Spielbericht FC Wauwil-Egolzwil:
„Glück ist das einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt“, sagte Albert Schweitzer einmal. Selbst 59 Jahre nach seinem Tod trifft diese Aussage noch immer zu. Allerdings war in diesem Fall keine der beiden Mannschaften über das „geteilte Glück“ besonders glücklich.





















Auch im dritten Versuch gelingt den Wauwiler kein Auswärtssieg in Altbüron. Seit dem Wiederaufstieg konnte die Moos-Elf auf der Aengelgehr keinen Sieg einfahren: Zuerst gab es ein 3:3-Unentschieden, dann eine 1:2-Niederlage, und jetzt endete das Spiel am 2. Spieltag der Saison 2024/25 erneut mit einem Unentschieden. Auf heimischem Boden war Wauwil dagegen deutlich erfolgreicher und gewann beide bisherigen Begegnungen klar: vor zwei Jahren mit 4:2 und in der vergangenen Saison mit 4:1.
Das Aufeinandertreffen der Sieger aus der ersten Runde. Beide Mannschaften konnten ihre Auftaktspiele knapp für sich entscheiden. Wauwil setzte sich in einem spannenden Derby mit 7:6 gegen Schötz II durch, während der FC Algro den Vorjahressieger der Gruppe, Entlebuch auswärts mit 1:0 besiegte. Beide Mannschaften starteten entsprechend mit viel Selbstvertrauen in dieses Spiel.
Bereits nach sechs Minuten, Edi Nikmengjaj mit einem 40-Meter-Pass. Željko Karajčić nimmt den Ball perfekt an und schlägt eine präzise Flanke auf Yanik Vonarburg, der den Ball lediglich mit der Fussspitze berührt. Der Ball geht jedoch knapp am Tor vorbei – das erste Ausrufezeichen der Wauwiler. Die Heimmannschaft braucht etwas länger, um gefährlich zu werden, aber dann wird es gleich mehrmals kritisch. Wauwils Torhüter Nikolai Gut muss alles geben, um die Null zu halten. In der 27. Minute setzt sich Algro gekonnt durch, scheitert jedoch aus spitzem Winkel. Nur zwei Minuten später kommt es erneut zu einer brenzligen Situation, als Noah Hunkeler, nach einem schönen Pass von Dejan Skopljak, ebenfalls an Gut scheitert.
Albert Rudaj: ein Meister seines Fachs
In der 33. Minute bekommen die Wauwiler einen Freistoss aus einer sehr vielversprechenden Position. Vergesst Albert Schweitzer – es tritt Albert Rudaj an, und für ihn sind die 18 Meter Entfernung so leicht wie ein 11-Meter-Schuss für andere. Rudaj, der in der letzten Saison bereits mehrfach per Freistoss erfolgreich war, trifft auch heute wieder. Das Tor von Rudaj, rüdig schön! Mit einem strammen Schuss erwischt er Yasin Bussmann in der nahen Ecke. Wauwil geht damit in Führung. Dies hält die Algroaner jedoch nicht davon ab, ihr Spiel fortzusetzen. Nur fünf Minuten später setzt sich Ardi Selmani durch, doch sein Schuss geht knapp über das Tor. Kurz darauf pfeift der tadellose Schiedsrichter Astrit Memeti zur Halbzeitpause.
In nur 4 Minuten wird das Ergebnis auf den Kopf gestellt
Die zweite Halbzeit wird erneut von den Gästen in der 48. Minute eröffnet. Nikmengjaj führt einen Freistoss schnell aus, doch Karajčić scheitert mit einem direkten Versuch an Bussmann. Danach folgen fünf starke Minuten der Heimmannschaft: Zunächst trifft Skopljak per Kopf und gleicht in der 52. Minute zum 1:1 aus. Nur vier Minuten später drehen die Algroaner das Spiel vollständig! Der eingewechselte Manuel Duppenthaler lässt Gut im 1-gegen-1-Duell keine Chance. Die Nummer 10 der Heimmannschaft, Dejan Skopljak, hat grossen Einfluss auf das Spiel und trägt massgeblich dazu bei, dass seine Mannschaft mit 2:1 in Führung geht.
Wauwil-Egolzwil setzt alles auf eine Karte
Doch die Wauwiler melden sich nur wenige Minuten später zurück, und zwar mit einer Doppelchance von Karajčić. Nach einem Einwurf von Nikmengjaj kommt Karajčić zum Abschluss, scheitert jedoch aus der Drehung und aus nächster Nähe an Bussmann. Auch den Nachschuss per Kopf kann Bussmann parieren. Die Moos-Kickers bleiben weiter am Drücker. Nach einer Balleroberung von Aksi Amirthalingam, spielt dieser zu Karajčić, der Nikmengjaj perfekt in Szene setzt. Nikmengjaj scheitert zwar alleine vor Bussmann, doch der Nachschuss landet bei Bijelić, der sein viertes Saisontor erzielt. Das 2:2 in der 78. Minute ist Tatsache.
Den Lucky Punch haben jedoch die Einheimischen auf dem Fuss, und es ist ausgerechnet Skopljak. In der 88. Minute setzt sich das Heimteam auf der Seite durch, der Pass zurück zu Skopljak ermöglicht ihm einen Abschluss aus 12 Metern. Doch der Ball geht klar über das Tor.
75 Stunden und 15 Minuten Erholung: Dann steht das nächste Spiel bevor
So trennen sich die beiden Mannschaften mit einem 2:2-Unentschieden, doch richtig glücklich sind beide nicht. Bereits am Dienstag bestreitet die Moos-Elf ihr nächstes Saisonspiel. Das eigentlich sechste Spiel der Saison wurde auf den kommenden Dienstag vorverlegt. Die Mannschaft empfängt im Moos den FC Wolhusen, Schiedsrichter Reto Gut wird die Partie um 20:15 Uhr anpfeifen. Auf den gleichen Gegner trifft auch das Team aus Altbüron, das am Sonntag in einer Woche ebenfalls gegen den FC Wolhusen spielt.
Spielbericht FC Algro: Algro – Wauwil mit gerechtem Remis
Das mit Spannung erwartete Duell der beiden Erstrundensieger FC Algro und FC Wauwil-Egolzwil endete mit einem leistungsgerechten 2:2 Remis.
Der FC Algro bekam es in seinem ersten Saisonheimspiel gleich mit dem meistgenannten Gruppenfavoriten FC Wauwil-Egolzwil zu tun. Beide Teams konnten die Startpartie jeweils mit einem Vollerfolg abschliessen und wollten diesen nun bestätigen. Dies gelang aber nur grad so Mittel. Denn am Ende des Tages waren beide Equipen mit dem Einen Punkt nicht vollends zufrieden. Zu sehr trauerten sie den teils hochkarätigen, ausgelassenen Torchancen nach, welche das Spiel auf beide Seiten hätte Kippen lassen können.
Die erste Halbzeit verlief äusserst ausgeglichen. Die Ballbesitzphasen waren in etwa im Lot. Torchancen Langezeit Mangelware. Durch ihre ähnelnde Spielweise, technischen Fussball und ausgeprägtes Kurzpassspiel zu zeigen kam man sich bereits in der Mittelzone immer wieder in die Quere. Auf Seiten der Wauwiler war es Zeljko Karajcic, welcher zweimal praktisch identisch über den linken Flügel antrat, seine Hereingaben aber jeweils nicht abgeschlossen sah. Auch auf Seiten der Algroaner zwei praktisch identische Angriffsversuche. Doch Anel Jukic und Noah Hunkeler brachten jeweils zu wenig Kraft in den Abschluss, so dass die Torschüsse eher Rückgaben ähnelten. Das wars auch schon von der ersten halben Stunde Spielzeit. Doch dann nahm die Partie Fahrt auf. Wir gehen in die 33. Minute. Da schrillten die Alarmglocken in der Algro-Defensive. Denn die Gäste erhielten einen Freistoss zentral an der Strafraumkante zugesprochen. Und für einen wie Albert Rudaj, ein Meister seines Fachs, kommt dies einem Freipass gleich. So kam es auch. Rudaj traf aus 18 Metern zur Wauwiler Führung. Das Heimteam konnte aber reagieren, und übernahm nun das Zepter. Und vor allem hatte man noch vor der Pause die grosse Möglichkeit auf den Ausgleich. Ardi Selmani liess erst zwei Gegenspieler ins leere laufen und drosch die Kugel dann aus kurzer Distanz knapp über den Querbalken. Aber eine tolle Aktion des Algro-Neuzugangs.
Algro – Junior sorgt für die Wende…
Die Elf von Neo-Trainer Andi Hediger kam dann etwas energischer aus der Pause. Und hatte durch Ivan Bijelic die grosse Chance auf den zweiten Treffer. Doch Yasin Bussmann war auf seinem Posten und verhinderte den zweiten Gegentreffer. Nun war wieder das Heimteam an der Reihe. Genau vier Minuten brauchten sie, um die Partie komplett in andere Bahnen zu lenken. Und mittendrin bei dieser Wende war Manuel Duppenthaler. Erst legte der 17.-jährige Jungspund Dejan Skopljak die Kugel mit einer Massflanke auf den Kopf – Im Zentrum stieg Skopljak immer höher und nickte den Ball wuchtig zum 1:1 in die Maschen – und dann war es Duppenthaler gleich selbst, welcher einen Steckpass durch die Schnittstelle erlief und cool zum 2:1 verwertete. Algro führte also, aber entschieden war hier noch lange nichts. Denn die Gäste bäumten sich gegen die drohende Niederlage und kamen in der 64. Minute zu einer Topchance durch Karajcic. Doch Wauwils Nr. 10 hämmerte das Leder aus rund fünf Metern Goali Yasin Bussmann an die Brust. Was für eine Chance – und ja, was für ein Stellungsspiel Bussmanns. Doch nur Minuten später war es um die schöne Führung der Hausherren geschehen. Gegen den Abschluss von Edi Nikmengjaj konnte Bussmann noch retten, doch den Abpraller verwertete Ivan Bijelic zum 2:2 Ausgleich.
Das Spiel stand nun auf Messers Schneide. Beide Equipen wollten sich mit dem Einen Punkt nicht zufriedengeben. Es sollte sich nun zeigen, wer bei diesen Schweisstreibenden Temperaturen noch mehr Diesel im Tank hatte, um in den letzten Minuten noch den Lucky Punch zu setzen. Eine Frage, welche man klar beantwortet sah. Denn während den Gästen nun zusehends die Puste ausging, konnten die Einheimischen nochmals einen Zacken zulegen. Immer wieder wurde der enorm lauffreudige Ardi Selmani über dem Flügel in die Tiefe geschickt. Gleich zweimal bediente er im Zentrum Dejan Skopljak mustergültig. Welcher aber beide Male nicht reüssieren konnte. Das waren nochmals zwei Topchancen, welche da liegen gelassen wurden. So endete eine äusserst unterhaltsame und in Anbetracht der sehr schwülen Temperaturen auch temporeiche Partie mit einem gerechten 2:2 Unentschieden. Doch wie gesagt, so richtig zufrieden war man auf beiden Seiten nicht. Denn beide hätten mit einer etwas besseren Chancenauswertung den Sack zuschnüren können.
Englische Woche für Algro – und auch für Wauwil…
Für den FC Algro geht es bereits am Dienstag weiter mit dem Cup-Kracher gegen den Zweitligisten FC Sarnen.
Kickoff auf der Aengelgehr ist um 20.15 Uhr. In der Meisterschaft treffen die Algroaner am nächsten Sonntag auswärts auf den FC Wolhusen. Genau gegen diesen Gegner spielen auch die Wauwiler ihr nächstes Spiel. Am Dienstag tritt man zu dieser vorgezogenen Partie an.
Telegramm FC Altbüron-Grossdietwil – FC Wauwil-Egolzwil 2-2 (0-1)
Stadion Aengelgehr – 120 Zuschauer –
SR. Memeti Astrit – Tore: 33. Rudaj, 52. Skopljak, 56. Duppenthaler, 70. Bijelić
FC Altbüron-Grossdietwil: Bussmann, Affentrager, Schulthess, Corti(C), Rölli, Skopljak, Hunkeler, Perlaska, Koller, Selmani, Jukić (Duppenthaller, Hofer, Berisha, Grüter)
FC Wauwil-Egolzwil: Gut, Karajčić, Vonarburg, Rudaj, Bijelić, Grüter (85. Monzee), Nikmengjaj(C), Achermann, Tschopp (75’Kokanovic), L.Christen (32. Amirthalingam), Nexhipi (70’B.Christen)
Verwarnungen: 37. Bijelić, 62. Rölli, 65. Dushi, 67. Affentrager, 70. Amirthalingam.