
Zuerst das erfreuliche und positive aus dem gestrigen Spiel, das Wetter war trocken und schön warm. Ja das wars mit erfreulichem. Wie schon im Hinspiel in den letzten 20 Minuten spielte Meggen mit dem Herz in der Hand und wie es um ihr letztes Hemd ginge. Sie frassen Gras und gaben als Team keinen Centimeter des Platzes aus der Hand und kamen so zum zweiten Unentschieden gegen Erstfeld in dieser Saison. 1:1 trennten sich die beiden Teams schlussendlich auf der Hofmatt.
Wenn man als neutraler Zuschauer dem gestrigen Fussballspiel beiwohnte ohne Hintergrundwissen über die Tabellensituation, dann dachte man sich, Abstiegskampf vom Feinsten. Ballstaffeten kein Thema, stattdessen hohe Bälle auf gut Glück oder mit dem Kopf durch die Wand und Kampf auf biegen und brechen um jeden Ball. Die Gewitterstimmung und der baldige Vollmond musste seine Energien anscheinend auf die Mannschaften übertragen haben, denn Meggen war vom Anpfiff an, auf harte Zweikämpfe eingestellt, die Gäste dadurch von Beginn bis zum Schluss am hadern aber auch selber am austeilen. Der Unparteiische am Anfang mit einer sehr grosszügigen Linie, was im Nachhinein überhaupt nicht dienlich war. Die Hektik und Nervosität war auf beiden Seiten fast greifbar und sollte über die ganze Spieldauer kein bisschen nachlassen.
Es lief die 4. Minute als Michael Baumann in der Mitte Michael Traxel bediente, dessen Schuss das Gehäuse jedoch deutlich verfehlte. Dann fand das Spiel oder besser gesagt, der Kampf zwischen den Sechzehnern statt bis an der Seite ein Foul gepfiffen wurde. Auch dieser Pfiff natürlich wie jeder andere lautstark kritisiert von einem der beiden Teams oder Zuschauer. Patrick Wyrsch spielte in der Mitte Silvan Baumann an, welcher aus der Drehung sofort abschloss und zum 0:1 traf. Wer jetzt gehofft hat, dass dieses Tor ein Dosenöffner war, sah sich schwer getäuscht, denn bis zur Pause passierte nichts aus dem Spiel heraus.
Zweite Halbzeit gleiches Bild
Man hätte zur Pause auch 5 Spieler auswechseln können, es wäre kein Unterbruch von Spielfluss entstanden, denn es war schlicht keiner vorhanden. Der Staff verzichtete jedoch auf einen Wechsel und gab dem Team nochmals das Vertrauen. In der 51. Minute dann Angriff Meggen, Flanke aus dem Halbfeld, Nino Epp will klären und lenkt dabei unglücklich ins eigene Netz ab. Der bis dato nie richtig geprüfte Markus Bürgler war chancenlos. Ein spielerisches Aufbäumen blieb jedoch aus und trotzdem dauerte es bis zu 68. Minute bis ein erster Wechsel stattfand. In der 81. Minute dann die Chance dieses Spiel doch noch in die gewünschten Bahnen zu lenken, denn der Unparteiische pfiff Elfmeter für die Gäste. Silvan Baumann übernahm die Verantwortung, der Torwart jedoch Sieger in diesem Direktduell, schade. Jetzt waren die Urner aber überlegen und drückten.
Ein Eckball in der 85. Minute von Patrick Wyrsch auf Pirmin Baumann, dessen Kopfball wurde jedoch vom Torwart noch unter Mithilfe vom Gehäuse abgewehrt. Jetzt kam auch noch Pech dazu. In der 86. Minute hatte die erste gelbe Karte von Matthäus Baumann für Reklamieren Folgen, als er für ein Foul zurecht die zweite gelbe Karte erhielt und somit den Platz verlassen musste. Nichtsdestotrotz blieben die Gäste spielbestimmend, schafften es jedoch auch trotz sehr langer Nachspielzeit nicht mehr den Ball ein zweites Mal im Gehäuse unterzubringen und mussten das zweite Unentschieden gegen Meggen in dieser Saison hinnehmen.
Fazit
Es soll überhaupt nicht despektierlich klingen, Meggen hat aus seinen Möglichkeiten das Optimum herausgeholt. Sie haben die Urner in unangenehme Zweikämpfe verwickelt und sie von Minute eins bearbeitet. Die Gäste liessen sich sofort anstecken und verhedderten sich mehr in Diskussionen mit dem Unparteiischen, als sich auf ihr eigenes Spiel zu konzentrieren. Es war dadurch leider durchzogen von vielen Ungenauigkeiten und Undiszipliniertheiten, so holten sie sich gleich 4 gelbe Karten wegen Reklamierens ab, Einwürfe und Freistösse wurden hektisch und von falschen Spielern ausgeführt, sodass die Ordnung auf dem Platz nicht gewährt war. Das Spiel war mehr Kick and Rush und wenns mal mit dem Kick nicht klappte, wollte man mit dem Kopf durch die Wand. Ein langsamer, geduldiger Spielaufbau fand zu keinem Zeitpunkt statt und/oder wurde sofort unterbrochen durch Meggen.
Leider funktionierte aber auch das Flügelspiel an diesem Abend nicht wie gewünscht, sodass kein spielerisches Mittel gegen die kompakt stehenden und aufopfernd kämpfenden Luzerner gefunden wurde. Die kreative Offensivabteilung wurde an diesem Abend leider nur zum aufwärmen neben den Platz geschickt, ob frühere Wechsel oder eben die Kreativspieler etwas bewirkt hätten ist Spekulation, aber schlechter als die erste Halbzeit waren in dieser Saison nur noch die ersten 30 Minuten der zweiten Halbzeit. Es war insgesamt sicherlich der schlechteste und zerfahrendste Auftritt der Erstfelder Mannschaft, jetzt heisst es sich zu sammeln und es am Dienstag in Sursee besser zu machen.
Telegramm FC Meggen – ESC Erstfeld 1:1 (0:1)
Donnerstag, 14. April 2022, Hofmatt Meggen.
Tore: 23. Silvan Baumann 0:1, 51. Eigentor Nino Epp 1:1.
FC Meggen: Grüter, Gnehm, Zehnder, Bayrak, Frei, Muggli, Knushaj, Tossut, Sven Arnold, Müller, Lo Presti, (Lars Arnold, Bajrami, Boog, Blaser).
ESC Erstfeld: Bürgler, David Epp, Matthäus Baumann, Michael Baumann, Traxler, Wyrsch, Nino Epp, Samuel Baumann, Häfliger, Silvan Baumann, Pirmin Baumann, (Planzer, Eller, Jeremias Baumann, Tresch).
Verwarnungen: 40. Pirmin Baumann, 55. Muggli, 63. Tossut, 75. Blaser, 77. Matthäus Baumann, 86. Mätthäus Baumann (gelb-rot), 93. Bayrak, 93. Jeremias Baumann, 96. Häfliger.