
Der FC Küssnacht befindet sich nach der halben Saison auf dem zweiten Platz der dritten Liga und ist damit ein Zweite-Liga-Kandidat. Am Fusse der Rigi soll der Aufstieg aber nicht um jeden Preis erfolgen.

Es war eine Vorrunde mit Seltenheitswert für einen Fussballverein. Der FC Küssnacht bestritt sämtliche Spiele zu Hause. Das Ziel der Übung war es den seit letztem November erwarteten Baustellen im Rahmen der Sportanlage-Erneuerung aus dem Weg zu gehen. Denn im Frühling finden nun alle Partien auswärts statt. Doch so unklar wie aktuell ist, wann die Bagger tatsächlich auffahren, so unklar ist welchen Einfluss die Auswärtsspiele auf die Ergebnisse der ersten FCK-Mannschaft haben werden. Klar ist hingegen, dass sich Küssnacht im Herbst eine gute Ausgangslage verschaffte, um in den Aufstiegskampf involviert zu sein.
«Wir hatten Anfang September eine Schwächephase, als wir im Cup und dann zweimal in der Meisterschaft verloren haben. Danach sammelte das Team in 6 Spielen aber 16 Punkte», resümiert Co-Trainer Bone Matijevic. Mit 22 Punkten aus 11 Partien befindet sich das Team auf dem zweiten Platz, drei Punkte hinter Erstfeld. Stand heute würde der FCK demnach an den Aufstiegsspielen teilnehmen. Co-Trainer Christian Kunz relativiert: «Der Aufstieg ist nicht das offiziell erklärte Ziel dieser Saison. Es ist aber selbstverständlich, dass wir als Zweitplatzierter unser Möglichstes tun werden, um möglichst lange für einen Aufstieg in Frage zu kommen.» Ein Aufstieg in dieser Saison wäre also ein Nice-to-have, aber von der Clubführung werde kein Druck aufgebaut.
Langfristig gesund statt kurzfristig erfolgreich
Die beiden Trainer wollen einem Aufstieg aber nicht alles andere unterordnen. «Wir werden nicht bloss die älteste Elf bringen, sondern konsequent auch den Nachwuchs einbauen», so das Duo, welches seit 2019 die erste Mannschaft trainiert. Damit zementieren Matijevic-Kunz den Weg, welcher der Verein in den letzten Jahren eingeschlagen hat: Eigengewächse statt finanzielle Auswüchse. Auf dem Einbau junger Spieler lag dann auch der Fokus des FCK-Trainingslagers. Dieses fand zwischen dem zweiten und dem sechsten März in Ponte Tresa am Schweizer Ufer des Luganersees statt. «Wenn junge Spieler harmonisch mit Routiniers zusammenspielen sollen, ist die Förderung des Teamgeistes äusserst wichtig», so Kunz. Neben intensiven Trainings sind deshalb auch Unterhaltungsspiele, eine Wanderung und ein Wellness-Ausflug auf dem Programm gestanden.
Ein Rückkehrer – Vier Verletzte
Die Förderung der eigenen Jugend macht sich auch auf der Kaderliste bemerkbar. Fünf Spieler mit Jahrgang 2003 und zwei mit Jahrgang 2004 sind darauf zu finden. Neu fix im Team sind Morris Gügler, Janis Müller, Lino Stadler und Lars Zimmermann. Externe Zuzüge gab es beim FC Küssnacht keine. Bruno Zimmermann, der auch das Clubhaus führt, fungiert neuerdings als Goalietrainer der Mannschaft. Derweil machen Jeffrey Christen und Lars Krüsi eine fussballerische Pause. Das 22-köpfige Kader muss im Moment zudem vier Verletzungen kompensieren. Verteidiger Oliver Rössler kann mit langwieriger Knieverletzung noch nicht mittun.
Aussenläufer Michael Stadler erholt sich zum Rückrundenstart noch von einer Gesichtsverletzung. Länger ausfallen werden Simon Reber, der im Trainingslager einen Fussbruch erlitt, und Nicola Landolt, der im letzten Testspiel die Bänder anriss. Erfreulicherweise ist aber Captain Kevin Schilliger nach langer Verletzungspause und Hüftoperation auf den Platz zurückgekehrt. Wenn sich die Verletztenliste in den kommenden Wochen verkürzt statt verlängert, sollte das Kader diese Ausfälle abfedern können.
3. Liga, SC Steinhausen – FC Küssnacht, Samstag 19.03.2022, 17:00 Uhr, Eschfeld, Steinhausen.