Hektik in der 96. Minute im Derby zwischen Littau und Emmenbrücke. Bereits zum zweiten Mal innert zehn Minuten verweigert der Schiedsrichter einen klaren Penalty für Littau. Ebenso war die Szene zum 3:5-Siegestreffer in der 84. Minute höchst umstritten, denn lange war unklar, ob der Ball die Littauer Torlinie überschritten hatte.
So blieb der Schiedsrichter für Spieler wie Zuschauer auf beiden Seiten ein „Spielverderber“, da er auf beiden Seiten kleinlich viele gelbe Karten verteilte und das Spiel nach Interventionen unnötig lang verzögerte. Fazit dieses emotionalen Derbys: Beide Mannschaften verhalten sich sehr fair, bieten den rund 250 Zuschauern einen emotionalen Match mit vielen Toren, und die Littauer verlieren den „Match der Ehre“ – sechs ehemalige Littauer Junioren stehen in der Startelf des FC Emmenbrücke – nach einem spannenden, über weite Strecken ausgeglichenen Spielverlauf.
So gewinnt Spitzenreiter FC Emmenbrücke drei Punkte gegen den FC Littau, welcher nach einem Zweitore-Rückstand den 3:3-Ausgleich erzielen kann. Emmenbrücke verdiente sich den 3:5-Sieg durch kompaktere, zielstrebigere Offensiv-Kombinationen. Der FC Littau hätte ein Remis verdient, fielen die Littauer Tore doch nach herrlich herausgespielten Kombinationen und wichtig: die Einstellung nach Bekanntwerden des Trainerabgangs stimmte.
Die Partie begann bei nasskalter Witterung, aber gut bespielbarem Naturrasen, sehr forsch. Die Emmenbrückler wirkten entschlossener und bedrängten die Littauer mit vielen Steilzuspielen. Robin Hrgota erzielte in der 7. Minute mit einem Flachschuss die 0:1-Führung, nur zwei Minuten später gelang Simon Britschgi nach einer sehr gelungenen Littauer Kombination der 1:1-Ausgleichstreffer. Emmenbrücke spielte in der Folge zielstrebiger, bedrängte die Littauer mit schnellen Kombinationen und in der 26. Minute stand es bereits nach Treffern von Kameraj (1:2) und einem Kopfballtor von Berisha nach einem Eckball 1:3 für Emmenbrücke. Die Littauer nahmen den Kampf nun an. Auch sie bedrängten den Gegner nun vermehrt im Mittelfeld und wurden in der 38. Minute mit dem 2:3-Anschlusstreffer durch Simon Britschgi belohnt. Beinahe wäre der Ausgleich vor der Pause gefallen. Littaus Kapitän Michel Britschgi setzte in der 42. Minute zu einem 60m-Weitschuss an – Emmenbrücke Torhüter konnte in Extremis den Littauer Treffer verhindern.
Nach der Pause waren es wieder die Gäste aus Emmenbrücke, welche die Littauer mit schnellen Kontern unter Druck setzte. Stefano Izzo setzte in der 48. Minute einen Schlenzer neben das Tor. Die Littauer griffen nun weiter an und tatsächlich – in der 61. Minute verkürzte Aniello Merola zum 3:3-Ausgleich. Littau suchte nun die Offensive, wurde aber immer wieder gestoppt. Die Gäste aus Emmenbrücke suchten nun die Entscheidung. Nach zwei knappen Fehlschüssen durch Robin Hrgota gelang Enis Berisha nach Abstimmungsproblemen in der Littauer Verteidigungin der 75. Minute der 3:4-Führungstreffer für Emmenbrücke.
Nun begann noch die hektische Phase in diesem Spiel. In der 84. Minute wehrte Littaus Torhüter Dario Primus einen Ball von Illir Sedolli auf der Torlinie ab, der Schiedsrichter-Assistent „entschied“ auf Tor für Emmenbrücke. Dieses 3:5-Tor löste heftige, aber vergebliche Littauer Proteste aus. In der 88. Minute eine weitere umstrittene Szene. Torhüter Dusko Kovacevic verletzte sich bei einem Zusammenstoss im Strafraum und scheinbaren Foul an einem Littauer. Der Schiedsrichter verweigerte die lauten Proteste der Littauer und der Zuschauer, ebenso einen glasklaren Penalty an Luca Baumann in der 96. Minute. So gewann Emmenbrücke dieses emotionale Derby. Die Littauer dürfen auf ihrer Leistung aufbauen.
Telegramm FC Littau – FC Emmenbrücke 3:5 (2:3)
Ruopigen. – 250 Zuschauer. – SR Imholz. – Tore: 7. Hrgota 0:1. 9. Simon Britschgi 1:1. 18. Kameraj 1:2. 26. Berisha 1:3. 38. Simon Britschgi 2:3. 61. Merola 3:3. 75. Berisha 3:4. 84. Sedolli 3:5. – Littau: Primus; Francesco Izzo, Piliskic (57. Machado), Michel Britschgi, Luca Baumann, Dominic Britschgi, Merola, Hostettler, Bajor (73. Colatrella), Nicola Baumann, Simon Britschgi. – Emmenbrücke: Kovacevic (88. Jasarevic); Riedweg, Ramadani, Stefano Izzo (73. Sedolli), Hrgota (92. Memeti), Kameraj, Schorno, Berisha, Petrongolo (46. Shaqiri), Deva, Saliu.





























