Gegen Hitzkirch: Erster Küssnachter Sieg seit 9 Spielen

Endlich wieder Siegreich: Die FCK-Spieler feiern ihren Befreiungsschlag (Bild: Patrick Portmann).

Endlich wieder Siegreich: Die FCK-Spieler feiern ihren Befreiungsschlag (Bild: Patrick Portmann).

Spielbericht FC Küssnacht:

Bei der Rückkehr ins Luterbach lässt sich der FC Küssnacht in der ersten Viertelstunde böse düpieren. Doch die Kunz-Elf zeigt diesmal in der zweiten Halbzeit eine Reaktion. Sie kommt zurück ins Spiel, lässt sich von einem erneuten Rückschlag nicht bremsen und dreht das Spiel am Ende mit 4:3 .

Nach langer Zeit im dauernden Auswärtsmodus durfte der FC Küssnacht diesen Samstag endlich wieder im heimischen Luterbach anstossen. «Von Anfang an bereit sein», ermahnte Trainer Christian Kunz seine Mannschaft vor dem Anpfiff. In den ersten Minuten waren die Küssnachter trotz dieser Warnung hinten viel zu passiv und so kam Ballazhi zum ersten Treffer für die Gäste. Der FCK tat sich danach weiterhin schwer ins Spiel zu kommen, in der offensive ging das meiste über Standards. In der Rückwärtsbewegung sah es nicht viel besser aus, nach einer erneut zu zaghaften Gegenwehr schlug Hitzkirchs Stürmer Ballazhi ein zweites Mal zu. So stand es nach einer Viertelstunde bereits 0:2

Linares bringt FCK zurück
Die Kunz-Elf reagierte angefressen, mit hängendem Kopf nahm sie den Kampf an. Defensiv waren die Küssnachter in der Folge stabiler und auch in der Vorwärtsbewegung wurde es besser: In der 27. Minute nutzte Antonio Linares einen Fehler in der Gästeabwehr aus und verkürzte auf 1:2. Das Heimteam begann nun wieder an sich zu glauben, war endlich wirklich in der Partie angekommen. Die Gäste waren jedoch nach wie vor überlegen, kombinierten und kontrollierten das Spiel. Der FCK selbst konnte immer wieder eigene Konter setzen und sich aus dem Spiel ins letzte Drittel kombinieren. Dort blieb es dann allerdings zu oft beim Versuch. Der FC Hitzkirch schaltete kurz vor der Pause in den Verwaltungsmodus um und so ging es mit 1:2 in die Kabine.

Wilde zweite Hälfte
Nach dem Seitenwechsel stellte Christian Kunz um, brachte James Gügler und Nicola Landolt. Sein Team zeigte daraufhin offensiv mehr Biss im Pressing und war aus dem Spiel heraus besser Doch in der 55. Minute schlug Hitzkirch eiskalt zu. Stürmer Ballazhi narrte mit einem Hackentrick die gesamte Küssnachter Abwehr und Langenstein liess Wagner im Anschluss keine Abwehrchance. Der FC Küssnacht wischte sich danach kurz den Mund ab und ging weiter in die Offensive. Mitte der zweite Halbzeit ging es dann plötzlich Schlag auf Schlag: In der 65. Minute konnte FCK-Torhüter Wagner in Zusammenarbeit mit Elias Ulrich gerade so auf der Linie klären und sein Team im Spiel halten. Nur wenige Minuten später schlug Joel Lieb auf der Gegenseite eine feine Flanke auf Antonio Linares der gnadenlos zum 2:3 abschloss.

Die Gäste befanden sich danach in Schockstarre, was der FCK sofort ausnutzte. Joel Lieb trat einen Eckball, der den Kopf von Linares fand. Der komplettierte in bester Stürmer-Manier seinen Hattrick. Das Spiel war nun wieder offen und die Kunz-Elf war entschlossen es zu drehen. Nach 76 Minuten brachte Joel Lieb per Freistoss erneut eine klasse Flanke. Diesmal flog sie zu Michael Stadler, der den Ball in die Maschen drosch und ausgelassen jubelte. Hitzkirch machte in der Folge wieder mehr fürs Spiel, warf in der Schlussviertelstunde nochmal alles nach vorne. Doch das Heimteam hielt mit aller Kraft dagegen und liess es sich diesmal nicht mehr nehmen. Nach dem Spiel standen Freude und Erleichterung den Spielern und Trainern ins Gesicht geschrieben. “Wir haben heute gewonnen, scheissegal wie, das haben wir einfach gebraucht.“ resümierte ein euphorisierter Christian Kunz.

Spielbericht FC Hitzkirch: Sicher geglaubten Sieg leichtfertig gespielt

Sechs fatale Minuten brachten die Gäste aus dem Seetal in der Schlussphase des Spiels um einen schon fast sicher geglaubten Sieg. Weshalb das Team nach dem Anschlusstreffer derart den Faden verlor, wird vom Trainerstaff wohl noch aufgearbeitet werden müssen.

Dabei begann das Spiel für die Hegler-Elf optimal. Ein verunglückter Abschlussversuch von Patrick Langenstein wurde zur Idealvorlage für Jeton Ballazhi, der Küssnachts Goalie Wagner aus spitzem Winkel keine Abwehrchance liess (8.). Wenig später entschärfte Wagner einen wuchtigen Weitschuss von Sandro Rosenberg, aber die Gäste setzten nach, eroberten in der Folge den Ball an der gegnerischen Strafraumgrenze und erneut Ballazhi bezwang Wagner mit einem perfiden Aussenristschuss ins lange Eck (15.). Effizienz pur, die Gäste machten aus zwei Abschlüssen zwei Tore. Dann aber verteilten die Seetaler das erste Gastgeschenk. Colin Moos` Rückgabe zu Goalie Nermin Badic geriet zu kurz, so dass Linares Jimenez, der auffälligste Spieler auf dem Platz, von diesem Missverständnis profitieren und so den Anschlusstreffer erzielen konnte. Die Lustenberger-Elf spielte in der Folge zwar bei Weitem nicht überragend, hatte aber das Spielgeschehen gegen einen harmlosen Gegner im Griff. Erst recht, als Langenstein nach einem Bilderbuchangriff, ausgelöst durch Sandro Rosenberg und mit einem Hackentrick Ballazhis weitergeleitet, allein vor dem Gehäuse stand und diese Chance sicher verwertete (55.).

Die wahrscheinlich endgültige Entscheidung verpasste Ballazhi nach einer Stunde, als er den Ball zwar an Hüter Wagner vorbeibrachte, dieser aber zu langsam auf das leere Tor zu kullerte, so dass ein Schwyzer Verteidiger noch knapp vor der Torlinie klären konnte. Dieser Chance trauerte Trainer Beni Lustenberger nach dem Spiel nach. «Da haben wir es verpasst, den Sack endgültig zuzumachen.» Allerdings sprach in dieser Phase nichts mehr dafür, dass da nochmals Spannung ins Spiel kommen sollte. Es waren weniger die Einheimischen, die mit der zweiten Luft agierten, sondern vielmehr die Gelbschwarzen, die sich jetzt mit vielen Unzulänglichkeiten im Aufbau und schwachem Abwehrverhalten in grosse Schwierigkeiten brachten, was in 3 Gegentoren innerhalb 6 Minuten gipfeln sollte. Besonders ärgerlich waren die Gegentore 3 und 4, beide auf stehende Bälle, mit denen erneut Linares Jimenez und Michael Stadler mit zwar spektakulären Kopfbällen, aber schon fast fahrlässig freistehend, das Spiel endgültig zu drehen vermochten. Lustenberger war nach dem Spiel schwer enttäuscht. «Uns fehlten heute die Leader auf dem Platz, die nach dem Anschlusstreffer das Team hätten zusammenhalten sollen. Aber wenn wir auch ein sehr junges Team auf dem Spielfeld haben, muss ein jeder Verantwortung mit übernehmen».

Eine erste Gelegenheit zur Wiedergutmachung gibt es am Sonntag (Hegler, 14:00) gegen den FC Ebikon, der mit zwei spektakulären und torreichen Unentschieden in die Saison gestartet ist. Bereits ein wegweisendes Spiel für beide Teams für den weiteren Verlauf der noch jungen Saison.

Telegramm FC Küssnacht – FC Hitzkirch 4:3(1:2)
Luterbach, Küssnacht. – 123 Zuschauer – Tore: 8. Ballazhi 0:1 15. Ballazhi 0:2 27. Linares 1:2 55. Langenstein 1:3 70. Linares 2:3 71. Linares 3:3 76. Stadler 4:3. – FC Küssnacht: Wagner; Tschupp, Ulrich, Stuber, Lino Stadler; Müller, Tarzia, Lieb; Michael Stadler, Linares; Gomes Santos (Ioanna, Zimmermann, Ferreira, Landolt, Gügler, Ivchenko)– FC Hitzkirch: Badic; Erne, Bossart, Meier, Erni; Heer, Sandro Rosenberg, Moos; Jonas Rosenberg, Ballazhi, Langenstein (Heggli, Jung, Buholzer, Liembd, Zeqiri, Ürkmez). Bemerkung: 1. Pflichtspieleinsatz Merdjan Zeqiri.