Gegen tiefstehende Gastgeber bekundet der HSV lange Mühe, ehe kurz vor Schluss der 0:1-Siegtreffer gelingt.

Auf dem Papier war die Ausgangslage vor der Partie klar: Hochdorf stand auf dem letzten Tabellenrang, weswegen es beim HSV auch nur ein Ziel geben konnte: Drei Punkte sollten es sein! Dennoch war der von Markus Koch und Michel Wigger geführten Equipe bewusst, dass das Spiel nicht einfach werden würde. Es handelte sich schliesslich um ein Derby und bekanntlicherweise gelten in diesen Spielen andere Gesetze. Zudem war die Anspielzeit (Sonntag, 12:00 Uhr) auch etwas ungewohnt.

Bereits in Minute eins kam es zu einer sehr unglücklichen Aktion im Hildisrieder Sechzehner, in dessen Anschluss HSV-Torhüter Betschart minutenlang behandelt werden musste. Zum Glück für den HSV konnte ihr Schlussmann in der Folge aber weiterspielen. Danach wurde sehr schnell klar, wie der Gastgeber das Spiel angehen wollte: Hochdorf überliess dem HSV den Ball und zog sich weit in die eigene Platzhälfte zurück. Damit bekundeten die Hildisrieder dann auch in der gesamten ersten Halbzeit grosse Mühe: Trotz sehr viel Ballbesitz kam man nicht zu nennenswerten Torchancen, sondern nur zu vereinzelten Torannäherungen. In der Summe war der HSV-Auftritt in dieser ersten Hälfte oft sehr uninspiriert, es fehlte das Tempo, welches nötig gewesen wäre, um die Hochdorfer Defensive ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. Die Hochdorfer kamen ihrerseits zum ein oder anderen gefährlichen Konter, von denen einer einen Abschluss an die Oberlatte hervorbrachte. Insgesamt war das Heimteam sogar etwas näher am Führungstreffer als der HSV! Tore gelangen bis zur Pause aber keiner Mannschaft.

Nach der Pause kam der HSV dann etwas verbessert aus der Kabine: Defensiv liess man nun absolut gar nichts mehr anbrennen und erstickte jeden Hochdorfer Angriffs- oder Konterversuch im Keim. Auch in der Offensive zeigte man sich spielfreudiger als in der ersten Hälfte, war doch bei den Aktionen etwas mehr Tempo dabei, was dann auch sofort Wirkung zei-te: Der HSV kam nun zu Torchancen, wenn auch noch nicht zu wirklich zwingenden. So startete für die Hildisrieder dann das Rennen gegen die Uhr: Weiter rannte man an, verpasste dann zwei weitere sehr gute Gelegenheiten, wovon eine durch eine hervorragende Hochdor-fer Abwehraktion vereitelt wurde, die von den Gastgebern und ihren Zuschauer wie ein Tor bejubelt wurde. In Minute 85 war es dann aber so weit: Eine HSV-Flanke von links fand am zweiten Pfosten einen Abnehmer, der Kopfball sprang via Lattenkreuz zurück in den Fünfmeterraum, wo Ineichen bereitstand und den Ball über die Linie stocherte. Die Erlösung war den Hildisriedern anzusehen. Das Ganze war für den HSV aber noch nicht ausgestanden, hätte Hochdorf doch in der Nachspielzeit beinahe noch ausgeglichen: Der Hochdorfer Angreifer konnte aber beim Abschluss im letzten Moment entscheidend gestört werden und verfehlte sein Ziel knapp. Danach war Schluss und der Hildisrieder 0:1-Arbeitssieg war Tatsache.

Auch wenn der HSV nicht seine beste Leistung gezeigt hatte: Es zählen einzig und allein die drei Punkte, denn viel zu oft hatte man in der Vorrunde in solchen Spielen wichtige Punkte liegen gelassen. Der HSV hatte also gezeigt, dass man auch „dreckige“ Siege feiern kann. Weiter geht es nächsten Samstag auswärts in Buochs. Dort werden wieder drei Punkte anvi-siert.

Telegramm 4. Liga FC Hochdorf II – Hildisrieder SV 0:1 (0:0)
FC Hochdorf II: Bieri; Peter, Zehnder, Kempf, Estermann; Schärli, Arnold, Roos, Buck, Rein-hard; Jeger (Ferrara, Müller, D’Alessandro, Stutz, Reinert)
Hildisrieder SV: Betschart; Hüsler, M. Estermann, S. Ineichen, Schmid; Barmettler, Salihi, Thaqi, J. Estermann, Contreras; Almeida (Wiederkehr, Anderhub, J. Krieger, A. Ineichen)
Tore: 85. A. Ineichen 0:1.