Eschenbach zieht gegen Schattdorf einen miesen Abend ein

Eschenbachs Julian Richli (links) versucht gegen Patrik Stampfli zu antizipieren (Bild: Daniel Gerber).

Eschenbachs Julian Richli (links) versucht gegen Patrik Stampfli zu antizipieren (Bild: Daniel Gerber).

Spielbericht FC Eschenbach:

Im letzten Spiel vor der Winterpause gab es für den FC Eschenbach trotz Überzahl keine Punkte zu holen. Während einer Stunde war die Partie ausgeglichen, dann schlug Schattdorf mit fünf Treffern eiskalt zu. Die Luzerner vermochten nicht zu reagieren und musste sich den flinken Urner deutlich geschlagen geben.

Begegnungen zwischen Schattdorf und Eschenbach waren in der Vergangenheit stehts ausgeglichen. Die Zuschauenden auf dem Sportplatz Grüner Wald konnten sich also auf eine spannende Partie freuen. Akteure und Besuchende wurden jedoch von richtig miesem und garstigem Herbstwetter empfangen. Nach Spielende gab es einerseits wärmenden Jubel, die andere Seite wurde hingegen kalt geduscht. Trotz früher Unterzahl mussten sich die Seetaler den Mannen aus dem Urnerland 5:0 geschlagen geben.

Kein Team konnte sich Spielvorteil erarbeiten
Beide Mannschaften stellten sich dem starken Wind und regelmässigem Niederschlag entgegen. In der Anfangsphase der Begegnung überzeugte Eschenbach mit viel Dynamik und grosser Initiative. Die Gäste hätten gemessen an den zahlreichen Möglichkeiten durchaus in Führung gehen müssen. Doch Yannick Arnold im Tor der Schattdorfer parierte die Abschlüsse oder das Aluminium stand im Weg. Mit dem weiteren Verlauf fand auch das Heimteam besser ins Spiel und erarbeitete sich Chancen. Besonders über die Seiten konnten die Urner gefährlich vorstossen, aber ohne jeweils erfolgreich zu sein. Es entwickelte sich eine ausgeglichene und spannende Partie. Mit einem Treffer hätte eine Mannschaft den Spielvorteil auf seine Seite ziehen können. Doch es blieb vorerst beim torlosen Remis und grossen Zittern in der Kälte.

Seetaler wurden trotz Überzahl überrannt
Der Urner Tim Gisler wurde nach dreissig Minuten wegen einem übereifrigen Einsteigen vom Platz gestellt. Aus dieser Überzahl konnten sich die Seetaler aber keinen entscheidenden Vorteil erarbeiten. Etwas ideenlos spielte Gelbschwarz den Ball umher und suchte über Umwegen nach Anspielstationen. Der FC Schattdorf hingegen kompensierte den Platzverweis mit zusätzlichem Engagement und Wille. Daraus folgte vom Heimteam der Dosenöffner für eine spielentscheidende Viertelstunde. Skander Agrebi verwandelte mit einem gezielten Schuss und doppelte wenige Minuten später nach. Dann konnte Patrik Stampfli zu einem Elfmeter anlaufen, welchen er äusserst sauber verwandelte. Und als wäre dies nicht genug, ebneten Eigenfehler der Seetaler den Weg für zwei weitere Treffer des flinken Stürmers.

Aus der anfänglichen Überlegenheit konnten sich die Luzerner nichts Zählbares erarbeiten. Dafür wurde Eschenbach in der Spielphase mit fünf Toren trotz Überzahl wortwörtlich überrannt. Gelbschwarz zog bei miesem Wetter also einen richtig miesen Abend ein. Dabei zeigte sich erneut: Wenn es einmal nicht läuft, dann läuft es einfach nicht. Man kann im Seetal über die nun anstehende Winterpause schon fast froh sein. Aber im nächsten Frühjahr wird der FC Eschenbach definitiv wieder motiviert und gestärkt angreifen.

Spielbericht FC Schattdorf: Ungeschlagen in die Winterpause

Für das letzte Meisterschaftsspiel der Hinrunde empfing das Fanionenteam des FC Schattdorf den am Tabellenende stehenden FC Eschenbach. Das Ziel für den Abend war klar: 3 Punkte holen, ungeschlagen zuhause bleiben und den Anschluss an die Spitze wahren.

Seit einigen Jahren kommt es oft zum Duell gegen den FC Eschenbach. Dabei waren die Partien stehts ausgeglichen und konnten je nach Tagesform von beiden Teams für sich entschieden werden. Durch den grossen Umbruch nach dem Abstieg aus der 2. Liga inter standen die Vorzeichen aber etwas anders. Zudem befindet sich der FC Eschenbach zurzeit in einer Phase, in der es nicht «läuft» (Tabellenschlussrang mit nur 2 Siegen), während der FC Schattdorf sich in einer Phase befindet, in der es «läuft» (7 von 8 der letzten Spiele gewonnen). Unterschiedlicher könnten die Voraussetzungen also nicht sein.

Kein Unterschied sichtbar
In der ersten Hälfte war von diesen klaren Unterschieden jedoch nicht viel zu sehen. Der Gast aus dem Luzerner Hinterland startete alles andere als wie ein Tabellenletzter. Mit viel Zug und Elan (und einiger Mithilfe der Schattdorfer Verteidigung) dauerte es nicht lange und die Gäste hätten in Führung sein können (oder sogar müssen). Doch wie bereits in den vorderen Partien war Yannick Arnold im Tor ab Minute Eins hellwach und parierte alle Schüsse erfolgreich. Zudem kommt hinzu, dass wenn’s mal nicht läuft, die Torumrandung halt auch nicht dein Freund ist. Doch der Lattenschuss der Gäste in der fünfzehnten Minute war auch ein Weckruf für die Schattdorfer. Vermehrt kamen sie nun in die Offensive und machten Druck über die Aussenbahnen. Beide Aussenverteidiger kamen zu vielversprechenden Flanken, doch Zählbares gab es auch auf Seiten der Urner nicht zu notieren.

10 gegen 11 und immer noch kein Unterschied sichtbar
In der dreissigsten Minute kam es wohl zur Schlüsselszene der Partie, dachten wohl viele. Nach einem Ballverlust grätschte Tim Gisler übereifrig dem Ball nach und traf mit voller Wucht das Bein eines Luzerners. Der Schiedsrichter zeigte dem Jungspund folgerichtig die rote Karte. Wer allerdings erst nach dieser Aktion auf dem Grünen Wald erschien, konnte nur durch Zählen feststellen, dass die Heimmannschaft nur noch zu zehnt spielt. Den elften Mann machten die Urner durch zusätzliche Laufbereitschaft und Wille weg. Bis zur Pause ging dies gut und man konnte sogar noch eine Chance auf das 1:0 verzeichnen.

Horrorminuten für den FC Eschenbach
Nach der Pause ging es im gleichen Stil weiter. Die Gäste wussten mit der nummerischen Überzahl nicht viel anzufangen und schoben sich den Ball etwas planlos hin und her. Die wenigen Chancen konnte allesamt der FC Schattdorfer verzeichnen. Scheiber verpasste wie in Halbzeit Eins das Tor jeweils nur knapp. In der siebzigsten Minute konnten die Jungs von Enz/Infanger/Zberg einen Konter über Sandro Stampfli und Robin Mahrow lancieren. Letzterer fand nach einem langen Sprint den Weg zu Skander Agrebi und dieser mit einem gezielten Schuss den Weg in die Maschen. Dieser Dosenöffner bescherte der Heimmannschaft die wohl besten zwanzig Minuten der Saison, während die Gäste die wohl unglücklichsten zwanzig Minuten ihrer Karriere einzogen. Nach einem Eckball war es erneut Agrebi, welchem der Ball vor die Füsse fiel und nur noch einschieben musste. Ein langer Auskick und ein Foul im Strafraum und auch Topskorer Patrick Stampfli konnte sich per Elfmeter feiern lassen. Der Eigenfehler eines Innenverteidigers bescherte Stampfli nach Vorarbeit Gammas das zweite Tor und weil’s ja läuft, respektive der anderen Mannschaft nicht, wurde Stampfli nach einem Gewühl im Strafraum noch vom Torwart angeschossen und der Ball kullerte zum 5:0 ins Tor!

Eine Vorrunde mit Höhen und Tiefen
13 Spiele, 7 Siege, 1 Unentschieden, 5 Niederlagen, 22 Punkte, ein positives Torverhältnis und das Überwintern im Cup. Dies sind die Zahlen und Fakten einer Vorrunde mit Höhen und Tiefen. Nach verschlafenem Start fand die Mannschaft zum Siegen zurück und kann auf eine solide Hinrunde schauen. Für die Rückrunde gilt es, den Willen, die Kampfbereitschaft und die Solidarität mitzunehmen um auch im Frühling den «Töff aalah» zu können. Das Ziel ist bereits jetzt klar: Zuhause ungeschlagen bleiben, an der Spitze mitmischen und möglichst lange im Cup bleiben. Bis dahin dürfen die Spieler aber verdientermassen die Beine etwas hochlegen und ein wenig Winterspeck anfressen. Die Kraft- und Konditionstrainings im Frühjahr müssen sich ja auch lohnen… Hopp Schattdorf und eine schöne Saisonpause!

Telegramm FC Schattdorf – FC Eschenbach 5:0 (0:0)
Grüner Wald. – 200 Zuschauende. – Tore: 70. Agrebi 1:0. 77. Agrebi 2:0. 81. Patrik Stampfli 3:0 (Elfmeter). 84. Patrik Stampfli 4:0. 85. Patrik Stampfli 5:0. – Schattdorf: Arnold: Baumann, Gryshchenko (84. Heinzer), Joachim Gisler, Tim Gisler; Noel Gisler (32. Sandro Stampfli), Agrebi, Wipfli (62. Robin Mahrow), Cédric Gisler; Patrik Stampfli, Scheiber (82. Gamma). – Eschenbach: Bachmann; Muhammad Brhan (72. Fleischli), Santos Félix, Richli, Bossart; Niederberger, Rinaldo, Estermann (68. Raijc), Zeqiri (29. Portmann); Bulut; Rosenberg (81. Pereira do Canto). – Bemerkungen: 15. Lattenschuss Niederberger. 30. Platzverweis Tim Gisler (Foulspiel). Eschenbach ohne Gurtner, Dodos, Zimmermann, Hofmann, Stojanov, Gashi, Hug, Petrovic (verletzt), Marquez, (gesperrt), Barmet (Ausland), Zemp und Procacci (Aufgebot anderes Team).