schiedsrichter Jonas Rosenbergs nachsetzen als Irritierung des Goalies aus einer Abseitsposition, was dieser aber nie und nimmer war und den Treffer nicht anerkannte.

Und nur zwei Minuten später hatte Diego Erne die Möglichkeit zum Führungstreffer, sein Abschluss aus halblinker Position fiel aber zu harmlos aus. Die grösste Chance für Kriens vereitelte Patrik Bucher auf der Torlinie, als er einen Kopfball nach einem Corner von der Torlinie wegschlug (63.). Trotzdem hätte zu diesem Zeitpunkt noch nichts auf eine so fatale Schlussphase schliessen lassen. Nach einem einfachen Ballverlust im Mittelfeld versuchte Abwehrpatron Bucher den anschliessenden Flankenball per Kopf zu klären, sein Versuch aber wurde zur Idealvorlage für Stankovic, der alleine vor Badic den Ball eiskalt im Tor unterbrachte. Natürlich waren die verletzungsbedingten Ausfälle von Jan Heggli (37.) und Colin Moos (69.) nur schwer zu verkraften. Aber diesen Untergang in den Schlussminuten darf dies allein nicht erklären. Beinahe im 5-Minuten-Takt schraubten die Einheimischen das Skore mit sehenswerten Kombinationen schlussendlich zum zwar verdienten, aber zu hoch ausgefallenen 5:0.

Am Samstag (Hegler, 17:30) hat der FCH die Chance, diese Schlappe zu korrigieren. Gegen das erstaunliche Kickers II strebt die Lustenberger-Elf den fünften Heimsieg an und könnte sich damit schon viel Raum zu den Abstiegsplätzen legen.

 

Telegramm SC Kriens II – Hitzkirch 5:0 (0:0)
Kleinfeld, Hauptplatz (Kunstrasen). – 100 Zuschauer. – Tore: 74. Stankovic 1:0. 80. Vozza 2:0. Santamaria 3:0. 87. Vozza 4:0. 94. Santamaria 5:0. – FCH: Badic; Jan Heggli, Thomas Meier, Bucher, Erni; Moos, Winiger, Sandro Rosenberg; Erne, Jonas Rosenberg, Trottmann. (Langenstein, Nicolas Meyer, Dos Santos, Zeqiri, Ballazhi).