Spielbiericht SC Emmen:

Die Reservisten des SC Emmen hatten bis vor diesem 6-Punkte-Spiel auf dem idyllischen Fussballplatz Hegler eine durchzogene Rückrunde zu verzeichnen. Die Ausgangslage war deshalb klar, sollte die Gomez/Küng Truppe dieses eminent wichtige Spiel gewinnen, ist ein grosser Schritt weg vom Strich Richtung «3. Ligazugehörigkeit» gemacht.

Die Gäste aus Emmen konnte personell (fast) aus dem vollen Schöpfen und waren nach den einheizenden Trommelschlägen von Spielertrainer Gomez (hat den Rhythmus im Blut) bereit für dieses 3. Liga Spiel vor schöner Kulisse.

Die Marschroute in den ersten Spielminuten war klar – man wollte nicht zu viel riskieren. Die Gegner aus dem Seetal schienen den gleichen Matchplan zu verfolgen und so waren die ersten Minuten ein Abtasten. Die Mannen aus «Hitzchöuch» hatten mit laufender Spielzeit etwas mehr vom Spiel, waren jedoch nicht zwingend im Abschluss. Der SCE versuchte es aufgrund des holprigen Grüns vermehrt mit hohen Bällen – meist ohne Erfolg. Es war eine Standardsituation, welche den SC Emmen auf die Siegerstrasse brachte. Unsere Nummer 18 schlug einen Standard mit seinem schwachen linken Fuss (später dazu mehr) und der heute omnipräsente Capitano John nickte gegen die Laufrichtung des Torwarts zum viel umjubelnden 1:0 ein. Der Treffer kam aus dem Nichts, waren die Chance bis zu diesem Zeitpunkt doch Mangelware.

Diese Führung nahm etwas den Druck und beflügelte allen voran den Jungen Italo-Kicker Moretti (nicht verwandt mit dem Bierproduzenten). Nach einem langen Zuspiel vom heute routiniert aufspielenden Torwart Zemp, begab sich Moretti auf die Reise. 10, 20, 30, 40 ja 50 Meter klebte ihm der Ball am Fuss – es schien als wären Ball und Fuss eins. Vor dem Tor behielt er die Nerven und verdoppelte die Führung kurz vor der Pause. Moretti hat sich diesen Treffer durch seine aufopfernde und solidarische Leistung verdient und für Zemp war es nach dem Last-Minute-Ausgleich gegen die Eglis aus Horw bereits der zweite Scorer Punkt. Bis zur Pause wurde Fussball gearbeitet und nicht gespielt. Es gab viele Zweikämpfe, Fouls und der Spielfluss versteckte sich in der Garage des Platzwartes. Nach einer Standardorgie rund um den Sechzehner der «weiss-schwarzen» pfiff der Schiedsrichter zum Tee.

Beide Equipen kamen unverändert aus den Katakomben. Mit der zwei Tore Führung im Rücken waren die «Ämmer» nicht gewillt, unnötige Risiken einzugehen und lauerten auf Konterchancen. Das heimische Team rund um die Trainer Lustenberger und Widmer war gewillt, konnte jedoch die letzte Kette der Emmer nicht wirklich in Verlegenheit bringen. Nach einer strittigen «Hands-Szene» vor dem Sechzehner der Emmer konnte ein Konter lanciert werden, welche mit einem Foul jäh gestoppt wurde. Der kämpferisch und lauffreudig auftretende Ibra Edmond nahm Mass und der Ball küsste den Innenpfosten und fiel der mitgelaufenen Nummer 18 zwei Meter vor dem verwaisten Tor in die Füsse. Rechts vom Tor Pilatus und links davon der Parkplatz – Annahme gut und Abschluss mit dem schwachen linken ins Aussennetz. Kein Pilatus, kein Parkplatz – kein Tor. Die Partie war weiterhin geprägt von Zweikämpfen und Unzulänglichkeiten in der Passqualität bis in der 72. Minute Ibra E. ans runde Leder kam. Die Emmer in Überzahl – Querpass Nein! Lupfer Ja! Der Ball senkt sich hinter Schlussmann Furrer zum vorentscheidenden 3:0 in die Maschen und mitten ins Herz der abstiegsbedrohten Hitzkircher.

Hitzkirch steckte nicht auf und suchte vehement den Anschlusstreffer. Die Angriffe und Bemühungen waren jedoch nicht von Erfolg gekrönt. Die Gastgeber standen nun etwas offener und kamen defensiv vermehrt unter Druck. Nach einem weiteren Foul exakt 22 Meter vor dem Gehäuse der Hitzkircher nahm dieses Mal Capitano John Mass. Schuss – Tor 4:0 und kein Papier hat zwischen Pfosten und Ball gepasst. Die Gastgeber spielten weiter nach vorne und so kam es, dass Neo-Stürmer «Kiki» in einem Konter unerwartet den Ball erlaufen konnte, den Torwart ausspielte und auf den agilen und zweikampfstarken Ballazhi ablegte, welcher zum 5:0 einschob. Diese Messe war gelesen, der Mist geführt und die drei Punkte im Trockenen.

Fussballerisch war es sicherlich kein Leckerbissen – schlussendlich zählen die drei Punkte und die solidarische Teamleistung. Das gilt es mit ins Rontal zu nehmen, um am nächsten Mittwoch gegen die Schindler-Truppe weiter drei Punkte einzutüten. Hopp ÄMME!

Spielbericht FC Hitzkirch: Spiel der letzten Chance endet in Debakel

Der FC Hitzkirch enttäuscht im Spiel der letzten Chance auf der ganzen Linie und muss sich dem direkten Konkurrenten um den rettenden 10. Rang schwer geschlagen geben. Eine 18-jährige Aera 3. Liga-Fussball in Hitzkirch geht in wenigen Wochen bitter zu Ende.

Nach über 20 Minuten praktisch ereignislosem Spiel gingen die Gäste in dieser 6-Punkte-Partie mit der ersten Offensivaktion aus dem Nichts in Führung. Wieder einmal auf einen stehenden Ball nickte Captain Joel John am entfernten Pfosten eine Flanke gegen die Laufrichtung von Goalie Levin Furrer in die Maschen. Und als die Vorörtler nach einem schönen Sololauf von Moretti, bei dem sowohl Ümit Ürkmez wie auch Stefan Bucher wie Slalomstangen überlaufen und Goalie Furrer mit einem präzisen Flachschuss in die entfernte Torecke chancenlos bezwungen wurde, war klar, dass dies mit der Chance auf den Klassenerhalt nichts mehr wird. Der FCH wirkte ideenlos und erschreckend harmlos in seinen Aktionen. Das Bemühen jedes Einzelnen war zwar zu sehen, aber es mangelte an Qualität an allen Ecken und Enden.

Die einzige nennenswerte Offensivaktion hatte Florin Müller kurz vor Ablauf einer Stunde, als er aus der Drehung von der Strafraumgrenze aus knapp am rechten Torpfosten vorbeischoss. Das wars an Offensivaktionen, was der FCH seinen nochmals zahlreich erschienenen Fans zu bieten hatte, sieht man mal von einem aus allerdings klarer Abseitsposition erzielten Treffers von Diego Erne in der ersten Halbzeit ab. Und in der Schlussphase dieses tristen Spiels wurde das Team noch richtig gedemütigt. Emmen spielte nicht überragend, das hat es an diesem Abend gar nicht gebraucht, aber solide und mit ab und zu ein wenig Spielwitz in einzelnen Situationen. Es war das Spiel gegen den «nur» Tabellenzehnten, trotzdem fühlte es sich am Ende wie ein Klassenunterschied an. Ibra (74.), nochmals John (87.) und Ballazhi (94.) schraubten das Skore auf ein brutales 0:5 hinauf. Vor allem das letzte Gegentor wirkte wie eine Ohrfeige, wurde doch die ganze FCH-Abwehr komplett in ihre Einzelteile zerlegt und ausgespielt.

Auf den FCH kommen nun noch drei Kehrausspiele zu, die es allerdings noch sportlich zu bewältigen gilt. Die theoretische Chance auf den Klassenerhalt ist nur noch verschwindend klein und nicht mehr realistisch. Schon ein Remis des SC Emmen in Ebikon am Mittwoch stösst selbst diesen minimalen Türspalt bereits endgültig zu, so dass es am Samstag gegen den Tabellenzweiten Rothenburg nur noch um die Ehre FCH geht.
Thomas Bucher

Telegramm FC Hitzkirch – SC Emmen II 0:5 (0:2)
Hegler. – 150 Zuschauer. – SR. Sandro Raimundo. – Tore: 24. John 0:1. 42. Moretti 0:2. 74. Ibra 0:3. 87. John 0:4. 94. Ballazhi 0:5. – FCH: Furrer; Joel Heggli (81. Mananga), Heer, Stefan Bucher, Ürkmez (81. Heim); Erne, Müller, Patrick Bucher (76. Dos Santos), Winiger; Langenstein, Trottmann (76. Jung).
Bemerkung: 63. Pfostenschuss Ibra, Nachschuss Skeledzija an den Aussenpfosten. 80. Lattenkopfball John.