Littau verspielt Sieg beim Tabellenletzten Sins

Littaus Simon Britschgi (Nr. 23) zirkelt einen Freistossball in der 38. Minute gekonnt zum Littauer 2:1 Führungstreffer über die Mauer ins Tor des FC Sins (Bild: Beat Krieger).

Littaus Simon Britschgi (Nr. 23) zirkelt einen Freistossball in der 38. Minute gekonnt zum Littauer 2:1 Führungstreffer über die Mauer ins Tor des FC Sins (Bild: Beat Krieger).

Spielbericht FC Littau

Es ist zum Verzweifeln! 30 Sekunden vor Schluss der Partie beim Stand von 2:2 verkürzt der Sinser Torhüter Roman Villiger dem eben eingewechselten Littauer Youngster Yannick Aregger gekonnt den Schusswinkel; der Ball rollt so knapp am Sinser Tor vorbei.

Aber bereits vorher hätten die routinierten Spieler bei grossen Chancen den „Sack endgültig zumachen müssen“. So aber lässt die Littauer Elf wie schon oft gegen schlechter Klassierte und trotz grosser Überlegenheit wichtige Punkte liegen!

Nach dem überzeugenden Sieg vor Wochenfrist gegen Stans wollten die Littauer im Auswärtsspiel gegen den FC Sins – gespielt auf dem Sportplatz in Dietwil – unbedingt siegen. Die äusseren Bedingungen an diesem Sonntagnachmittag schienen gut – täuschten aber angesichts des „schweren“ Terrains und der immer stärker werdenden Bise. So wirkten die Bewegungen beider Teams sehr lethargisch, es entwickelte sich kein schnelles Spiel – die Littauer konnten ihre technische Überlegenheit nicht umsetzen und ihr Kombinationsspiel nicht wie gewohnt aufbauen.

Von Beginn weg herrschte aber Kampf um jeden Ball. Die Sinser waren sehr aufsässig, erkämpften sich in der 6. Minute einen Prellball und David Arnold erzielte mit einem Weitschuss den Sinser 1:0-Treffer. Die Littauer bemühten sich in der Folge um erfolgreiche Angriffe, wurden aber immer wieder bedrängt und brauchten eine gute halbe Stunde, um sich den äusseren Bedingungen anzupassen. Und tatsächlich, in der 33. Minute bejubelten die Littauer Fans den 1:1-Ausgleichstreffer durch Simon Britschgi mittels eines herrlichen Weitschusses. Nun setzten die Littauer nach. Nach einem Foul in der 38. Minute vor der dem Sinser Strafraum setzte sich wiederum Simon Britschgi den Ball zurecht. Der Ball landete nach einem über die Sinser Mauer gezirkelten Freistoss zur Littauer 1:2-Führung im Netz.

In der Pause keimte dank der Führung Littauer Hoffnung auf, man wollte die Leistung steigern und mit einem weiteren Treffer den möglichen Sieg sichern. Aber auch die Sinser suchten ihr Glück in der Offensive. Nach einem Zusammenstoss und der Pflege von Littaus Nicola Baumann stimmte bei einem Sinser Eckball in der 49. Minute die Zuordnung in der Littauer Verteidigung nicht. Der stark getretene und vom Wind weit getragene Ball wurde vom Sinser Altin Sahili zum 2:2-Ausgleichstreffer eingeköpfelt. Nun erwachten die Littauer ein weiteres Mal. Viele Angriffe in Richtung Sinser Strafraum sorgten für Aufregung. Zuerst prallte ein Schuss von Fabio Machado in der 67. Minute an die Latte. Der darauf-folgende Eckball landete beim einschussbereiten Sammy Cook, aber… aus 5m-Distanz flog der Ball weit über das Sinser Tor.

Die Sinser spürten ihre Chance, wechselten neue Kräfte ein, bedrängten die Littauer und versuchten das Unmögliche. Nun reagierten auch die Littauer Trainer; in der 88. Minute kam es zu drei gleichzeitigen Auswechslungen. Mit neuem Schwung kamen die Littauer zu Chancen. Simon Britschgis Vorstoss und Torschuss in der 90. Minute wurde aber wegen einer Offside-Stellung „zurückgepfiffen“. Und den letzten Angriff kurz vor dem Abpfiff in der Nachspielzeit konnten die Littauer -wie zu Beginn geschildert- nicht erfolgreich verwerten.

Nach dem Abpfiff haderten die Littauer Spieler, das Trainerduo Hebert Baumann und Assistent Aniello Merola sowie die mitgereisten Fans über die verpassten Chancen und den möglichen Auswärtssieg gegen FC Sins. Am nächsten Samstag ist der FC Schattdorf in Littau zu Gast. Da haben die Littauer die Möglichkeit, mit einer aufopfernden Leistung weiterhin zu punkten.

Telegramm FC Sins: Unentschieden – gut aber nicht gut genug?

Ein Gegner in Reichweite, so konnte man die Gastmannschaft FC Littau beschreiben. Über ein Unentschieden kam das Heimteam dann am vergangenen Samstag aber trotzdem nicht heraus.

Der Ball lag hinter Roman Villiger im Tor, die Augen von über 100 ungläubigen Sinser Fans auf sich gerichtet. Hatte der FC Littau gerade tatsächlich in der Nachspielzeit den Siegestreffer erzielt? Nein, lautete das etwas verzögerte Urteil des Unparteiischen. Der ganzen Torszene war nämlich ein Abseits vorangegangen. „Am Schluss können wir froh sein, dass wir nicht noch ein Tor erhalten“, resümiert Trainer Moreno Merenda nach dem Spiel etwas ratlos. Aber rollen wir den Match doch von Vorne auf.

Die Partie hätte kaum besser starten können. Bereits nach sechs Minuten und einer anhaltenden Druckphase der Sinser beförderte Verteidiger Dave Arnold das Leder mit einem herrlichen Schlenzer in die rechte obere Ecke zum 1:0. Nach diesem schnellen Führungstreffer waren die Sinser bemüht, gleich nachzulegen, doch die Littauer wussten dies mehrheitlich zu unterbinden. Auch die Littauer zeigten sich nun vermehrt im Sinser Strafraum. Nach etwas mehr als einer halben Stunde ging es schnell – zu schnell für die Sinser, die dem Ausgleich von Simon Britschgi nichts mehr entgegensetzen konnten. Und nur fünf Zeigerumdrehungen später war es ebendieser Britschgi, der den Ball nach einem Freistoss gekonnt über die Mauer in die Maschen zirkelte. Wieder einmal musste die junge Sinser Mannschaft mit einem Rückstand in die Pause gehen.

Nicht der erhoffte Befreiungsschlag
Eckball zum zweiten Pfosten, Kopfball Altin Salihi, 2:2 Ausgleich. So kurz und schmerzhaft fiel in der 49. Minute der umjubelte Sinser Treffer. Das war es dann aber auch schon mehrheitlich an Sinser Offensivszenen in dieser zweiten Hälfte. Das Spiel verlagerte sich in der Folge eher in die Platzhälfte der Heimmannschaft. Machado liess in der 67. Minute gar das Metall erklingen. Immer wieder versuchten es die Littauer über die linke Seite; Marco Fuchs und Jerry Würsch in der Sinser Verteidigung hatten alle Hände voll zu tun, um den Gegner von der Gefahrenzone fernzuhalten. Dies gelang auch relativ gut, bis zu diesem eingangs erwähnten, vermeintlichen Littauer Siegtreffer. Das 2:2 blieb jedoch bis zum Ende bestehen und die beiden Mannschaften trennten sich mit je einem Punkt. Von diesem Spiel hatte man sich aus Sinser Sicht sicherlich mehr erhofft.

Das zeigt auch die Reaktion Merendas im Anschluss an dieses Unentschieden: „Wir suchen jede Woche irgendetwas anderes. An was liegt‘s, an was liegt’s, an was liegt‘s? Irgendwann müssen wir das Ganze halt auch einfach einmal über die Zeit bringen. (…) Irgendwann müssen wir halt einfach diese Punkte einfahren. (…) ‚Wenn du den Gegner an der Gurgel hast, darfst du ihn nicht mehr loslassen‘. (…) So müssen wir unsere Punkte holen.“

Und genau diese Punkte werden immer wichtiger, das Saisonende rückt schliesslich mit jedem Wochenende ein Stückchen näher. Mit dem FC Küssnacht wartet am nächsten Samstag eine gleichgesinnte Mannschaft, denn sie steht momentan an drittletzter Stelle der Tabelle und ringt ebenso wie die Sinser um jeden Punkt.

Nächstes Spiel: FC Küssnacht – FC Sins, Samstag, 18. Mai, 17.30 Uhr, Sportanlage Luterbach, Küssnacht a.R.

Telegramm FC Sins – FC Littau 2:2 (1:2)
Sportplatz Schadhölzli – Dietwil. 120 Zuschauer. – Schiedsrichter: Subasic Midhet. Schiedsrichter-Assistenten: Sooriyakumar Aineswaran / Rohner Pascal.
ore: 6. Arnold 1:0. 33. Simon Britschgi 1:1: 38. Simon Britschgi 1:2. 49. Salihi 2:2.
FC Sins: Villiger; Fuchs, Würsch, Kalt, Mühlemann; Alex Niederberger (61. Ramadani), Arnold, Sandro von Flüe (88. Burkhardt), Inglin; Salihi (76. Oechslin), Marc von Flüe.
FC Littau: Fries; Machado, Zilic (88. Markovic), Michel Britschgi, Simon Britschgi; Piliskic (88. Kozarac), Luca Baumann (89. Aregger); Dominic Britschgi, Nicola Baumann; Cook, Gilli.
Bemerkung: 67. Lattenschuss Machado.