Herzschlagfinale in Nottwil

Nottwil und Grosswangen-Ettiswil trennen sich Unentschieden (Bild: Alex Schwegler).

Nottwil und Grosswangen-Ettiswil trennen sich Unentschieden (Bild: Alex Schwegler).

Spielbericht FC Grosswangen-Ettiswil:

Was für ein Herzschlagfinale: Der FCG-E führte 87 Minuten lang mit 0:1 durch ein Tor von Noel Luternauer, dann gelang Nottwil das verdiente 1:1 und nur eine Minute später kamen die Einheimischen mittels Penalty gar zur Möglichkeit zum 2:1. Doch Grosswangens Keeper Vito Fischer parierte bravourös.

Im vergangenen Juni standen sich die beiden Teams an gleicher Stätte gegenüber: Damals gewannen die Grosswanger das Saisonschlussspiel glatt mit 7:1. Diesmal ging der FCG-E mit einer grösseren Verletztenliste ins Spiel, fehlten doch neu mit Cyrill Gehrig und Gjon Paluca zweite weitere wichtige Spieler. Trotzdem begann die Diethelm-/Kolaj-Truppe wie zuletzt im siegreichen Spiel gegen Knutwil mit einem sicheren Spielaufbau und dem Versuch von überraschenden plötzlichen Nadelstichen in die Offensive.

Genau so entstand das 0:1 durch Noel Luternauer in der 17. Minute, als er hervorragend lancierte alleine auf den zögernden Keeper Thijs zulief und erfolgreich einschob. Derselbe Luternauer musste dann aber nur Minuten später mit einer Zerrung das Spielfeld verlassen. Trotzdem blieb Grosswangen-Ettiswil am Drücker und kam durch Albion Ajdini zu einer weiteren tollen Chance, welche aber der gut reagierende Thijs knapp zur Ecke klären konnte. Allmählich fanden die Gastgeber den Tritt besser ins Spiel und Vito Fischer rückte vermehrt in den Mittelpunkt des Geschehens. Bis zur Pause zeigte die Abwehr des FCG-E jedoch nur wenig Schwächen und mit dem knappen Vorsprung gings zum Tee.

Die zweite Hälfte brachte dann Spannung pur in das Spiel. Nottwil machte nun mächtig Druck und drängte die Grosswanger Kücken-Defensive stark zurück. Und die Chancen häuften sich nun: Robin Schnider (50. und 55.) und Michael Peter (57. und 62.) hätten den Ausgleich schon längst bewerkstelligen müssen, doch Unvermögen und ein glänzend disponierter Vito Fischer im Tor des FCG-E verhinderten den Ausgleich. Keineswegs besser machten es aber die Grosswanger: Unglaublich, dass der Alleingang von Albion Ajdini in der 69. Minute nicht im Netz der Nottwiler landete. Das 0:2 wäre wohl die Vorentscheidung gewesen. Aber die Hoffnung für die Schumacher-Elf lebte und weitere Chancen boten sich für den Ausgleich an. Dem FC Grosswangen-Ettiswil fehlte in dieser Phase die Ruhe und Ordnung im Spiel und das Ballhalten war mehr ein Wunsch als Wirklichkeit.

So dauerte es jedoch bis zur 88. Minute, als Nottwils Michael Peter völlig freistehend doch noch per Kopf zum späten, aber längst verdienten 1:1 vollstreckte. Kaum war angespielt, rückte derselbe Peter nochmals in den Mittelpunkt des Geschehens, als er sich einen zu kurz geratenen Rückpass erlief und im Duell 1:1 zu Fall kam. Der Unparteiische zeigte auf den Elfmeterpunkt und Nottwils Pascal Bühlmann hatte die goldene Chance zum Siegestreffer. Vito Fischer zeigte aber seine Klasse und parierte den gut geschossenen Elfer mit Bravour. Das war’s dann in einem Spiel, das von ungläubigem Staunen auf den Rängen lebte mit Diskussionen, wie beste Torchancen vergeben werden können.

Am Ende ein 1:1 Remis zweier Kontrahenten, welche beide die Partei hätten gewinnen können und dementsprechend nicht zufrieden waren. Zum Abschluss der Vorrunde empfängt der FCG-E am kommenden Sonntagnachmittag den FC Sempach, welcher mit dem Sieg gegen den FC Escholzmatt-Marbach wieder etwas Licht am Ende des Tabellentunnels sieht.

Spielbericht FC Nottwil:

Bei gutem Wetter und einer, wie gewohnt, wunderschönen Kulisse empfiengen die Seesterne auf dem Bühlwäldli den FC Grosswangen-Ettiswil, mit dem man nach dem letzten Saisonabschluss durchaus noch eine Rechnung offen hatte.

Dabei ging es beiden Mannschaften darum, sich von den hinteren Tabellenplätzen zu lösen und dabei einen direkten Konkurrenten für das Abstiegsduell hinter sich zu lassen. Mit vielen Zuschauern, gelockt nicht nur mit dem technisch ausgezeichnetem Fussball, der von den Seesternen seit Jahren zelebriert wird, sondern auch mit einem Gönner-Apéro, konnte dieses Spiel beginnen.

Die Mannen aus Nottwil starteten nicht überzeugend ins Spiel. Auch wenn gute Ansätze zu erkennen waren, so war man oft einen Schritt zu spät, was die starke Offensive der Gäste in der 17. Minute ausnutzte und mit einem guten Konter den zögerlich herauskommenden, ansonsten jedoch starke Thijs zum 0:1 überwinden konnte. Das war ein Weckruf für die Nottwiler, welche von da an einen Gang höher schalteten und nebst guten Offensivszenen auch defensiv sehr stabil agierten. Doch der Ausgleichstreffer wollte nicht fallen und so ging man mit einem knappen Rückstand in die Pause.

Die Pausenansprache von Dodaj und Schumacher, wie auch die neuen Impulse von Schnider und Bislimi zeigten schnell Wirkung. Die Seesterne spielten den Gegner an eine Wand. Doch Grosschancen in reichlichen Mengen, wir nennen sie hier nicht alle, wurden ausgelassen. Der FC Grosswangen-Ettiswil hatte sogar noch die Möglichkeit, dieses Spiel mit einem Konter zu entscheiden, doch Rückkehrer Renggli, anschliessend gefeiert für seinen Einsatz, warf sich in den Schuss auf das lehre Tor und hielt die Schumacher-Elf im Rennen. In der 88. Minute war es dann Peter, der nach einer Flanke von Mittelfeld-Motor Willimann, der sich momentan in Topform befindet, doch noch den Ausgleichstreffer markierte. Keine Minute später wurde eben jener Peter im Strafraum von den Beinen geholt, Penalty für das Heimteam. Doch Bühlmann, ausgelernter Edeltechniker und Leader, verschoss. Wenig später war Schluss.

Bitter verpassen die Seesterne den Sieg im letzten Heimspiel. Dennoch muss man zum Einen den erkämpften Punkt und zum Anderen das Wissen, den Gegner 65 Minuten lang dominiert zu haben, mitnehmen. Nächsten Sonntag findet das letzte Spiel der Vorrunde in Knutwil statt, wo es wieder wichtig sein wird, Punkte mitzunehmen.

Telegramm FC Nottwil – FC Grosswangen-Ettiswil 1:1 (0:1)
Bühlwäldli, 150 Zuschauer.
Tore: 17. Luternauer 0:1; 87. Peter 1:1.
Nottwil: Thijs; Jufer, Bühlmann, Renggli, Wildi, Blöchliger, Willimann, Schmidiger, Peter, Burkhardt, Basler (Muff, Hodel, Bislimi, Schnider).
Grosswangen-Ettiswil: Fischer; J. Wälti, Wirz, N. Baumeler, Bucher, S. Baumeler, Neziri, Ukaj, Ajidini, Zeder, Luternauer (Vonwyl, Stöckli, Hodel).