
Das Fanionteam des ESC Erstfeld holt im letzten Meisterschaftsspiel der 3. Liga-Saison ein 1:1-Unentschieden bei Zug 94. Für die Urner stehen nun vier Aufstiegsspiele um den Sprung in die 2. Liga regional bevor.
Schwache erste Halbzeit
Für die 1. Mannschaft des ESC Erstfeld ging es am letzten Spieltag darum, sich ein gutes Gefühl für die kommenden vier Entscheidungsspiele zu holen. Die Aufstiegsspiele und der Gruppensieg waren dem Team des Trainer-Trios De Oliveira, Walker und Di Secli schon vor der Partie gegen Zug nicht mehr zu nehmen. Auch für Zug 94 ging es, ausser um Ruhm und Ehre, um Nichts mehr. Sie stehen auf dem vierten Tabellenplatz und haben keine Möglichkeit mehr einen tabellarischen Schritt nach vorne oder hinten zu machen. Als die Partie angepfiffen wurde, merkte man jedoch sofort, dass die Stadt-Zuger die Saison mit einem Erfolgserlebnis beenden wollten. So gehörte die Startphase klar ihnen – sie hatten mehr Spielanteile, gewannen mehr Zweikämpfe und spielten sich mehr Torchancen heraus. Der ESC auf der anderen Seite schien noch nicht richtig wach zu sein, zu häufig war man einen Schritt zu spät im Defensivverhalten oder es fehlte die Präzision im Offensivspiel. Folgerichtig konnten die Zuger nach 17 Spielminuten, nach einem Ballverlust Erstfelds nach eigenem Einwurf, mit 1:0 in Führung gehen. Der Treffer war zu diesem Zeitpunkt hochverdient, hatten die Zuger doch zuvor schon einige gute Möglichkeiten. ESC-Schlussmann Robin Baumann oder die mangelnde Präzision im Abschluss verhinderten aber eine noch frühere Führung des Heimteams.
Erstfeld tauchte in der Anfangsphase nur einmal gefährlich vor dem gegnerischen Tor auf als der dribbelnde Pirmin Baumann in der 13. Minute alleine vor Zug-Torhüter Kukeli auftauchte. Dieser machte allerdings alles richtig, bliebt lange stehen und konnte den ESC-Stürmer stoppen. Auch nach dem Rückstand blieb das Spieldiktat vorerst in den Händen des Heimteams. Der Leader aus dem Kanton Uri hatte weiterhin Mühe ins Spiel zu finden. Zug kam noch zur einen oder anderen gefährlichen Chance. Erst in der letzten Viertelstunde vor dem Pausentee konnten sich die Urner etwas stabilisieren und kamen ihrerseits zu guten Möglichkeiten. In der 35. Minute wurde Silvan Baumann von seinem Bruder Pirmin lanciert und tauchte alleine vor dem Tor auf. Er machte alles richtig, fast alles – sein etwas zu präziser Abschluss landete nur am Pfosten! Unmittelbar vor der Halbzeitpause kam Fabio Tresch nach einem Freistoss von Patrik Wyrsch zu einem gefährlichen Kopfball. Auch sein Abschluss verfehlte sein Ziel und ging knapp daneben.
Starke Reaktion nach dem Seitenwechsel
Als der zweite Durchgang angepfiffen wurden, war sofort spürbar, dass nun eine andere Erstfelder Mannschaft auf dem Platz stand. Die letzten Minuten der ersten Halbzeit sowie die Pausen-Ansprache des Trainers schienen Wirkung zu zeigen. Der ESC kam wie verwandelt aus der Kabine und versuchte sofort, das Spieldiktat an sich zu reissen. So kam es, wie es kommen musste. Nach einer schönen Kombination der Brüder Pirmin und Silvan Baumann, war es der jüngere Bruder Silvan, welcher in der 52. Minute zum 1:1-Ausgleich einnetzen konnte. Zug schien einen Moment lang überrascht von der Reaktion des Leaders nach der Pause zu sein. In der Folge entwickelte sich eine umkämpfte Partie mit vielen Zweikämpfen und Chancen auf beiden Seiten. Sowohl ESC-Torhüter Robin Baumann als auch Zug-Schlussmann Robert Kukeli konnten mit Paraden einige Möglichkeiten vereiteln.
Die beste Möglichkeit hatte wohl Pirmin Baumann nach 67 Minuten als er nach einer Flanke von Traxel zum Abschluss kam, diesen aber über den Zuger Kasten setzte. Nach einigen Ein- und Auswechslungen und zunehmender Spieldauer flachte die Partie etwas ab. Gegen Ende des Spiels liessen bei beiden Teams die Kräfte etwas nach, was nach einer so intensiven und umkämpften Begegnung nicht verwunderlich war. Für den letzten, kleinen Aufreger der Partie sorgte die Gelb-Rote Karte gegen einen Zuger in der 92. Minute. Nur wenige Minuten später war die Partie aus. Über die gesamte Spielzeit gesehen ist das 1:1-Unentschieden leistungsgerecht. Zug gehörte die erste, Erstfeld die zweite Hälfte.
Vier Entscheidungsspiele für den ESC
Für Zug war die Saison nach der Begegnung mit Erstfeld zu Ende. Die Urner aber spielen noch um den Aufstieg in die 2. Liga regional. In vier Aufstiegsspielen wird sich zeigen, ob die junge Erstfelder Mannschaft reif genug für den erstmaligen Aufstieg in die 2. Liga regional der Vereinsgeschichte ist. Die letzte Partie in Zug hat gezeigt, dass es eine konzentrierte Leistung über die vollen 90 Minuten braucht und man nur über eine geschlossene Mannschaftsleistung zum Erfolg kommt. Eine Schwächephase wie im ersten Durchgang des letzten Spiels kann man sich in den Entscheidungsspielen nicht mehr erlauben. Gleichzeitig hat das Team aber Moral bewiesen und eine starke Reaktion in der zweiten Halbzeit gezeigt. Darauf gilt es aufzubauen. Die Aufstiegsspiele starten am Dienstag, 7. Juni und finden danach an den Tagen des 11., 14. und 18. Juni statt. Der definitive Spielplan wird vom IFV bis spätestens Montag bekannt gegeben. Der ESC kennt allerdings schon seine Gegner. Es sind dies: Horw, Gunzwil, Ruswil und Entlebuch. Besonders die Partie gegen Gunzwil hat es in sich. Der jetzige Gunzwil-Trainer Sebastian Schindler wechselt auf die kommende Saison an die Seitenlinie des ESC Erstfeld.
Telegramm Zug 94 – ESC Erstfeld 1:1 (1:0)
Herti Allmend – 100 Zuschauer – SR Aineswaran – Tore: 17. Campisi 1:0; 52. Silvan Baumann 1:1
Zug: Kukeli; Campisi, Ganaj, Avila Romero, Weckes, Makumbi, Wittwer, Aires Lopes, Hanusch, Baumann, Pasalic (Durmaz, Bagavac, Pereira, Verta, Kirschenhofer, Lopes Gil)
Erstfeld: Robin Baumann; David Epp, Gerig, Matthäus Baumann, Häfliger, Fabio Tresch, Wyrsch, Traxel, Eller, Silvan Baumann, Pirmin Baumann (Sven Tresch, Gian-Luca Tresch, Nino Epp, Zgraggen, Planzer)
Bemerkungen: 35. Pfostenschuss Silvan Baumann (ESC Erstfeld), Verwarnungen ESC: Eller, Häfliger.