Spielbericht FC Wolhusen:
In einer Partie wo es mehr um sein oder nicht sein ging, brillierten die Gäste dank mehr Cleverness und dem Doppelpack von Robin Schnider, sowie einem Bogenball von David Renggli. Bei den Platzherren gilt nach dem Spiel, wie gewonnen so zerronnen. Schlugen die Wolhuser unter der Woche den damaligen Leader Grosswangen Ettiswil, stiessen sie mit diesem überraschenden Erfolg die Tür der Hoffnung wieder weit auf und nun stolperten sie nur wenige Tage später an der wesentlich kleineren «Schwelle» Nottwil und finden sich auf einem Abstiegsplatz wieder. Das Team von Heinz Schumacher darf nun seinerseits wieder hoffen und hat den Ligaerhalt in den letzten Spielen in den eigenen Händen.
Nervosität hemmt Spielfluss
In dieser enorm wichtigen Partie, drittletzter gegen zweitletzter, ging es um sein oder nicht sein. Wolhusen, welches unter der Woche dem damaligen Leader Grosswangen Ettiswil ein Bein stellen konnte versuchte den Flow des Sieges zu nutzen. Die Seesterne aus Nottwil mussten in diesem sogenannten sechspunkte Spiel die letzte Trumpfkarte spielen um noch eine Chance auf den Ligaerhalt zu haben. Zu sehen waren aber beidseitig eher gehemmte Akteure, die sich der Wichtigkeit der Partie bewusst waren, aber dies nicht auf den Rasen annektieren konnten. So verstrichen die ersten Spielminuten, ohne irgendwelche Nennenswerte Aktionen in Tornähe. Die erste Randnotiz gab es in der 11. Spielminute als Wolhusens Spielführer per Kopf das Gästetor prüfte. Beim anschliessenden Eckball verpasste Dario Marti mehr aus der sich bietenden Aktion zu schlagen. Mit Ablauf der Startviertelstunde verfehlte Alain Brunner das Tor mit seinem Freistossschuss aus guter Distanz auf der linken Strafraumseite. Bis Dato war Nottwil noch kaum in Erscheinung getreten. Ein Effort von Rekrut David Renggli führte auf der rechten Seite zu einem Prellball nahe am fünfmetereck. Robin Schnider als Beobachter der Szene schaltete am schnellsten und bewerkstelligte in der 19. Minute das 0:1.
Die Seesterne vermochten bereits ihre erste Chance gleich zu nutzen und lagen fortan in Führung. Ob sich Nicolas Stephan nur wenige Zeigerumdrehungen im Abseits befand oder nicht klärte David Wicki mit seiner gekonnten Intervention. Mitte des ersten Spielabschnittes verpasste es Yanick Zurkirchen mehr aus einer sich bietenden Freistosschance zu schlagen. Das Spiel geschehen verlagerte sich in der Folge wiederum vermehrt im Mittelfeld in einen regelrechten Abnützungskampf ohne grössere Feldgewinne für eines der Teams. Einen Schritt zu spät kam Alain Brunner als die Chance wie die 35. Minute auf der Anzeigetafel verstrich. Kurz vor dem Pausenpfiff hatte Maél Stirnemann glück als er beim unsanften Einstieg gegen Joel Hänsli nur die gelbe Karte sah und nicht vorzeitig die Kabine aufsuchen musste. In der Schlussminute des ersten Spielabschnittes verpasste erst Nicolas Stephan die Gästeführung gegen David Wicki auszubauen, im raschen Gegenangriff bot sich Jonas Wicki die grosse Chance, den möglichen Ausgleich zu realisieren. Augenblicke später suchte Jonas zusammen mit seinem humpelnden Kameraden die Kabine auf in welcher der Angeschlagene gleich sitzen blieb.
Robin Schnider aus spitzestem Winkel
Kaum hatten die Akteure den Rasen wieder betreten, sahen die Wolhuser Hinterleute aus, wie begossene Pudel. Robin Schnider skorte über links praktisch von der verlängerten Torlinie, aus spitzestem Winkel, in die Wolhuser Maschen. Verteidiger wie Torwart liessen sich in Überzahl regelrecht übertölpeln. Die Partie war kaum aufgenommen da gestaltete sich das ganze zur Herkules Aufgabe. Die geschockten Gastgeber hätten nur Augenblicke später gar den Gnadenstoss erhalten können. Louis Willimann verpasste, auf Querpass von Nicolas Stephan, das völlig leerstehende Wolhusertor, als er seinen Schuss in den Wolkenverhangenen Abendhimmel spedierte. Mit einem Doppelwechsel versuchten die Gäste den aufkommenden Platzherren wiederum den Wind aus den Segeln zu nehmen. Das vorhaben gelang nur mässig und drohte gar zu kippen, als Jonas Wicki in der 63. Minute den vom ausgezeichneten Schiedsrichter Marco Mangott diktierten Elfmeter mitten ins Tor verwertete.
Den hätte auch «Neurer» nicht gehalten
Wenig Augenblicke später setzte leichter Regen ein und mit ihm geriet Wolhusen in die Traufe. Bei einem Gegenstoss in der 66. Minute wurde der Schuss von David Renggli derart abgelenkt, dass sich der Ball in hohem Bogen über Torwart David Wicki hinweg zum dritten Gegentreffer ins Tor senkte. Diesen hätte wohl auch kein Manuel Neurer (Torwart der Deutschenfussballnationalmannschaft) halten können, wie zur Zeit der Volksmund, bei Torwartaktionen zu scherzen gedenkt. Mit Anbruch der Schlussviertelstunde stand dem Gäste Keeper das Glück des Tüchtigen Pate, als ihm das glitschige Leder entglitt und für ihn und seine Seesterne neben dem Tor landete. Den anschliessenden Eckball, vermochten die Wolhuser, wie so viele Standartszenen vorher, nicht zu nutzen. Irgendwie standen sich die Gastgeber, meist selber im Wege, zum Glück stand David Wicki dem Gästestürmer Crispin Leuenberger später in solchem und vereitelte den Führungsausbau der Gäste vom Sempachersee. Diese durften mit einem zwei Tore Vorsprung in die reichliche Nachspielzeit gehen, da Samuel Frokaj eine Resultatänderung verpasste. Selbst in dieser Phase der Partie agierten die Platzherren zu nervös und so vermochte keiner der Wolhuser die Chance im Strafraum in mehreren Anläufen zu nutzen (90+2). Symbolisch für diesen Abend war die letzte Aktion (90+7) als Alain Brunner den Freistossball in die massierte Abwehrmauer der Gäste spedierte. Wie gewonnen so zerronnen präsentiert sich nun die Lage für Wolhusen, welche gewaltig im Zittern um den Ligaerhalt sind. Nottwil hat mit diesem Erfolg das rettende Ufer etwas näher in Sicht und kann sich in den restlichen Spielen selber aus dem Sumpf befreien, während Wolhusen auf Gütige Umstände angewiesen ist.
Ich fange nie mehr was an einem Sonntag an?
Am kommenden Wochenende dürfen sich die beiden Antipoden nicht an diesen Titel von Monica Morell halten. In der Sonntagspartie ist nun um 14.00 Uhr auf der Blindei für die Wolhuser siegen Pflicht. Um die gleiche Zeit versucht Nottwil seine Lage gegen Altbüron Grossdietwil auf dem Bühlwäldlirasen zu verbessern.
Spielbericht FC Nottwil: Nottwil gewinnt Kellerduell
Der Druck war sicherlich vorhanden beim Duell der beiden Teams, die sich am fast am Ende der Tabelle befinden. Will man sich irgendwie in der dritten Liga behaupten, so musste am letzten Samstag ein Sieg her. Der Trainingsplatz in Wolhusen, der zum Zug kam, da der Hauptplatz saniert wurde, bot die Möglichkeit für ein kämpferisch geprägtes Spiel ohne Schnörkeleien.
Dementsprechend startete dieses wichtige Spiel auch. Beide Teams wollten die eigenen Fehler auf dem holprigen Rasen möglichst vermeiden und so war der Spielfluss durch hohe Bälle geprägt. Während die Nottwiler Verteidigung gut stand, sorgten Basler und Schnider für gefährliche Szenen. So war es nach einem guten Vorstoss von Renggli auch eben jener Schnider, der das erste Tor für den FC Nottwil schoss. Es folgten zwei Grosschancen für Nottwil, welche ohne Erfolg blieben. Wolhusen wurde bisher nur durch Standards gefährlich. Seines Zeichens Kämpfer ging Stirnemann voran, er lebte die Nottwiler Art vor, doch hatte er Glück nach der ersten Halbzeit mit einer dunkelgelben Karte in die Pause zu gehen, sagen wir, er hat den Gegner leicht gestreift. Kurz vor der Pause kam dann Wolhusen noch zu einer Riesenchance auf den Ausgleich, als Wicki alleine auf das Tor laufen konnte, doch Wildi, der allgemein ein solides Spiel ablieferte, Kritiker würden an dieser Stelle behaupten, dem Edeltechniker käme der holprige Rasen gerade recht, konnte im letzten Moment dazwischen grätschen. So ging man mit 0:1 in die Pause.
Obschon die Seesterne in den letzten Spielen oft schlecht in die zweite Halbzeit starteten, kamen die Mannen aus Nottwil voller Selbstvertrauen aus der Kabine. So dauerte es keine fünf Minuten, bis Schnider nach einem langen Ball von Bislimi den Torwart umkurvte und zum 0:2 einschieben konnte. Wolhusen erhöhte den Druck und wurde in der 60. Minute belohnt. Nach einem unglücklichen Foul verkürzte Wicki J. per Elfmeter auf 1:2. Doch Nottwil reagierte postwendend. Renggli, seine Schiessübungen aus der Rekrutenschule zeigten sich bemerkbar, stellte mit einem sehenswerten abgelenkten Distanzschuss die zwei-Tore-Führung wieder her. Danach warf Wolhusen alles in den Angriff, wobei Lücken in der Abwehr entstanden. Nottwil konnte die daraus resultierenden Grosschancen nicht nutzen, jedoch hinten dichthalten und so endete dieses Spiel mit 1:3 für den FC Nottwil.
Es war ein immens wichtiger Sieg für die Seesterne im Abstiegskampf. Mit einer kämpferischen und leidenschaftlichen Leistung verdiente man sich diese drei Punkte. Nun darf man nicht nachlassen und direkt den Anschluss an die mittlere Gruppe der Tabelle wieder finden. Dafür empfängt man am Sonntag den FC Altbüron-Grossdietwil auf dem Bühlwäldli.
Telegramm FC Wolhusen – FC Nottwil 1:3 (0:1)
Sportplatz: Blindei – Zuschauer: 100 – Schiedsrichter: Marco Mangott, Alpnach – Tore: 19. 0:1 Robin Schnider, 49. 0:2 Robin Schnider, 63. 1:2 Jonas Wicki, 66. 1:3 David Renggli – Wolhusen: David Wicki, Yanick Zurkirchen, Cyrill Marbacher (50. Valerian Duhanaj), Adrian Brunner, Joel Hänsli (46. Samuel Frokaj), Daniel Brunner, Roland Burri, Jonas Wicki, Rafael Lage, Alain Brunner, Dario Marti (72. Tim Schöpfer) – Nottwil: Daniel Socaci, Pascal Bühlmann, Arno Wildi, Arian Bislimi, Louis Willimann, Cornel Schmidiger (59. Nico Blöchliger), Nicolas Stephan (72. Crispin Leuenberger), Maél Stirnemann (59. Nico Hodel), David Renggli, Christoph Basler (88. Michael Peter), Robin Schnider (81. Maél Steinemann), – Bemerkungen: Gute Schiedsrichterleistung, 41. Maél Stirnemann (gelb), 78. Christoph Basler (gelb), 82. Abseitstor von Maél Steinemann, 89. Jonas Wicki (gelb), 90+3 Valerian Duhanaj (Wolhusen).